Photovoltaik für das gesamte Dach
PV-Anlage auf neuem Kindergartengebäude in Ehekirchen soll Altbestand mitversorgen

04.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:32 Uhr

Zwei Gebäude umfasst das „Haus für Kinder“ der Ehekirchener St.-Stephanus-Kirche bereits, ein drittes Haus ist in Planung. Es soll mit einer PV-Anlage auf beiden Dachhälften ausgestattet werden, die dann den Strombedarf der ganzen Einrichtung abdeckt. Foto: Budke

Die Planungen für den Bau eines dritten Kinderbetreuungs-Gebäudes in Ehekirchen zwischen Rathaus und St.-Stephanus-Kirche gehen Schritt für Schritt voran. Dass der Neubau mit einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach ausgestattet werden soll, hatte der Gemeinderat bereits besprochen. In der jüngsten Sitzung durfte das Gremium nun darüber entscheiden, wie groß die PV-Anlage werden soll.

Weil Ehekirchen wächst, steigt der Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen. 2010 wurde das erste der neuen Gebäude zwischen Rathaus und denkmalgeschützter St.-Stephanus-Kirche eingeweiht. Fünf Jahre später folgte ein zweites Gebäude für die Kinderkrippe. Nun wird ein dritter Bau entstehen. Der dreigruppige Kindergarten ist eine Erweiterung der bestehenden Einrichtungen, hat aber keine bauliche Verbindung.

Photovoltaik: Drei Varianten stehen zur Diskussion

Nun galt es zu überlegen, welche Größe die PV-Anlage auf dem Dach des neuen Gebäudes haben soll. Planer Martin Felber vom gleichnamigen IT-Büro stellte in der Ratssitzung drei Varianten vor, hatte selber einen Ausschlusskandidaten sowie einen Favoriten. Der erste Vorschlag bezog sich auf eine Anlage auf der von der Kirche abgewandten östlichen Dachhälfte. Die Anlage könnte auf 45 kWp ausgelegt werden, würde circa 110000 Euro kosten und circa 38000 kW/h liefern. Diese Variante hatte das zuständige Architektenbüro Hrycyk im Vorfeld angefragt, falls das Amt für Denkmalschutz Einwände gegen eine PV-Anlage auf dem westlichen Dach – und damit im Sichtfeld der Kirche – haben sollte.

Da das Amt laut Felber keine Einwände äußerte, stellte er Variante zwei vor: Eine Anlage auf beiden Dachhälften mit 68 kWp, 167000 Euro Kosten und einem ungefähren Jahresertrag von 60000 kW/h, allerdings ohne Anbindung an Kinderkrippe und Kindergarten. „Da müssen wir uns fragen: Können wir den Strom überhaupt verbrauchen?“, fragte Felber, „den Rest würden wir für wenige Cent, derzeit circa sieben Cent je kW/h, einspeisen.“

Aus dieser Überlegung heraus sei Variante drei entstanden: Aufbau der gleichen 68 kWp-Anlage, allerdings mit Anbindung an die bestehenden Gebäude. Die Mehrkosten hierfür würden zu einem Gesamtbetrag von circa 184000 Euro führen. „Wenn wir die Altgebäude mit anschließen, würden wir circa 59000 kW/h verbrauchen“, hatte Felber im Vorfeld ausgerechnet. Er hatte sich die Stromrechnungen von Kindergarten und -krippe aus dem Jahr 2020 geben lassen, einen Stromverbrauch von 28000 kW/h festgestellt und diesen hochgerechnet auf den Neubau.

Sein Fazit: „Wenn Sie die große Anlage wollen, sollten wir den Altbau anbinden.“ So könne man zukünftig den Bedarf zum Beispiel für nahe Pkw-Ladestationen decken. Die Gemeinderäte Thomas Bednarz (FW), Andreas Karmann (CSU) und Thomas Braun (FW) äußerten sich in ihren Wortmeldungen unisono pro Variante drei. „Die Mehrkosten würden sich in neun bis zehn Jahren relativ schnell amortisieren“, so Bednarz. Karmann ergänzte: „Ich würde sogar den bestehenden Kindergarten noch nachrüsten – wirtschaftlich ist das auf jeden Fall.“ Und auch Braun meinte: „Wir wären unabhängig von Strompreisschwankungen, setzen mit Blick auf erneuerbare Energien ein Zeichen und gehen mit guten Beispiel voran.“ So stimmte das Gremium einstimmig für Variante drei.

Gemeinsame Telefonanlage für Alt- und Neubau

Außerdem stimmte das Gremium über eine neue Telefonanlage für die Gebäude ab. Auch hier sahen die Gemeinderäte, dass die Vorteile bei einer gemeinsamen, neuen Telefonanlage überwiegen und stimmten komplett für den Zusammenschluss von Alt- und Neubau. Die Kosten für diese Gesamt-Anlage werden bei circa 15 000 Euro liegen.

DK