2. Poolbillard-Bundesliga Süd
Noch nicht komplett am sicheren Ufer: Andreas Bichler muss noch ein bisschen um den Klassenerhalt zittern

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 13:59 Uhr

Im Kreise seiner Mannschaftskollegen vom BSV Playhouse Fürstenfeldbruck: (v. l.) Andreas Bichler aus Brunnen zusammen mit Alessio Hybler, Michael Smith und Markus Friesenegger. Foto: kx

Am Freitagnachmittag schnell mal ins badische Nußloch brausen, um dann, nach einem Zwischenstopp in Schwetzingen, erst wieder am Sonntagabend zurück im heimischen Brunnen zu sein: Es gibt zweifellos stressfreiere Wochenendaktivitäten. Aber Andreas Bichler genoss zuletzt diesen Ausflug – exakt so, wie er aktuell nahezu alles genießt, was mit seinem großen Hobby Poolbillard zu tun hat.

Ein gestandener Stammspieler in der 2. Bundesliga Süd zu sein, sich dadurch regelmäßig mit Kontrahenten auf allerhöchstem Niveau messen zu dürfen: „Es macht mich immens stolz“, verrät der 47-Jährige.

Zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz

Und dementsprechend hart arbeitet er mit seinem Team vom BSV Playhouse Fürstenfeldbruck daran, dass dies auch in der nächsten Saison noch der Fall sein wird. Stand jetzt sind sie auf dem vierten Tabellenrang unter acht Mannschaften zu finden, ein direkter Abstieg ist bereits jetzt nicht mehr möglich. Aber ein Abrutschen auf den Relegationsrang droht im schlimmsten Fall schon noch. Ihr derzeitiger Vorsprung darauf, zwei Spieltage vor Saisonschluss: lediglich zwei Punkte.

Beziehungsweise immerhin – denn hätten Bichler und seine Fürstenfeldbrucker am Samstag kein 4:4-Remis bei den Billard-Sport-Freunden Kurpfalz I erreicht, sondern eine Niederlage kassiert, wären sie jetzt zählergleich mit jenen. „Andererseits wäre ein Auswärtssieg in Nußloch schon gleichbedeutend mit dem sicheren Klassenerhalt gewesen“, rechnet der einstige Jugend-Vize-Europameister aus Brunnen vor: „Dementsprechend weiß ich immer noch nicht so recht, ob ich mich über das Unentschieden freuen soll oder nicht.“

Fakt jedenfalls ist, dass er persönlich einen gewichtigen Teil dazu beitrug – denn seine 8-Ball-Partie gegen Thomas Lüttich gewann der 47-Jährige mit 8:4. Und das in beeindruckender Manier, wie Bichler gerne bestätigt: „Ich blieb in diesem Spiel tatsächlich fehlerfrei, habe keinen Ball verschossen.“ Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Der Brunnener stellte in Nußloch erneut unter Beweis, dass er ohne Wenn und Aber zu den besten 8-Ball-Akteuren in der gesamten 2. Bundesliga gehört.

In seinem 14/1-Match gegen Markus Kamuf blieb Bichler dagegen chancenlos, hatte mit 61:125 Punkten das Nachsehen. Und nicht zuletzt deshalb wurde aus einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung der Fürstenfeldbrucker plötzlich ein 3:4-Rückstand – ehe Markus Friesenegger mit einem 8:7-Erfolg im 8-Ball gegen Christian Brehme doch noch das 4:4-Remis für die Truppe aus Oberbayern sicherte.

Einen Tag später musste diese dann in Schwetzingen ran – rund zehn Kilometer westlich von Heidelberg. In der Hinrunde hatten es Bichler und seine Mannschaftskollegen noch geschafft, den von dort stammenden 1. PBV sensationell mit 5:3 in die Knie zu zwingen. Jetzt jedoch war der mit Topspielern nur so gespickte Tabellenzweite vor ihnen gewarnt – und überrollte sie schnell mal mit 7:1. „Warum dieses brutal starke Team nicht ganz vorne im Klassement liegt, sondern nur Zweiter ist, das ist für mich vollkommen unverständlich“, so Bichler.

Er persönlich kassierte in Schwetzingen eine 6:8-Niederlage im 8-Ball gegen Aygün Karabiyik, und im 14.1 endlos hatte der Brunnener gegen Alexander Haas mit 48:125 das Nachsehen. Aber deswegen irgendwie frustriert zu sein, davon ist er weit entfernt. „Ich empfinde es vielmehr als Geschenk, dass ich regelmäßig gegen solche Topgegner spielen darf. Das ist einfach nur der Wahnsinn“, sagt der 47-Jährige mit leuchtenden Augen.

Zum Abschluss geht’s nach Mönchengladbach

Zweimal noch muss er mit seinem BSV Playhouse Fürstenfeldbruck in der laufenden Zweitligasaison ran – und zwar am 1. Juni beim aktuellen Tabellenführer BSC Joker Neukirchen-Vluyn I am unteren Niederrhein sowie am 2. Juni beim derzeitigen Tabellenschlusslicht 1. PBC Neuwerk I in Mönchengladbach. „Zumindest das letzte Spiel sollten wir auf jeden Fall gewinnen – und dann hätten wir den Klassenerhalt auch hundertprozentig sicher“, gibt sich Bichler durchaus zuversichtlich.

SZ