„Unser Alki-Igel hat es geschafft“, sagt die Neuburgerin Claudia Hopf. Sie hat vergangenes Wochenende auf dem Weg zum Fitnessstudio einen Igel am Straßenrand gefunden und wieder aufgepäppelt. Der Igel lag in einer Eierlikörlache.
„Ich dachte erst, dass das Vanillesoße ist“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit Handschuhen hebt Hopf das Tier auf und erkennt: Der Igel ist in Eierlikör gebadet – und davon betrunken.
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Feiernde Jugendliche könnten den Eierlikör verschüttet haben, mutmaßt die Finderin. Offenbar konnte der Igel dem süßlichen Geruch nicht widerstehen und naschte vom Likör. Der Alkohol ging direkt ins Blut und setzte das Tier außer Gefecht.
Erstversorgung des Igels
„Die Atmung war sehr flach“, sagt sie. Schnell steht der Entschluss. Dem Tier muss geholfen werden. Also nimmt sie den Igel kurzerhand mit nach Hause. „Wir haben unseren Alki gesichert und ausnüchtern lassen.“ In einer Kiste kommt er auf die Terrasse. Damit das Tier nicht dehydriert, geben sie ihm zwischendurch etwas Wasser. „Der hat richtig Durst gehabt. Ich habe gemerkt, er wird ein bisschen fitter.“
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Da der Igel noch benommen war, befreien Claudia Hopf und ihre Tochter das Tier noch von Zecken. „Sogar im Ohr hat er eine gehabt.“ Insgesamt zehn Zecken mussten sie dem schlafenden Igel per Hand entfernen.
Als das Tier langsam etwas wacher wurde, konnte er auch schon wieder fressen. Die Familie füttert ihm etwas Katzenfutter. Gestärkt will der Igel von der Terrasse aus in den Garten ziehen: „In einem ersten Versuch ist er durch den Garten getorkelt. Wie ein Besoffener. Danach hat er wieder ein kleines Nickerchen gemacht“, sagt Hopf. In der Zwischenzeit sucht die Familie im Internet. Dort lesen sie, dass es öfter vorkommt, dass Igel betrunken werden. Das kann auch durch vergärende Früchte passieren.
Tier ist wieder gesund und munter
Nachdem das Neuburger Tier seinen Rausch ausgeschlafen hatte, war es an der Zeit, die Terrasse von Claudia Hopf zu verlassen. „Noch am selben Abend hat der Igel selbstständig seine Kiste verlassen und ist gesund und munter, satt und zeckenfrei losgezogen“, sagt die Finderin wehmütig. „Dennoch stellen wir abends immer noch Brotzeit und Wasser bereit, falls er noch mal bei uns vorbeischaut.“
leh
