Dreimal wurde am Wochenende in der A-Klasse Aichach gekickt – dreimal mit Altlandkreisbeteiligung. Dabei gab es immerhin zwei Siege für die Teams aus dem Schrobenhausener Land – unter anderem durch einen TSV Weilach, der sich immer weiter oben heranpirscht. Die ersten vier Mannschaften der Tabelle liegen jetzt innerhalb von nur drei Punkten. Sogar gleich sechs Partien fanden in der Neuburger Gruppe statt, wobei der SV Bertoldsheim (2:1-Sieg bei der SG Holzheim/ Münster) seinen Vorsprung an der Spitze des Klassements auf sieben Zähler ausbaute.
A-Klasse Aichach
• SV Echsheim-Reicherstein II - SV Waidhofen abgesagt: Auch am Tag danach war Jürgen Filp immer noch auf 180. „Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, wie einfach man in der heutigen Zeit ein Spiel absagen kann“, ärgert sich der Waidhofener Trainer in diesem speziellen Fall, aber auch ganz grundsätzlich. Am Samstagmittag habe die Echs-heimer Reserve das für den Samstagabend geplante Flutlichtmatch wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgeblasen. Auch der Vorschlag, stattdessen am Sonntag auf das Waidhofener Sportgelände auszuweichen, sei für den Gegner laut Filp (wegen zu weniger Akteure) keine Option gewesen. „Also müssen wir jetzt wohl irgendwann unter der Woche nach Echsheim“, schimpft er. Die Möglichkeit, ihre Tabellenführung aus eigener Kraft auszubauen, wurde den Paartalern jedenfalls an diesem Wochenende genommen.
• TSV Weilach - SG Klingsmoos/Pöttmes II 5:0: Sebastian Näßl ist – auch mit Blick in Richtung SV Waidhofen – zunächst einmal froh, dass das Klingsmooser/Pöttmeser Reserveteam „überhaupt gekommen ist“. Dass es dann noch den erwarteten Sieg für seine Grün-Weißen gab, freut den Weilacher Abteilungsleiter natürlich umso mehr. „Es war eine Pflichtaufgabe, die haben wir aber solide erfüllt“, sagt er. Mit zwei Doppelpacks – von Georg Demmelmair (17./90.) und Jonas Breitsameter (75./84.) – sowie einem Tor von Spielertrainer Lukas Koppold (53.) ließen die Gastgeber letztlich keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen. Durch den Sieg schob sich der TSV Weilach als Tabellenvierter bis auf einen Punkt an den BC Aresing und die Wanderfreunde Klingen heran. Selbst der Rückstand auf den SV Waidhofen (allerdings ein Spiel weniger) beträgt nur noch drei Zähler. „Wir müssen in den nächsten Wochen weiter punkten, dann werden wir ja sehen, was noch möglich ist“, meint Näßl.
• DJK Brunnen - BC Aichach II 3:1: „Hauptsache, der Dreier steht“, sagt Brunnens Abteilungsleiter Michael Hermann. Ein spielerischer Leckerbissen sei diese Partie nämlich nicht gewesen. „Da ist schon noch viel Luft nach oben. Es war diesmal eher die Kategorie ,dreckiger Arbeitssieg’“, so Hermann weiter. Doch unter dem Strich ist das dem DJK-Fußballchef und seiner Mannschaft völlig egal. Ein erfolgreicher Start in das neue A-Klassen-Jahr sei es so oder so. Der kam einerseits dadurch zustande, dass die defensiv stabilen Brunnener wenig klare Gelegenheiten der Aichacher zuließen. Auf der anderen Seite packten sie in der Offensive in den genau richtigen Momenten zu: zweimal durch Fabian Lehmer (33./43.), einmal durch Johannes Kopold (88.). Samil Bahrans Treffer (90.) blieb der einzige für die Kreisligareserve aus Aichach und änderte nichts mehr am zwar nicht besonders attraktiven, aber eben erfolgreichen Brunnener A-Klassen-Auftakt 2024.
• FC Gerolsbach II - Türkspor Aichach 1:3: Auch mehr als eine Stunde nach dem Spiel war Aydin Güner am Sonntag noch im Gerolsbacher Sportheim zu Gast. „Wir sind damals ja absolut im Guten auseinandergegangen“, erzählt FCG-Fußballchef Korbinian Reiner über die freundschaftliche Rückkehr des jetzigen Türkspor-Trainers an die alte Wirkungsstätte. Ein sportliches Gastgeschenk hatte Güner mit seinem Team allerdings nicht dabei. „Letztlich muss man festhalten, dass Türkspor schon die bessere Mannschaft war“, meint Reiner. So war für die Gastgeber nach einer Aichacher 3:0-Führung – dank Giteh Landing (22.), Celasun Övet (41.) und Besim Kadiroli (77.) – nicht mehr drin als der späte Anschlusstreffer von Julian Schmidt (90.+2). Der FCG II behielt trotzdem seinen Zwei-Zähler-Vorsprung auf den Abstiegsplatz. Reiner weiß: „Du brauchst in der A-Klasse nicht so viele Punkte für den Klassenerhalt. Die restlichen müssen wir aber eher gegen andere Teams holen.“
A-Klasse Neuburg
• TSV Ober-/Unterhausen - BSV Berg im Gau II 2:1: „Das war anders geplant“, bestätigt BSV-II-Trainer Bernhard Siegl. Doch letztlich mussten er und seine Berg im Gauer dem Gegner zugestehen, „dass dieser viel besser auftrat als in den vorherigen Saisonpartien“. Von der gesamten Spielanlage habe sich der TSV nicht wie ein Team, das zuvor auf dem Abstiegsplatz gestanden war, präsentiert. „Und ich bin mir relativ sicher, dass er auch am Ende nicht dort stehen wird“, ergänzt Siegl. Eine Entschuldigung soll das trotzdem nicht für die eigene Niederlage sein, nur eine Erklärung. „Denn natürlich hätte es trotzdem für uns die Möglichkeit gegeben, dieses Spiel zu gewinnen“, ergänzt er. Dafür jedoch hätten die vielen guten Berg im Gauer Einzelspieler „als Team besser funktionieren müssen“, so Siegl. Auch vom Schiedsrichter hätte es ein bisschen mehr „Unterstützung“ geben können, der zwar einen laut BSV-II-Coach „strittigen“ Elfmeter für die Gastgeber pfiff, einen „weniger strittigen“ für die Gäste allerdings nicht. Durch diesen von Luis Ball verwandelten Strafstoß ging der TSV auch in Führung (42.). Balls zweiter Treffer war dann quasi schon die Entscheidung (75.), der Anschluss von Matthias Seel kam zu spät (90.). Der Berg im Gauer Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt damit „nur“ noch elf Punkte. „Wir müssen schon noch aufpassen“, sagt Siegl deshalb. Andererseits sei er sich trotz der Auftaktniederlage in diesem Punktspieljahr sicher, dass seine Mannschaft noch genügend Zähler holen werde.
SZ
