Seit rund 45 Jahren ehrenamtlich engagiert
Klingsmooser Johann Kiefer erhielt in Erlangen das Ehrenzeichen des Bayrischen Ministerpräsidenten

02.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:25 Uhr
Alfons Mayr

Ehrenzeichenverleihung durch den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann an Johann Kiefer aus Klingsmoos in Erlangen. Foto: Timm Schamberger/Bayerisches Innenministerium

Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt kürzlich in Erlangen, auf Einladung des Bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der Klingsmooser Johann Kiefer. Er bekam in einem Festakt das Ehrenzeichen des Bayrischen Ministerpräsidenten, die höchste Auszeichnung für Verdienste im Ehrenamt in Bayern.

Die Überreichung wurde von Innenminister Joachim Hermann vorgenommen. Hans Kiefer war somit einer von weiteren 62 Personen, die diese hohe Ehrung erhalten haben. „Ich war ganz schön baff“, sagte er, als er die Einladung von Markus Söder in den Händen hielt. Der Vater von zwei erwachsenen Töchtern und zwei Söhnen hat viele Ehrenämter begleitet und begleitet sie zum Teil immer noch. Er bringt sich seit rund 45 Jahren ehrenamtlich in Politik, Kirche, Gemeinde, Sport, Kultur und Privat ein. Selbst Landrat Peter von der Grün (FW) lies es sich nicht nehmen, dieser Ehrung persönlich beizuwohnen.

Beginnen wir mal mit dem Bereich Sport, in dem Kiefer seit 62 Jahren Mitglied im hiesigen Fußballclub SV Klingsmoos ist und dabei in früheren Jahren auch als Kassenprüfer tätig war. Natürlich hat er dabei auch in der Schüler,- Jugend,- und ersten Mannschaft Fußball gespielt. Als dann 1980 der Tennisclub Klingsmoos gegründet wurde, war er ein Mann der ersten Stunde, wurde in den Gründungsvorstand gewählt und war 1990 Planer und Bauleiter beim Bau eines tollen Vereinsheimes. Bei den Punktspielen war er über viele Jahre auch Mannschaftsführer und Pressereferent.

Seit 46 Jahren hält er der CSU die Treue

Hans Kiefer war auch der Politik sehr zugetan. Seit 1977 bis heute, also seit 46 Jahren, hält er seiner CSU die Treue, war unter anderem viele Jahre Delegierter zum Landes- und Bezirkstag, 1978 war er Mitbegründer der Jungen Union des Ortsverband Königsmoos und deren Vorsitzender von Oktober 1980 bis Februar 1988. Er war Mitverfasser und Herausgeber des CSU Mooskurieres. Im CSU Ortsverband Königsmoos war er 40 Jahre im Vorstand, davon 16 Jahre als Vorsitzender.

Seine Gemeinde Königsmoos, besonders der Ortsteil Klingsmoos, hat Hans Kiefer sehr viel zu verdanken. Seit 1984 bis 2014, also genau 30 Jahre, war er im Gemeinderat tätig, davon 24 Jahre im Bau- und Grundstücksausschuß und sechs Jahre im Schulverband Ehekirchen, wo er sich immer mustergültig für die Belange von Königsmoos eingesetzt hat. Von 2010 bis 2014 war er auch Mitglied im Kreistag.

Seit 2013 läuft die Dorferneuerung in Klingsmoos. Im Arbeitskreis Freizeit, Sport und Kultur wurde Kiefer zum Sprecher dieses Arbeitskreises berufen. Seit 2018 ist er auch im Vorstand und örtlich beauftragtes Vorstandschaftsmitglied. Im Beirat der Dorfladengesellschaft begleite er die Errichtung des kürzlich eingeweihten Dorfladens mit. Über 100 Einladungen und Protokolle zu den Sitzungen der Dorferneuerung, unter anderem für den kürzlich eröffneten „Moosladen“, zum abgeschlossenen Projekt der „alten Haus und Hofnamen“ sowie vor dem in Kürze abgeschlossenen Objekt „alte Gemeindegrenzen vor der Gebietsreform“. Mit Fug und Recht kann behauptet werden, ohne dieses riesige Engagement von Hans Kiefer gäbe es in Klingsmoos und Königsmoos einige Dinge nicht. Natürlich kann so eine Aufgabe nicht allein bewältigt werden, aber die immer wieder kehrenden Einladungen von Hans haben die Sachen nicht ruhen lassen. So haben sich die wichtigen Personen halt immer wieder getroffen und haben die Angelegenheiten zu Ende gebracht.

32 Jahre im Pfarrgemeinderat

Als ob das nicht schon reichen würde, um eine bayernweite Auszeichnung zu erhalten. So engagiert Kiefer sich auch in der Kirche. 32 Jahre im Pfarrgemeinderat, davon sogar 24 Jahre als Vorsitzender und bereits seit fast 40 Jahren bis heute als Lektor. Er ist er auch dort nicht mehr wegzudenken. Hier betreute er jahrelang die Männerseelsorge und heute noch das Pilgerheiligtum. Bereits 17 Mal hat er sich der dreitägigen Holledauer Fußwallfahrt nach Altötting angeschlossen und den jährlichen Pilgerweg der Klingsmooser nach Maria Beinberg am 1. Mai, den er schon über 40 Mal gegangen ist, wird es auch in nächster Zeit wohl weiter mit ihm geben. Diese Wallfahrten, so Hans Kiefer, haben ihm immer wieder innere Kraft gegeben.

Selbst im privaten Bereich geht er beispielhaft voran. Als Mitorganisator zeichnet er dafür verantwortlich, dass seine Schulkameradinnen und Schulkameraden mit weiteren vier Klassen alle fünf Jahre ein Schülertreffen veranstalten. Das letzte fand erst heuer im Juni statt. Dabei wird auch darauf geachtet, das eine Heilige Messe und ein Friedhofsbesuch der verstorbenen Klassenfreunde stattfindet sowie das jedes Mal ein anderes Lokal in Klingsmoos ausgesucht wird.

Auf die Frage, weshalb er sich in seinem Leben ehrenamtlich engagiert habe, sagte er: „Wenn es der Allgemeinheit gut geht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es mir und meiner Familie auch gut geht, als umgekehrt. Darum will ich dafür etwas tun.“ Gerne erinnert er sich an die Erlebnisse im Fußball und Tennis: „Mannschaftsport ist so eine wunderschöne Sache, ganz besonders ging es mir hier um die Pflege der Kameradschaft. Denn bei einer guten Kameradschaft stellen sich auch Erfolge mit ein.“

SZ