Ehekirchen
Moorschutzmaßnahme „Im Langenweiher“ und mehr Baufreiheit

13.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:16 Uhr

Ende Juni 2021 wurde der Ehekirchener Ortsteil Weidorf von einem erheblichen Hochwasser überschwemmt. Seitdem warten die Einwohner auf ein Hochwasserschutzkonzept. Dies soll nun nach der Sommerpause des Gemeinderates vorliegen. Foto: Budke

Von Heidrun Budke

Ehekirchen – Harmonisch und mit wenig Diskussionsbedarf verabschiedet sich der Ehekirchener Gemeinderat in die Sommerpause. Die positive Entscheidung zu einem Antrag hinsichtlich des Bebauungsplans „Am Kaltenbrunnen“ könnte grundsätzlich Vorteile für Erweiterungspläne von Anwohnern haben. Außerdem wurde einem Moorschutzprojekt des Donaumoos-Zweckverbandes zum zweiten Mal grünes Licht erteilt.

Der Aufhebung des Bebauungsplanes Nr. 8 „Kaltenbrunnen“ sowie der gemeindlichen Dachgaubensatzung für diesen Bereich stimmte der Gemeinderat ohne Einwände zu und gab damit dem Antrag eines in der Siedlung wohnhaften Ehepaares statt. Die Ehekirchener möchten ihr Wohnhaus erweitern, dies wäre aufgrund der Vorgaben im Bebauungsplan samt der Dachgaubensatzung nicht möglich: „Es wird nur funktionieren, wenn wir die aufheben“, sagte Bürgermeister Günter Gamisch (FW). Im Sinne der Nahverdichtung des Innenraums sah er dies als wünschenswert. Am Rosenweg und in der Gartenstraße wurde bereits in der Vergangenheit entsprechend entschieden.

Andreas Karmann (CSU) hatte eine Nachfrage: „Wenn wir aufheben, könnte es aber auch sein, dass Sachen passieren, die wir nicht wollen – es könnten zum Beispiel Sichtschutzzäune entstehen.“ Gamisch bestätigte dies, letztlich sei aber das Bayerische Baugesetzbuch ausschlaggebend, so dass man keine dreigeschossigen Gebäude befürchten müsse: „Änderungen müssen sich der Umgebung anpassen.“ Thomas Bednarz (FW) äußerte: „Grundsätzlich ist es gut, mit Dachgauben neuen Wohnraum zu schaffen.“ Geschäftsleiter Stefan Fäustlin sah das auch so, erläuterte allerdings: „Der einzige Punkt auf der anderen Seite der Waage ist, dass mehr Wohnraum auch mehr Verkehr bedeutet: Wir bekommen schon jetzt öfter Anrufe bezüglich der Parksituation.“

Das letzte Thema auf der Tagesordnung hatte den Gemeinderat bereits heuer im Januar beschäftigt. Der DonaumoosZweckverband hatte um Stellungnahme zu einer Moorschutzmaßnahme „Im Langenweiher“ gebeten. Die Wasserstände im stark vernässten Baierner Flecken und der Gewanne „Im Langenweiher“ sollen angepasst werden. Dies sollte durch die Nivellierung der Gräben erreicht werden. Damals wurde die befürwortende Stellungnahme mit zwei Gegenstimmen abgegeben (wir berichteten).

Nun haben die Maßnahmen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, der Zweckverband möchte deshalb die Staupositionen mit Kokos-Geotextil und Lehm neu errichten und die Dämme überhöhen. Strittig war im Rat zunächst, ob die Anlieger informiert worden seien. Das stellte Fäustlin klar: „Die Maßnahmen wurden im Gemeindeblatt veröffentlicht.“ So hatte der Gemeinderat keine Einwände gegen das Vorhaben, nahm allerdings in seine Stellungnahme auf, dass Nachbarflächen, Wege und Gewässer nicht beeinträchtigt werden dürfen, dass der Zweckverband schadenersatzpflichtig sei und dass die Öffentlichkeit über die genaue Umsetzung der Maßnahmen informiert werden soll.

DK