Im Einsatz für Wildbienen
Freiwillige kennzeichnen rund um den Windsberg bei Freinhausenwichtige Futterpflanzen

19.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:13 Uhr

Das Team Oase Steinerkirchen mit David Seifert (1. v. re.), Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach, sowie Peter Bernhart (3.v. re.), einem der aktivsten Bienenschützer der Ortsgruppe. Zum ersten Mal wurden auch Informationsschilder des Schutzprojekts Paartaler Sanddünen ausgebracht. Foto: Bettina Markl

Freinhausen – Mehr als 20 Helferinnen und Helfer waren am Sonntag im Einsatz für die seltenen Wildbienen rund um den Windsberg bei Freinhausen. In drei Teams kennzeichneten die Ehrenamtlichen die Futterpflanzen der Malvenlanghornbiene, sowie in diesem Jahr auch der Ochsenzungensandbiene, mit Pflöcken.

Die Malven und Ochsenzungen wachsen entlang von Feldrainen und an Straßenrändern. Damit laufen sie immer Gefahr, bei der Verkehrssicherungspflicht der Gemeinden die Blütezeit nicht zu erleben. Für die hochspezialisierten Bienen am Windsberg, deren Populationen entgegen dem Trend sogar steigt, wiegt jeder Verlust der wilden Malve und der Ochsenzunge schwer. „Wir haben uns vor mehr als zehn Jahren dazu entschieden, die Pflanzen zu kennzeichnen und Vereinbarungen mit den Gemeinden getroffen“, erklärt Peter Bernhart, langjähriges Mitglied und ehemaliger Vorsitzender der Bund- Naturschutz-Ortsgruppe Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, Pörnbach. „Seither steigt mit der Zahl der Blüten auch die der Bienen kontinuierlich an und die Gebiete erweitern sich“, fügt der Naturschützer bei der kurzen Einführung zufrieden hinzu.



Von allen Ecken der Region kamen die Helferinnen und Helfer angereist, um ihren Teil zum Schutz der Bienen beizutragen. Maja etwa kam aus dem fast 20 Kilometer entfernten Mitterscheyern, um am Projekt teilzunehmen. „Ich bin selbst Imkerin und kenne die Schwierigkeiten mit den Futterpflanzen. Es ist mir ein Anliegen, einen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten und jede Chance zu nutzen, mehr über sie zu lernen“, erklärt die junge Frau und wandert konzentriert den Wegesrand entlang, auf der Suche nach den Jungpflanzen.

Gemeinsam mit den erfahrenen Mitgliedern der Ortsgruppe sind alle neuen Helfer sehr schnell geeicht auf die Malve und die Ochsenzunge und es entwickeln sich auch abseits der Aktion Gespräche über Natur und deren Schutz. Lizzy, eine versierte Artenkundlerin aus Pfaffenhofen, macht ihre Teammitstreiter auf weitere Naturphänomene aufmerksam. So entdeckt das Team rund um die Oase Steinerskirchen essbare Wildkräuter, seltene Insekten, Amphibien und Vögel. Die mittlerweile heimischen Bienenfresser kreisen über den Köpfen der Naturfreunde, während mit Hammer und Meißel die Pflöcke eingeschlagen werden. „Es ist schön, helfen zu können, nebenbei die Natur zu genießen und durch die vielen Helfer gemeinsam ganz nebenbei auch das eigene Wissen zu erweitern“, meint Bettina, die als aktives Mitglied der Ortsgruppe schon öfter bei der Aktion geholfen hat.

David Seifert, Vorsitzender der Ortsgruppe, nutzt die Chance und wirbt bei allen Neulingen um weitere Unterstützung. Denn sobald die Pflanzen blühen, beginnt das Bienenmonitoring. Hier werden die Tiere in Stichproben regelmäßig über mehrere Wochen gezählt und die Daten Wissenschaftlern übermittelt. „Ich hatte zunächst Bedenken, ob ich die Bienen erkenne und sie korrekt zählen kann. Als ich einmal mit einer erfahrenen Bienenzählerin mitgegangen bin, waren diese Sorgen erledigt“, lacht Bettina, die erst seit einem Jahr beim Bienenzählen dabei ist. „Die Einsatzzeiten lassen sich gut planen und man freut sich jedes Mal schon auf einen schönen Spaziergang rund um den Windsberg“, ermutigt sie die Neuen in ihrem Team.

Interessierte am Bienenmonitoring können sich auch jetzt noch melden und unverbindlich bei David Seifert unter david@seifert.biz oder unter Telefon (0151) 62421918 über Art und Umfang des Einsatzes erkundigen.

DK