Schrobenhausen
„Heldenschlussverkauf“ in Neuauflage

Alex Langenmaier hat mit seinem ersten Roman den Schritt vom Selfpublishing zu einem Verlag getan<?ZP?>

10.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:53 Uhr

Raus aus dem Selfpublishing: Der Schrobenhausener Autor Alex Langenmaier hat seinen Roman „Heldenschlussverkauf“ nun neu bei einem Verlag herausgebracht. Fotos: Budke

Schrobenhausen – Alex Langenmaier ist in seiner Heimatstadt Schrobenhausen unter anderem als Bassist der Band Lobster Club bekannt. Doch auch als Buchautor ist der studierte Germanist und Theaterwissenschaftler seit einigen Jahren unterwegs. Im Frühjahr 2020 erschien der Roman „Heldenschlussverkauf“ – damals noch als Selfpublishing-Projekt. Nun hat Langenmaier das unterhaltsame Buch über seinen Helden Tom und dessen skurrile Bekanntschaften über einen Verlag erneut veröffentlicht.

„Das ist vielleicht die auf den ersten Blick auffälligste Änderung, dass Lean nun Tom heißt“, erzählt Alex Langenmaier auf die Frage, ob es Änderungen am Roman gegeben hat. In der ersten Version, die der gebürtige Schrobenhausener im Frühjahr 2020 im Selbstverlag veröffentlicht hatte, dreht sich alles um Lean: Der befindet sich als etwas chaotisch-verträumter Mittdreißiger auf dem Weg zum sesshaften Ehemann und Dorfbewohner – nicht ganz freiwillig, denn seine Freundin Kathi macht Druck. Und so schlitterte Lean damals von München in einen kleinen oberbayrischen Ort mit skurrilen Nachbarn und ziemlich verrückten Verwandtschaftsbesuchen.

An dieser mitreißend lustigen Geschichte hat sich in der neuen Auflage außer des Namens wenig geändert. „Ich habe hauptsächlich zu lange Passagen gekürzt, das war eine Vorgabe des Verlags“, erklärt Langenmaier. Die erste Version brachte es immerhin auf 430 Seiten. Ihm sei das gar nicht so bewusst gewesen, aber seine Lektorinnen im Volk-Verlag „haben mir eindringlich klar gemacht, dass Bücher über 350 Seiten Länge es wohl deutlich schwerer haben, Beachtung zu finden. Die Lesegewohnheiten vieler Menschen tendieren wohl hin zu kürzeren Texten.“ So kürzte er auf nun 312 Seiten – auch wenn es ihm nicht immer leichtgefallen ist, ganze Textpassagen zu streichen oder umzuschreiben: „Das waren zumeist geliebte, aber für die Story nicht zwingend notwendige Abschnitte“, sagt Langenmaier.

Außerdem hat er die Rückblenden, die in der ersten Auflage viel Raum einnahmen und die fortlaufende Geschichte über den damaligen Lean immer wieder unterbrachen, zu einer in sich geschlossenen, neuen Geschichte umgeschrieben: „Das wirkt jetzt weit weniger episodenhaft“, ist Langenmaier überzeugt, und helfe dem Lesefluss. So hat er aus seiner Sicht deutlich profitiert vom Know-how des Verlags und betont: „Ich bin dankbar und stolz, dass mich mit dem Volk-Verlag ein klassischer Buchverlag unter Vertrag genommen hat.“ Die intensive Zusammenarbeit mit den Lektorinnen habe dazu geführt, „wirklich das Beste aus dem Text herauszuholen.“ Das sei für ihn persönlich „eine wunderbare Erfahrung“ und er ist überzeugt: „Die Mühe hat sich gelohnt.“

Damit hat er seiner Meinung nach einen wichtigen Schritt auf seinem Weg als Autor getan. Immerhin hatte es zunächst „vom ersten ,ich will’ bis zum fertigen Buch 20 Jahre gedauert“, erzählte Langenmaier bereits bei der ersten Veröffentlichung im Frühjahr 2020 im Gespräch mit unserer Zeitung. Damals wohnte er noch in Oberschneitbach, inzwischen ist er wieder in seine Heimatstadt Schrobenhausen gezogen.

„Im Heldenschlussverkauf steckt viel Persönliches drinnen“, gab Langenmaier früher bereits zu, „aber alle Nebenfiguren sind größtenteils erfunden.“ Tatsächlich hat er ja selbst einige Jahre in München gelebt. Im Roman finden sich recht skurrile Szenen, wie etwa die Zusammentreffen mit dem überraschend offenen, unkonventionellen Nachbarn oder der Grillnachmittag mit der Familie, der ziemlich aus dem Ruder läuft. Da ist die Schreibfreude Langenmaiers aus jeder Zeile herauszulesen und das macht einfach Spaß.

Im Klappentext heißt es: „Eine moderne Heldenreise beginnt: zwischen Freiheitsdrang und Spießbürgerlichkeit, einer unberechenbaren Großfamilie, den Tücken des Landlebens, süßen Versuchungen, Geistern der Vergangenheit und der Frage, was es eigentlich heißt, erwachsen zu werden.“ Das füllt Langenmaier auf kurzweilige Art mit Leben, erzählt Geschichten, bei denen man aus dem Lachen kaum herauskommt und Seite um Seite einfach weiterlesen muss. Das hat sich in der neuen Auflage nicht geändert und so bleibt die Hoffnung, dass der Schrobenhausener bald die Zeit findet, am nächsten Roman zu arbeiten.

SZ



Am Samstag, 4. Februar, um 19 Uhr stellt Alexander Langenmaier sein Buch „Heldenschlussverkauf“ zusammen mit Heidrun Budke, Autorin des Romans „Von Zeit zu Zeit“, im Herzogfilm-Theater vor. Für Musik sorgen Paula Plays Pretty.

SZ