Neuburg
Ortsgruppe des ADFC gegründet

05.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:49 Uhr
Rainer Hamp

Uschi Feyrer-Ziob, Vorsitzende des ADFC Ingolstadt, leistete Hilfestellung bei der Gründung der Ortsgruppe in Neuburg. Foto: Hamp

Von Rainer Hamp

Neuburg – Den ADAC als Vertreter der Autofahrer kennt vermutlich jeder. Der ADFC, also der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, ist im Vergleich ein relativ junger Verein und noch nicht so bekannt. Er wurde 1978 in Bremen gegründet und hat sich seither über ganz Deutschland verbreitet mit inzwischen rund 200000 Mitgliedern. Der Ingolstädter Verein verzeichnet 500 Mitglieder und hat nun in Neuburg Hilfestellung geleistet zur Gründung einer hiesigen Ortsgruppe.

Im Sommer letzten Jahres taten sich die Initiatoren Mona Wolbert, Petra Heimisch, Bernhard Sönning und Stefan Kaufmann zusammen mit dem Vorsatz, in Neuburg eine Ortsgruppe, aber noch nicht als eingetragenen Verein wie in Ingolstadt, zu gründen. Dazu trafen sich nun unter der Leitung von Stefan Kaufmann etwa 30 Interessierte im Gasthaus Pfafflinger. Kaufmann konnte neben einigen Neuburger Stadträten auch die Vorsitzende des Ingolstädter Vereins, Uschi Feyrer-Ziob, begrüßen, die auch im Landesvorstand des ADFC mitarbeitet. In ihrer Begrüßungsrede stellte sie die Ziele des Vereins dar. „Das Auto ist notwendig“, stellte sie fest, „vor allem im ländlichen Raum; aber wichtig ist es, ein vernünftiges Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgänger zustande zu bringen“.

Kritik an den Bedingungen in der Stadt



In den Städten hätten die Fußgänger und Radfahrer oft nur ein und dieselbe schmale Spur, das müsse sich ändern. Wichtig sei es etwa an Haltestellen „des sowieso recht schwachen ÖPNV“ Fahrradständer zu installieren. In Rosenheim etwa gebe es am Bahnhof ein eigenes Parkhaus für Radler. In der Autostadt Ingolstadt habe der ADFC schon viel erreicht. So gebe es in der Verwaltung eine Stabsstelle für den Radverkehr, die mit einer sehr aktiven Dame besetzt sei und für den Stadtrat habe man einen Fahrrad-Beirat geschaffen.

Schließlich warb sie für eine starke Beteiligung am Volksbegehren „Radentscheid Bayern“, das im vergangenen Jahr von einem Bündnis aus Verbänden und Parteien gestartet wurde. Damit soll der Staat verpflichtet werden, einen echten Rahmen für die Förderung des Radverkehrs zu schaffen.

Versammlungsleiter Kaufmann zitierte den Skifahrer Felix Neureuther, der gesagt haben soll: „Wir müssen uns ändern!“ Was Neureuther für das künftige Skifahren meinte, bezog Kaufmann auf die Mobilität. „Wir sollten mehr Menschen aufs Radl bringen.“ Dazu könne man die Leute aber nur durch eine bessere Infrastruktur fürs Radl begeistern. Radfahren müsse Spaß machen, was aber in Neuburg nur sehr bedingt der Fall sei. Daher solle nun auch hier ein Fahrrad-Beauftragter oder ein Beirat geschaffen werden. Ziel sei es, die Verkehrssituation deutlich zu verbessern.

Donaubrücke als „Treppenwitz“



Horst Winter verwies dann darauf, dass zwar beim jährlichen Stadtradeln viele Stadträte dabei seien, in der Verwaltung aber kein Ansprechpartner für Radfahrer zu finden sei. Als „Treppenwitz“ bezeichnete er die Tatsache, dass auf der geplanten zweiten Donaubrücke in Neuburg weder für Fußgänger noch Radfahrer Wege vorgesehen seien.

Der Beschluss zur Gründung einer Ortsgruppe war letztlich einstimmig, wie auch die Wahl der Sprecher Günter Thaller, Stefan Kaufmann, Regina Kneißl und Joachim Wolff; Letzterer wird der Schatzmeister sein. Etwa zwei Drittel der Anwesenden haben sich bereit erklärt, Mitglieder der Ortsgruppe zu werden.

DK