Karlshuld
Nächste Runde beim Kiesabbau

Gemeinderat wägt Stellungnahmen ab – Gewerke für Feuerwehrhaus vergeben

26.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:42 Uhr

Kiesbagger werden auf Karlshulder Flur weiterhin zu sehen sein. Mit dem sachlichen Teil-Flächennutzungsplan hat der Gemeinderat aber ein Instrument geschaffen, ein Hand am Steuer auf dem Weg in die Zukunft zu behalten. Foto: Janda, DK-Archiv

Von Sebastian Hofmann

Karlshuld – Karlshuld ist einen großen Schritt weiter, ein gewisses Maß an Kontrolle über den Kiesabbau im Gemeindegebiet zu behalten. Außerdem vergab der Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung am Montag verschiedene Gewerke zum Bau des neuen Feuerwehrhauses.

Der Gemeinderat hatte erneut den sachlichen Teil-Flächennutzungsplan zum Kiesabbau auf dem Tisch, den das Gremium erst Mitte Mai verabschiedet hatte. Nun galt es, die Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange abzuwägen. „Wir sind zufrieden“, lautete Bürgermeister Michael Lederers (FW) Fazit zu diesem bürokratischen Schritt.

Von der Öffentlichkeit waren keine Stellungnahmen zum sachlichen Teil-Flächennutzungsplan eingegangen, was auf einen gewissen Grad der Zustimmung zu diesem Werk schließen lässt – kaum verwunderlich, denn das Grundansinnen des Schriftstücks ist es, die Selbstbestimmung auf dem eigenen Grund zu wahren und Karlshuld und seine Gemeindeteile davor zu schützen, durch ausufernde Kiesgruben zu einer kleinen Inselrepublik zu werden. Eine Verhinderungspolitik kann der Teil-Flächennutzungsplan in keinem Fall darstellen, jedoch aber ein probates Werkzeug, die unterschiedlichen Interessen der Kommune, der Wirtschaft und des Naturschutzes in Einklang zu bringen.

Damit das Reglement in Kraft treten kann, muss es nun in die zweite Auslegungsrunde gehen. Dazu hatte der Gemeinderat am Montag Abwägungen treffen müssen.

Unter anderem wurden Bedenken des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen aufgegriffen. Dieses hatte angemahnt, dass durch weitere Kiesabbauflächen – vorgesehen sind 94 Hektar, ergänzt um die bereits bestehenden 43 Hektar – zu viel landwirtschaftlich nutzbarer Boden verloren ginge.

Der Gemeinderat formulierte in seiner Abwägung, Verständnis für die Bedenken zu haben. Gleichzeitig verwies das Gremium aber darauf, dass dargestellte Konzentrationsflächen nicht zwingend zu Abbaugebieten werden müssen, zumal nach einer Ausbeutung wieder verfüllt und die Flächen der Landwirtschaft zurückgegeben werden können. Auf Anregung des Landesamts für Umwelt (LfU) werden die Vorrangflächen des derzeitig gültigen Regionalplans als Konzentrationszonen in den sachlichen Teil-Flächennutzungsplan übernommen. Um eine Grünverbindung und Erholungszonen zu erhalten, wurde von der Aufnahme von zwei Gebieten in die Konzentrationsflächen entgegen dem LfU-Vorschlag aber abgesehen.

Man könne nun beruhigt in die zweite Runde der Auslagung gehen, stellte Bürgermeister Lederer letztlich fest. Das Schreckgespenst eines Kraterfeldes auf dem Gemeindegebiet sei mit dem Plan nun vom Tisch, „und ich hoffe, es kommen keine Klagen rein“, so Lederer.

Im nicht öffentlichen Teil befasste sich das Gremium mit dem neuen Feuerwehrhaus, das die Gemeinde auf dem alten Sportplatz errichten will (wir berichteten). Wie Bürgermeister Lederer berichtete, schnürten die Volksvertreter ein ganzes Paket, das die – doch aufwendigen – Erdbauarbeiten, die Konstruktion für die Stahlhalle, das Dach, Baumeisterarbeiten sowie Fenster und Türen umfasst. Mit den Erdarbeiten soll laut aktueller Planung in der zweiten August-Hälfte begonnen werden.

„Mir ist wichtig, dass es jetzt los geht“, sagte der Rathauschef. Wann das Gebäude letztlich fertig und bezugsbereit für die Ehrenamtlichen ist, da möchte sich Lederer aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage auf der ganzen Welt momentan nicht festlegen. „Das ist schwierig in der heutigen Zeit.“ Mit der Baugenehmigung durch das Landratsamt sehe es im Moment aber schon sehr gut aus, so dass die Halle zum Winter hin „dicht“ sein kann.

Einzig ein Angebot für die Tore fehlt da bislang noch, für dieses Gewerk hatte sich nämlich noch niemand interessiert. „Die bekommen wir auch noch irgendwo her“, so Lederer.

DK