Schrobenhausen – Zweimal schon hat Corona diesem Gastspiel einen Strich durch die Rechnung gemacht, jetzt soll es klappen. Am Mittwoch, 29. Juni, um 19 Uhr wird Hansi Kraus bei der vhs auftreten.
Dieses schelmische Lächeln kennt man. Und obwohl die Zeiten, als der Münchner Schauspieler Hansi Kraus als Lausbub auftrat ein bisserl her sind, hat er nichts von dem Charme eingebüßt, der ihn damals legendär gemacht hat. In der Reihe vhs-Kultur liest er aus den „Lausbubengeschichten“. Karten kosten 15 Euro und können per E-Mail an vhs@vhs-sobde oder über die Internetseite www.vhs-sob.de gebucht werden.
Pepe Nietnagel – das war der Name seiner Rolle in der Serie „Die Lümmel von der ersten Bank“. Ende der 60er-Jahre wurde Hansi Kraus zum jugendlichen Held einer ganzen Generation. Er verkörperte den Lausbuben mit braunen Augen und charmanter Unverschämtheit vielleicht gerade so überzeugend, weil der junge Hansi in Sachen Frechheit ziemlich nah dran war an der Figur Pepe.
Gut 50 Jahre später ist aus dem Fernsehserien-Kinderstar schon seit langem ein Bühnenschauspieler geworden. Eigentlich heißt Hansi Kraus ja mit bürgerlichem Namen Hans Krause. Für seine erste Rolle wurde das geändert, weil ein Schauspieler, der Ludwig Thoma verkörpert, eben schon auf den ersten Blick bairisch klingen sollte. Dabei war die Schauspielerei durchaus nicht sein Traumberuf. Bei den ersten Castings habe er halt einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, nach dem Motto: „Wenn ich jetzt schon mal da bin, will ich das auch machen.“ Tatsächlich sei er aber so erzogen worden, dass ein bürgerlicher Beruf wichtig ist. Er wollte zunächst Designer werden, hat aber nicht weitergemacht, weil „ich da nur am Schreibtisch sitze“. Weil er das nicht wollte, machte er eine Ausbildung zum Erzieher. „Als ich mich entscheiden musste, gehe ich in den Hort oder woanders hin, da bekam ich eine Hauptrolle angeboten und damit war die Entscheidung getroffen.“
Unzählige Rollen hat er seit dem gespielt, angefangen mit Ludwig Thoma und als Pepe Nietnagel über TV-Serien wie „Derrick“, „Manni, der Libero“,
„Der Alte“, „Ein Schloss am Wörthersee“, „Der Bergdok- tor“, „Rosenheim Cops“ und, und, und. Bei der Volkshochschule im Blauen Saal wird er vor allem Ludwig Thoma lesen. Und vielleicht wird er ja auch ein wenig
erzählen, von der Zeit damals, der ewige Lausbub.
SZ
