Schrobenhausen
Mesner im Weihnachtsstress

Peter Schardt (St. Jakob Schrobenhausen) und das Ehepaar Heigl (St. Martin Hörzhausen) haben jetzt besonders viel zu tun

20.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:02 Uhr
Fritz Endres

Schon vor dem vierten Adventssonntag hat Peter Heigl die Krippe in der Hörzhausener Kirche aufgebaut. Das Besondere: Die Krippe gehört dem Mesner-Ehepaar. Foto: Endres

Schrobenhausen – Während viele Menschen an Weihnachten die Zeit mit der Familie genießen und zur Ruhe kommen können, gibt es für die Mesner besonders viel zu tun. Weihnachten ist eines der beiden kirchlichen Hochfeste, neben Ostern. Die Aufgaben eines Mesners sind dabei sehr vielfältig. Das Gotteshaus muss festlich mit Weihnachtsschmuck ausgestattet und gereinigt und die Krippe aufgebaut werden. Ohne fremde Hilfe durch Familienangehörige oder ehrenamtliche Helfer wäre dies nicht zu schaffen. Unsere Zeitung hat den hauptamtlichen Mesner von Sankt Jakob Schrobenhausen, Peter Schardt, und das Mesner-Ehepaar Irmgard und Peter Heigl von Sankt Martin Hörzhausen besucht. Alle drei haben eine langjährige Erfahrung.

Planung beginnt Wochen zuvor

Schon einige Wochen im Voraus plant Peter Schardt, wann, wie und mit wem er alles perfekt erledigen kann. Der Mesner ist für die Stadtpfarrkirche Sankt Jakob und für die Frauenkirche verantwortlich. „Mit der Frauenkirche habe ich die wenigste Arbeit. Hier muss ich eigentlich nur die kleine Krippe zu Weihnachten aufstellen“, sagt Schardt. Die Arbeiten in der Stadtpfarrkirche sind allerdings wesentlich umfangreicher. Rechtzeitig müssen die Christbäume in der passenden Größe bestellt werden. Geliefert werden die Bäume von einem Gartenbauunternehmen aus der Region. In der Regel werden die Tannenbäume vor dem vierten Adventssonntag angeliefert und aufgestellt.

Dafür braucht der langjährige Mesner fremde Hilfe. Peter Schardt kann hier auf bewährte Kräfte zurückgreifen, die ihn schon seit vielen Jahren unterstützen. Vor dem dritten Adventssonntag beginnt der Mesner mit dem Aufbau der Krippe, die auf der rechten Seite beim Kircheneingang aufgestellt wird. Das ganze Jahr über wird der Unterbau und die gesamte Ausstattung auf dem Dachboden oberhalb der Sakristei gelagert. Die Teile für den Unterbau sind teilweise sehr schwer. Dazu benötigt der Mesner wieder fremde Hilfe.

Nach dem vierten Advent werden an den Bäumen die Beleuchtung und der Schmuck angebracht. Die Krippe wird dann komplett aufgestellt. Maria, Josef und das Jesuskind kommen erst am Heiligen Abend dazu. Auf viele Details muss ein Mesner achten. Die Beleuchtung der Christbäume muss schon vor dem Aufstellen geprüft werden, damit es keine Überraschung gibt. An einigen Tagen kann es für Peter Schardt eng werden, da er bei Beerdigungen auch in Mühlried aushelfen muss. Zwischendurch sind dann auch noch Proben der Ministranten für die Festgottesdienste angesetzt. Der Mesner sorgt dafür, dass die liturgische Kleidung für alle passt. Am Heiligen Abend ist er ebenfalls gut beschäftigt. Um 17 Uhr wird die Kindermette gefeiert und um 22.30 Uhr die Christmette. Für den Ersten und Zweiten Weihnachtstag sind ebenfalls Gottesdienste angesetzt.

Seit mehreren Jahrzehnten ist Peter Schardt nun Mesner in der Stadtpfarrei Sankt Jakob. Er hat eine reichhaltige Erfahrung, die ihm bei seiner Tätigkeit zugutekommt. „Nach wie vor macht mir die Arbeit Spaß. Ich bin gerne Mesner“, sagt er mit freudigem Gesicht.

Seit nun 49 Jahren verrichten Irmgard und Peter Heigl den Dienst in der Pfarrei Sankt Martin Hörzhausen. Beide sind nun schon über 80 Jahre alt, sind aber noch immer mit voller Leidenschaft dabei. An den Festtagen werden sie von Familienangehörigen unterstützt. „Vor ein paar Wochen hat sich sogar eine Frau aus Hörzhausen freiwillig gemeldet und gefragt, ob sie mithelfen kann. Beim Aufbau der Krippe können wir jede Hilfe gebrauchen“, erzählt Irmgard Heigl.

Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest beginnen bereits mehrere Wochen zuvor. Peter Heigl besorgt rechtzeitig Moos aus den umliegenden Wäldern, solange es noch nicht geschneit hat und einigermaßen trocken ist. Wie auch in Schrobenhausen, müssen die passenden Christbäume rechtzeitig bestellt werden. In diesem Jahr wurden die Bäume und die Krippe bereits vor dem vierten Advent aufgestellt, da in der Woche danach beide private Verpflichtungen haben.

Das besondere Kripperlvon Hörzhausen

In Hörzhausen gibt es eine Besonderheit. Die Weihnachtskrippe mit dem gesamten Inventar ist Eigentum der Familie Heigl. Darauf sind beide sehr stolz. Den Stall und auch andere Gegenstände hat Sohn Peter selbst gebaut. Im Laufe der zurückliegenden Jahre wurde die Krippe immer wieder verfeinert. Nach Heiligabend kommen immer wieder Besucherinnen und Besucher in die Pfarrkirche Sankt Martin, um sich die prachtvolle Krippe aus der Nähe anzuschauen. Darauf sind beide sehr stolz.

Gelagert werden alle Teile im Privathaus der Heigls gegenüber dem Gotteshaus. Für den Kirchenschmuck ist immer schon Irmgard Heigl zuständig. So auch an Weihnachten. Ehemann Peter ist für den liturgischen Teil verantwortlich. Auch hier sind viele Details wichtig: Die Bekleidung für die Ministranten muss sauber sein, die Batterien für die Mikros müssen aufgeladen sein. Wenn es schneit, muss der Schnee rund um die Kirche weggeräumt werden. Nach dem Dreikönigsfest kehrt dann wieder Ruhe ein.

SZ