Respekt vor dem Gegner
Landesliga Südwest: FC Ehekirchen trifft am Sonntag auf die aktuell formstarke Eintracht Karlsfeld

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 16:31 Uhr

Michael Panknin bescheinigt dem aktuellen Gegner eine hohe Qualität; die von ihm und Simon Schröttle trainierte Elf möchte aber den Heimvorteil ausnutzen. Panknin wird nach Ende der Saison zum TSV Gersthofen wecheln. Foto: Worsch

In vielen Ligen steht eine Mannschaft als Tabellensechster sieben Spieltage vor dem Saisonende im so genannten Niemandsland der Tabelle. Nicht so aber der FC Ehekirchen in der Landesliga Südwest. Im Prinzip ist nämlich noch alles möglich: jeweils sieben Punkte beträgt der Abstand – sowohl auf den zur Aufstiegsrelegation berechtigten zweiten Tabellenplatz als auch auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz.

FC Ehekirchen - TSV Eintracht Karlsfeld (Sonntag, 17 Uhr)

Aktuell empfängt der FCE den Tabellennachbarn TSV Eintracht Karlsfeld, gegen den der FC im Hinspiel eine 0:3-Niederlage kassiert hatte. Betrachtet man die Formkurven beider Teams seit der Winterpause, dann obliegt die Favoritenrolle den Gästen, so wie es auch FCE-Spielertrainer Michael Panknin sieht. Die Karlsfelder holten aus den vergangenen fünf Ligaspielen nämlich neun von 15 möglichen Punkten, wohingegen die Ehekirchener Akteure im gleichen Zeitraum nur vier Zähler einfahren konnten.

„Sehr viel Qualität“ beim Gegner

„In der Karlsfelder Mannschaft steckt sehr viel Qualität. Nach dem Hinspiel hatte ich gedacht, dass sie um den Titel mitspielen werden. Warum sie dann aber im Laufe der Saison immer weiter zurückgefallen sind, weiß ich auch nicht“, sagt Panknin, der nun im Rückspiel den Heimvorteil nutzen will. „Auch wenn wir zuletzt nicht ganz so gut gepunktet haben, waren die Leistungen trotzdem ordentlich. Ich bin überzeugt, dass wir auch Karlsfeld einen harten Kampf liefern werden“, sagt der zum Saisonende scheidende Coach (siehe eigenen Bericht).

Noch zwei Siege für den Klassenerhalt

Aus den verbleibenden sieben Punktspielen – so hat es Panknin vorsichtig durchgerechnet – braucht sein Team schon noch mindestens zwei Siege für den sicheren Klassenverbleib. „Den nächsten großen Schritt hierzu wollen wir bereits am Sonntag gegen Karlsfeld gehen“, sagt er und führt aus: „Obwohl unser Punktekonto nach 27 Spieltagen mit 39 Zählern nicht einmal so schlecht gefüllt ist, brauchen wir unbedingt noch den einen oder anderen Punkt. Die Liga ist nämlich nach wie vor sehr eng zusammen. Da haben auch die hinteren Mannschaften stets gut gepunktet.“ Die weiteren Ehekirchener Gegner bis zum Saisonende heißen TV Erkheim (2. Platz), SC Aufkirchen (17.), FC Memmingen II (9.), FC Kempten (3.), TSV Bobingen (18.) und SC Oberweikertshofen (13.).

DK



Michael Panknin wechselt nach Gersthofen

„Michael Panknin kommt zum TSV Gersthofen.“ Diese Schlagzeile vom Mai 2012 ist auch in diesen Tagen präsent. Der 34-Jährige wechselt nämlich ein zweites Mal in den bayerisch-schwäbischen Landkreis Augsburg, wie er jetzt bekanntgab. Unmittelbar vor den Toren der Fuggerstadt wird Panknin – anders als bei seinem ersten Engagement – als Spielertrainer fungieren. Von seinem Wohnort Treuchtlingen (er unterrichtet dort als Lehrer an der Senefelder Schule) hat der ehemalige Regionalligaspieler des VfB Eichstätt nunmehr 70 statt wie bisher 55 Kilometer einfache Fahrtstrecke hinzulegen. „Natürlich hat auch dieser Fakt bei meinen Überlegungen eine Rolle gespielt. Aber von der Zeit ist es gleich, da es nun angenehmer, weil geradliniger zu fahren ist“, sagt Panknin und fügt lachend an: „Nach Ehekirchen war es schon eher ziemlich kurvig.“ Dass der B-Lizenz-Inhaber den FCE zum Saisonende verlassen wird, stand schon länger fest. Seitdem flatterten reichlich Angebote ins Haus. Letztendlich habe das Gesamtpaket für den TSV Gersthofen gesprochen, wie der Mittelfeldspieler erzählt: „Der TSV hat eine junge Mannschaft mit sehr viel Potential, die auf lange Sicht in die Landesliga gehört. Ich habe richtig Bock, dort etwas aufzubauen.“

Der TSV Gersthofen war erst im vergangenen Sommer unter der Anleitung des ehemaligen Ehekirchener Trainers Gerhard Hildmann aus der Landesliga Südwest abgestiegen und belegt derzeit in der Bezirksliga Schwaben Nord den fünften Tabellenplatz. Nach vorne (17 Punkte) und hinten (15) ist nichts mehr möglich, ein weiteres Bezirksliga-Jahr ist gesichert. „Nach einer eher etwas schwächeren Hinrunde läuft es dort nach der Winterpause recht ordentlich“, sagt Panknin und meint auch, dass er der jungen Truppe mit seiner Erfahrung als Spieler auf dem Platz eine wichtige Stütze sein kann. „Mir war wichtig, dass ich nicht nur Trainer bin, sondern weiterhin auch spiele“, sagt er.

Panknin hatte den FC Ehekirchen gleich in der ersten Saison mit Spielertrainerpartner Simon Schröttle als Meister der Bezirksliga Schwaben Nord 2018/19 in die Landesliga Südwest geführt. Panknin kehrt als Co-Trainer zum Regionalligisten VfB Eichstätt zurück und war für den FCE in der Corona-Saison 2019/21 nur noch „sporadisch“ aktiv, ehe er zur Saison 2021/22 erneut als Spielertrainer zurückkehrte. Nach dem abermaligen Klassenerhalt verpasste man im Vorjahr den Bayernliga-Aufstieg als Vizemeister denkbar knapp in den Relegationsspielen. Weitere Stationen im Herrenbereich waren in früheren Jahren der FC Affing (5 Jahre), die TSG Thannhausen und der FC Gundelfingen. Beim letztgenannten Verein wird sein langjähriger Spielertrainerpartner Simon Schröttle im Sommer anheuern, wie dieser bereits vor vier Wochen bekanntgab. Wie ebenfalls bereits berichtet, folgt beim FCE Benjamin Flicker auf das erfolgreiche Duo.

dno