Burgheim
Mehr Ökologie und mehr Wohnraum

Markt Burgheim setzt auf Gewässerentwicklung am Leitenbach und auf fünf Mehrfamilienhäuser im Kernort und in Straß

19.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:10 Uhr

Naturschutz und Nachverdichtung: Der Markt Burgheim will den Leitenbach ökologisch aufwerten. Foto: Janda, DK-Archiv

Von Stefan Janda

Burgheim – Der Markt Burgheim setzt auf Ökologie und Nachverdichtung: In seiner Sitzung am Mittwochabend hat der Gemeinderat neben zahlreichen Wohnbauprojekten auch die Entwicklung des Leitenbachs abgesegnet. Große Diskussionen gab es trotz des Ausmaßes der Maßnahme nicht.

Die Marktgemeinde wird in die Umgestaltung des Baches zwischen dem Ortsteil Illdorf und der Burgheimer Kerngemeinde insgesamt rund 471000 Euro investieren. Das Geld fließt vor allem in die Gestaltung des Bachlaufs, der durch seine Geradlinigkeit derzeit kaum Lebensraum und vor allem Ruhezonen für Tiere bietet. Der ökologische Zustand ist deshalb laut Bürgermeister Michael Böhm (CSU/JBB) als schlecht eingestuft. Um das zu ändern, ist eine Anpassung an den 2017 oberhalb von Burgheim hergestellten Zustand geplant. So soll der Leitenbach künftig mäandern, wodurch sich auch die Fließgeschwindigkeit reduzieren soll.

Noch hängt das Projekt, für das eine Förderung von bis zu 90 Prozent winkt, aber von der wasserrechtlichen Erlaubnis ab – auf welche die Gemeinde nach wie vor wartet. Sobald die Genehmigung vorliegt, soll die Ausschreibung erfolgen. Im Sommer ist die Ausführung der Arbeiten geplant. Im selben Zug will die Kommune auch einen völlig falsch verlaufenden Feldweg angleichen.

Unstrittig waren in den Augen der Gremiumsmitglieder auch mehrere Bauprojekte – allen voran die Schaffung von insgesamt fünf Mehrfamilienhäusern. Auf diese Weise sollen im Baugebiet Schlossbreite in Straß sowie im Gartenweg in Burgheim insgesamt 30 Wohneinheiten entstehen. Das Grundstück im Ortsteil Straß ist bereits verkauft, einzig die notarielle Beurkundung steht noch aus. Der Investor hält sich mit seinen Planungen für drei Gebäude mit je sechs Wohnungen sowie einer Tiefgarage für 33 Stellplätze exakt an die Festsetzungen des Bebauungsplans. Deshalb geht der Bauantrag im Freistellungsverfahren direkt an das Landratsamt. Zwei weitere Mehrfamilienhäuser sind zwischen Steig- und Gartenweg geplant. Dort hatte die Kommune extra den Bebauungsplan geändert, um mehrgeschossigen Wohnungsbau zuzulassen. Geplant sind ebenfalls jeweils sechs Wohnungen sowie auch dort eine Tiefgarage.

Beschlossene Sache ist nun auch der Bebauungsplan „Burgheim Ost“, wo ebenfalls die Nachverdichtung im Mittelpunkt stand. Laut Teresa Etsberger aus dem gemeindlichen Bauamt sollen auch dort künftig zweigeschossige Bauten sowie eine Anpassung der Dachneigungen möglich sein. Dem Satzungsbeschluss stimmte das Gremium geschlossen zu.

Gleiches gilt für eine Reihe weiterer Bauanträge. In der Sinninger Straße in Leidling darf ein Gewächshaus entstehen, in der Johannistraße in Illdorf ist der Umbau eines Zweifamilienhauses kein Problem und im Silbermannweg stimmten die Räte einem Wohnhaus zu. Darüber hinaus hatte das Gremium kein Problem mit der Verlängerung einer Abbaugenehmigung für Sand für die Firma Ignaz Schmid. Gemeinderat Johannes Bauer (CSU/JBB) stimmte wegen Befangenheit nicht mit ab.

Im nicht öffentlichen Teil beschloss das Gremium außerdem ein neues Rückhaltebecken in Leidling. Das knapp 30000 Euro teure Projekt soll am nordwestlichen Ortseingang gleich neben der Staatsstraße entstehen. Die Marktgemeinderäte haben dafür nun den Auftrag vergeben. Gleiches gilt für einen neuen Kletterturm für den Spielplatz im Ortsteil Ortlfing, der 10000 Euro kosten wird. Und die Lehrerinnen und Lehrer der Grund- und Mittelschule erhalten neuen Bürostühle im Wert von etwa 2400 Euro.

DK