Rennertshofen
Jubiläumsfeier mit einem Minister

Beim 40-jährigen Gründungsjubiläum der JU Rennertshofen war Klaus Holetschek zu Gast

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:12 Uhr

Gesundheitsminister Klaus Holetschek sprach bei der JU Rennertshofen. Foto: Meyer

Rennertshofen – Mit einer großen Feier beging die Junge Union (JU) Rennertshofen mit drei Jahren Verspätung ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum. Für den offiziellen Festakt am Freitagabend konnte der 1980 ins Leben gerufene und aktuell zweitgrößte JU-Ortsverband in Bayern den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) als Festredner gewinnen.

Holetschek ging in seiner Rede auf aktuelle Themen ein, unter anderem die geplante Cannabis-Legalisierung, die Abschaltung der Atomkraftwerke, die medizinische Versorgung auf dem Land, aber auch auf seinen eigenen politischen Werdegang. „Es ist immer schön, bei der JU zu sein. Die jungen Leute sind meine Familie“, freute sich der Minister und erzählte zunächst über seine ersten politischen Schritte. 1981 in die JU eingetreten, kam er nach einer Versammlung mit sieben Leuten als Schriftführer heim, erzählte der 58-jährige. Der Startschuss seiner politischen Karriere. Von 1985 bis 1994 war er Kreisvorsitzender der Jungen Union Unterallgäu und danach bis 2001 Bezirksvorsitzender der Jungen Union Schwaben. In dieser Zeit hat er Markus Söder kennengelernt, viele Freundschaften sind entstanden. Er habe bei der Jungen Union viel für das Leben gelernt. „Nicht als Einzelner zu kämpfen, sondern das Team ist das Entscheidende“, sagte er.

Zur gegenwärtigen Lage im Bund und in Bayern meinte der Minister: „Wir stehen vor großen Herausforderungen.“ So müssten in der Pflege die Rahmenbedingungen verbessert werden, eine bessere Honorierung dieser Arbeit sei notwendig. Auch die Medizinische Versorgung in der ländlichen Region kam zur Sprache. Bayern finanziere erforderliche Maßnahmen seiner Kliniken mit einem jährlichen Förderetat in Höhe von aktuell rund 643 Millionen Euro und sichere damit die Leistungsfähigkeit, so der Minister. Menschen sprechen ihn auf die Lieferengpässen von Medikamenten in Apotheken an. Hier sehe er sich in der Pflicht tätig zu werden, auch wenn dies nicht in seine Zuständigkeit falle.

Beim Thema Cannabis griff er die Pläne der Bundesregierung an: „Der Weg der Drogen-Legalisierung ist ein Irrweg. Wir brauchen keinen Staat, der sich zum Dealer macht.“ Die Gesundheitsrisiken junger Menschen würden verharmlost. „Als wenn es in diesem Land keine größere Probleme gäbe als die Legalisierung von Drogen“, schob er noch hinterher. Er stellte sich klar gegen die Überlegungen der Landeshauptstadt München, eine Modellkommune für die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu werden. „Eine Modellregion kann nur dann sinnvoll sein, wenn sie zu wissenschaftlichen oder medizinischen Zwecken dient“, sagte er. Das Abschalten der Atomkraftwerke nannte er in der jetzigen Krisenzeit ebenso einen Fehler. Der Mittelstand müsse gefördert werden, außerdem hob er das Handwerk als eine Stütze für die Gesellschaft heraus. „Wir müssen den Mut haben, die Menschen zu stärken und Verantwortung zu übernehmen“. In Richtung der Rennertshofener JU appellierte er, die Finger auch mal in die Wunden zu legen, lobte ihren Ehrgeiz und die Leidenschaft. „Ihr könnt stolz sein auf eure Arbeit, macht weiter so“, sagte er.

Zum Schluss der Veranstaltung bekam Roland Engelhard eine besondere Auszeichnung. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als sich 2018 der Ortsverband am Tiefpunkt befand, da kein Vorsitzender gefunden werden konnte, lud Engelhard zusammen mit Maximilian Götz und Thomas Hager politisch interessierte Jugendliche zu einem Treffen ein, um die Junge Union in Rennertshofen wieder aufleben zu lassen. Mit großem Erfolg: Aus diesem Abend heraus entstand eine neue Vorstandschaft, der Ortsverband kann mittlerweile 111 Mitgliedern vorweisen. „Ohne den Einsatz von Roland würde es die JU Rennertshofen nicht mehr geben“, so die Ortsvorsitzende Tabea Landes.

myn