Westerbach bleibt das Sorgenkind
Paartalgruppe hat Wasserverluste im Griff

16.12.2023 | Stand 16.12.2023, 11:00 Uhr

Haben immer noch etliche Baustellen: Wassermeister Tim Milbrodt, und Verbandschef Jürgen Haindl. Foto: SZ

Zum Jahresende hat Wassermeister Tim Milbrodt für die Verbandsräte der Paartalgruppe Bilanz gezogen. Die gute Nachricht: Die Zeit der großen Wasserverluste ist offenbar vorbei. Die schlechte: Noch immer verliert das in die Jahre gekommene Leitungsnetz zu viel von dem kostbaren Nass. Vor allem im Waidhofener Gemeindeteil Westerbach.

Mit Spannung erwartet wird jedes Jahr die Gegenüberstellung der gefördertern und der gekauften Wassermenge. Die Schere zwischen diesen beiden Zahlen hatte sich über Jahre hinweg immer weiter geöffnet, bis 2019 einer Fördermenge von 840000 Kubikmetern nur 460000 verkaufte Kubikmeter gegenüberstanden. 380000 Kubikmeter waren also irgendwo zwischen den Brunnen und den Wasserkunden verloren gegangen. 2020 begann man bei der Paartalgruppe, bei der inzwischen die Stadtwerke Pfaffenhofen die technische Betriebsleitung übernommen hatten, gezielt nach Rohrbrüchen zu suchen und zu beheben. 2020 verschwanden dann noch 230000 Kubikmeter, 2021 waren es 77000 und 2022 81000. Die Zahlen von 2023 bis November zeigen, dass sich die Wasserverluste heuer auf einem ähnlichen Niveau einpendeln werden.

Sorgenkind Westerbach



Größtes Sorgenkind ist derzeit Westerbach. Laut Zähler flossen zwischen November 2022 und November 2023 rund 37000 Kubikmeter Wasser in die kleine Ortschaft. Bei den Kunden abgerechnet wurden aber nur 2600 Kubikmeter. Der größte Teil, gut 34000 Kubikmeter versickerte also im Untergrund.

Das Problem seien, so Milbrodt in seinem Vortrag, die hier verbauten PVC-Rohre. Die seien mit Klebemuffen verbunden, und die würden nun, da sie in die Jahre kommen, porös. Hier sei Handlungsbedarf gegeben. Allerdings: Das komplette Wasserleitungsnetz in Westerbach auszutauschen, würde eine Millionensumme kosten. Dieses Geld hat der Zweckverband Paartalgruppe aber nicht. Und die Verbesserungsbeiträge, die die Bürger in Hohenwart, Waidhofen sowie in Teilen von Aresing und Gerolsbach bezahlen müssen, sollen nicht noch weiter steigen. Verbandschef Jürgen Haindl (FW), der Hohenwarter Bürgermeister, hält daran fest, dass für ein Durchschnitts-Einfamilienhaus nicht mehr als 500 Euro pro Jahr an Verbesserungsbeiträgen entstehen dürften.

Dringend ist der Leitungsaustausch derzeit auch in Diepoltshofen, Schenkenau und Strobenried. Dort sollen demnächst die Straßen neu asphaltiert werden. Alles, was im Untergrund zu richten ist, sollte vorher erledigt werden – wer eine frisch asphaltierte Straße dann gleich wieder wegen einer kaputten Wasserleitung aufreißt, zöge sich sicherlich nicht nur den Unmut des zuständigen Bürgermeisters zu, sondern würde auch bei den Anwohnern für Kopfschütteln sorgen.

Diepoltshofen, Teil 2, kommt im Frühjahr



In der Strobenried Straße in Diepoltshofen ist ja schon ein großer Teil der Wasserleitung saniert worden. Nun steht noch ein rund 600 Meter langer Abschnitt im mittleren Bereich an. Gleich nach der Frostperiode sollen die Arbeiten im März, besser noch im Februar beginnen, denn im Mai muss man fertig sein, weil dann der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Straße neu asphaltieren möchte. Abstimmungen sind auch mit der Gemeinde Aresing erforderlich – die baut ebenfalls im kommenden Jahr gleich nebenan in Niederdorf ein neues Pumpwerk fürs Abwasser und man will schließlich vermeiden, dass zwei parallel verlaufende Straßen gleichzeit dicht gemacht werden.

Auch in Schenkenau soll die Kreisstraße saniert werden. Deswegen kümmert sich der Zweckverband vorher um die Wasserleitung. Und in Strobenried möchte die Gemeinde Gerolsbach voraussichtlich 2025 die Hauptstraße sanieren. Eine Bestandsermittlung und eine Aufstellung aller sonstigen Projekte soll zeigen, ob die Paartalgruppe sich die Sanierung der Wasserleitung in Strobenried 2024 noch leisten kann.

SZ