Am Samstag zu Hause gegen SV Heimstetten
Nach jüngster Pleitenserie: Wackelt beim FC Pipinsried auch schon der Trainerstuhl?

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 17:01 Uhr

Zuversichtliche Blicke sehen anders aus: (v. l.) Cheftrainer Martin Weng, Sportlicher Leiter Johannes Müller und Co-Spielertrainer Ludwig Räuber machen mit ihrem FC Pipinsried momentan keine schöne Phase durch. Foto: M. Schalk

Ausbleibender Erfolg: Im oft so harten Fußballsport ist damit auch schnell verbunden, dass der Trainer zur Disposition steht. Und der Erfolg blieb zuletzt beim FC Pipinsried sehr wohl aus. So brachten die Gelb-Blauen in sechs von sieben Pflichtspielen nach der Winterpause kein eigenes Tor zustande, die drei jüngsten Partien in der Bayernliga Süd gingen allesamt verloren – und das Polster auf den ersten Relegationsrang verringerte sich dadurch auf sieben Punkte. Also wackelt nun auch der Stuhl von Chefcoach Martin Weng?

Der 39-Jährige gibt sich nach außen hin betont ruhig. „Aber natürlich kenne ich das Geschäft“, so Weng: „Dementsprechend weiß ich auch, dass wir den Bock möglichst bald umstoßen sollten.“ Am besten bereits an diesem Samstag, zu Hause gegen den SV Heimstetten (Anstoß um 16 Uhr).

Nur wie bitte schön soll das funktionieren? Wer die FCP-Elf zuletzt in Ismaning (0:1) sowie gegen den TSV 1860 München II (0:2) beobachtet hat, der sah da eine komplett verunsicherte Ansammlung von Individualisten, die nach Rückständen vollkommen hilflos wirkte. Und nun kommt nicht irgendeine Laufkundschaft zu ihr ins Dachauer Hinterland, sonder der aktuelle Tabellenvierte. „Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich“, entgegnet Weng sofort: „Sollten wir eine ähnliche Stimmung und eine ähnliche Energie auf den Platz bringen wie bei unserem Abschlusstraining am Donnerstagabend, dann wird’s definitiv mit dem so dringend benötigten Erfolgserlebnis klappen.“

Wobei ihm letztlich komplett egal sei, wie es zustande kommt. Hauptsache, es kommt zustande. „Einfach nur ein dreckiges Tor, um endlich mal wieder mit 1:0 in Führung gehen zu können – das würde unseren Jungs so immens guttun. Dann wäre auch von einer Sekunde auf die nächste wieder mächtig viel Leben drin, da bin ich mir hundertprozentig sicher“, sagt der 39-Jährige.

Die Erinnerungen an das Hinspiel in Heimstetten könnten an diesem Samstag als zusätzliche Motivation dienen. Zur Erinnerung: Damals, am 22. September, waren die Pipinsrieder bis in die 85. Minute hinein mit 2:0 in Führung gelegen – um dann, nach einer komplett verrückten Schlussphase, doch mit 2:3 zu verlieren. „Ich bin ja wahrlich nicht erst seit gestern Trainer – aber diese Niederlage war die bislang bitterste in meiner gesamten Laufbahn“, gibt Weng zu: „Da ist definitiv noch eine Rechnung offen.“

Und das gegen eine Mannschaft des SV Heimstetten, der unter der Woche von Vereinsseite aus mitgeteilt worden war, dass der Klub keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga stellen werde. Ob sie da noch große Lust empfindet, sich in den restlichen Partien 2023/24 groß ins Zeug zu legen? „Zugegeben, von der Entscheidung der Heimstettener Verantwortlichen wurde auch ich überrascht. Aber dass die SVH-Spieler deswegen plötzlich ein paar Prozent weniger geben, das kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Weng.

Wobei er sowieso viel lieber auf sein Team schaut. In Sachen Aufstellung werde er zwar „nichts Verrücktes“ machen, aber die eine oder andere Veränderung im Vergleich zur dienstägigen Niederlage gegen die Münchner „Löwen“ sei durchaus möglich. Gerade für die Plätze in der Abwehrkette sowie auf den Außenbahnen hat der FCP-Chefcoach mehrere Optionen. Und im Sturm spricht einiges dafür, dass Benedikt Wiegert mal wieder eine Bewährungschance von Anfang an bekommt.

„Egal, was ich jetzt auch mache: Ob es richtig oder falsch ist, das hängt rein vom Ergebnis nach 90 Minuten ab“, weiß Weng. So sei eben, wie bereits erwähnt, das Geschäft – und davon wolle er sich auch keinesfalls verrückt machen lassen. Aber selbstverständlich mache der Pipinsrieder Negativlauf in den vergangenen Wochen auch etwas mit ihm persönlich. „Wenn ich etwas anders behaupten würde, dann würde ich lügen“, so der Chefcoach der Gelb-Blauen ganz ehrlich: „Denn natürlich macht auch mir das Gewinnen deutlich mehr Spaß als das Nicht-Gewinnen.“

SZ