Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
Nimbus der Unbesiegbarkeit ist dahin: BSV Berg im Gau kassiert in Steingriff seine erste Saisonniederlage

31.03.2024 | Stand 01.04.2024, 18:13 Uhr

Höchste Alarmstufe im Fünfmeterraum des TSV Hohenwart: In dieser Szene konnten die Paartaler (rote Kleidung) zwar einen Gegentreffer verhindern, am Ende mussten sie sich gegen die SpVgg Langenbruck trotzdem mit nur einem Punkt begnügen. Foto: M Schalk

Nicht nur die führende SG Münster/ Holzheim kassierte am Karsamstag ihre allererste Saisonniederlage in der Kreisklasse Neuburg (1:2 beim SC Ried), sondern auch der BSV Berg im Gau – und das ausgerechnet im Altlandkreisderby beim SV Steingriff. Die DJK Langenmosen ging ebenfalls komplett leer aus, während sich der SC Mühlried und der TSV Hohenwart in ihren Gruppen zumindest über Punkteteilungen freuen durften.

Kreisklasse Aichach

VfL Ecknach II - SC Mühlried 2:2: „Natürlich hätten wir gerne ein bisschen mehr mitgenommen als nur einen Punkt“, sagt Ferdinand Hofmann. Aber komplett unzufrieden wirkt der SCM-Spielertrainer trotzdem nicht. „Wir blieben jetzt das zweite Mal hintereinander ungeschlagen, in Sachen Klassenerhalt ist weiterhin noch nichts entschieden“, so der 36-Jährige. Andererseits weiß selbstverständlich auch er, dass Punkteteilungen auf die Dauer zu wenig für seine Mühlrieder sein könnten, um doch noch ans rettende Ufer zu springen. Es müssen stattdessen Siege her – bloß dafür muss es den SCM-Kickern endlich gelingen, in der Offensive effizienter zu werden. „Tatsächlich stellten wir auch in Ecknach über weite Strecken das bessere Team – aber wieder einmal schafften wir es nicht, vorne unsere Bälle ausreichend reinzumachen“, ärgert sich Hofmann. Prompt geriet der SCM gegen die Bezirksligareserve zweimal in Rückstand – und zwar durch Sascha Meyer (13.) sowie Thomas Egen (78.). Andererseits spricht es für die Mühlrieder, dass sie sich durch keines dieser beiden Gegentore verunsichern ließen. Stattdessen zeichnete sich Mustafa Halici für den 1:1-Ausgleich verantwortlich (23.), der Treffer zum 2:2 ging schließlich auf das Konto seines Cousins Yunus Halici (88.). „Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben, die Stimmung bei uns ist weiterhin gut“, betont Hofmann: „Wir wissen allerdings auch, dass alles, was vor der Winterpause noch schlecht bei uns gewesen war, nicht von einem Tag auf den nächsten gut werden kann.“

Kreisklasse Neuburg

SC Rohrenfels - DJK Langenmosen 5:2: Nach dem 5:0-Heimtriumph gegen den SV Steingriff war die Hoffnung bei den Langenmosenern groß gewesen, dass es jetzt auch mit ihrem ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison klappt. Aber nichts da, auch beim Tabellenfünften in Rohrenfels gingen sie komplett leer aus – und das verdient, wie ihr Spielertrainer Alexander Langen ehrlich zugibt. „Wir haben die Partie eigentlich bereits in der ersten Halbzeit verloren, in der wir nicht griffig genug waren und nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen sind“, so der 26-Jährige: „Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Alles, was uns eine Woche zuvor noch bestens gelungen war, haben wir am Karsamstag nicht auf den Platz bekommen.“ Dank Michael Baierl (7.) sowie eines Eigentors von SCR-Akteur Eduard Hardock (27.) schafften es die Langenmosener zwar, zweimal einen Rückstand aufzuholen – aber nach dem 3:2 und 4:2 der Rohrenfelser durch Jakob Vogl (33.) beziehungsweise David Ibraimovic (36.) war doch schon vor dem Pausenpfiff eine Vorentscheidung zu Ungunsten der DJK gefallen. „Wir versuchten zwar, nach dem Seitenwechsel nochmals Druck aufzubauen – aber wir waren in unseren Aktionen nicht zwingend genug“, berichtet Langen. Stattdessen machte Dominik Höger mit dem 5:2 für die Platzherren alles klar (85.). Der Langenmosener Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang schmolz dadurch wieder auf sieben Punkte zusammen.

SV Steingriff - BSV Berg im Gau 1:0: Während die Steingriffer nun erstmals nach der Winterpause etwas Zählbares einfuhren, stehen die Berg im Gauer im neuen Kalenderjahr immer noch sieglos da. Aber damit nicht genug: Das 0:1 vom Karsamstag war zugleich die erste Saisonniederlage überhaupt für die Mannen um Spielertrainer Martin Froncek, ihr Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsrang wuchs dadurch auf drei Zähler an. Währenddessen gibt es im SVS-Lager nur zufriedene Gesichter. „Da uns erneut einige wichtige Stammkräfte fehlten, wären wir vor diesem Derby wohl schon mit einem Zähler zufrieden gewesen. Jetzt wurden es drei – und das war sogar nicht mal ganz unverdient“, berichtet Hans Kramlich, der Pressesprecher der Lilaweißen: „Die Berg im Gauer waren zwar über weite Strecken der Partie feldüberlegen und versuchten, Druck zu machen – aber in der ersten Halbzeit blieben sie dabei eher ungefährlich, und nach dem Seitenwechsel agierten sie im Abschluss nicht effizient genug.“ Die Quittung hierfür gab’s in der 83. Minute in Form des Steingriffer Siegtreffers. Erzielt wurde er von Fabian Siegl, der die Kugel gekonnt aus 18 Metern Entfernung in den Winkel beförderte.

Kreisklasse Donau/Isar II

TSV Hohenwart - SpVgg Langenbruck 2:2: „Wir sind zufrieden mit diesem Remis, mehr als einen Punkt hatten wir in dieser Partie auch nicht verdient“, gibt TSV-Cheftrainer Patrick Spieler ehrlich zu. Vor allem die erste Halbzeit der Seinen fiel nicht so aus, wie es sich der 34-Jährige erhofft hatte. „Da agierten wir viel zu passiv“, berichtet er: „Die Langenbrucker wirkten in den ersten 45 Minuten präsenter, gingen aggressiver in die Zweikämpfe und betrieben deutlich mehr Aufwand als wir.“ Daher sei die Pausenführung der Gäste, für die Fabian Gärtner gesorgt hatte (37.), absolut in Ordnung gegangen. Spieler selbst erzielte dann zwar den 1:1-Ausgleich (63.) – aber nach einem unnötigen Ballverlust kurz vor dem eigenen Strafraum, der von Lukas Müller eiskalt ausgenutzt wurde, gerieten die Hohenwarter erneut ins Hintertreffen (73.). Ja, es sah schon verdächtig nach der ersten Heimniederlage des TSV in der laufenden Saison aus − ehe er doch nochmals zuschlug. Genauer ausgedrückt war es Kapitän Daniel Liebhardt, der in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand einnetzte. Bereits am Ostermontag sind er und seine Paartaler erneut im Einsatz: Um 15 Uhr empfangen sie da auf eigenem Terrain den FC Tegernbach.

TSV Hohenwart - FC Tegernbach 4:2: Keine 48 Stunden nach dem samstägigen Remis standen die Paartaler schon wieder auf dem Platz − und festigten dort dann mit einem verdienten Heimsieg ihren Aufstiegsrelegationsrang. Vor der Halbzeitpause verlief das Nachbarschaftsduell gegen die abstiegsbedrohten Tegernbacher noch eher verhalten. „Aber nach dem Seitenwechsel wurde es zu einem richtigen Spektakel“ berichtet TSV-Cheftrainer Spieler: „Es ging nun rauf und runter, den Zuschauern wurde ein richtiges Spektakel geboten.“ Eines, in dem die Platzherren dank Leon Sedlmair (53.) und Daniel Liebhardt (55./Elfmeter) schnell mit 2:0 davonzogen – aber Christoph Ratberger (56.) sowie Florian Federl (73.) brachten den FCT wieder zurück. Erst nach dem zweiten von Liebhardt verwandelten Strafstoß (77.) sowie dem zweiten Streich von Sedlmair an diesem Nachmittag (90.) war klar: Alle drei Punkte bleiben in Hohenwart. „Keine Frage, natürlich genießen wir nun unseren zweiten Tabellenplatz“, sagt Spieler: „Aber wir setzen uns deswegen nicht unter Druck, sondern freuen uns einfach darauf, was der April noch so für uns bringt.“

SZ