Neuburg/Schrobenhausen
Große und kleine Schätze

EIN LANDKREIS – 50 ERLEBNISSE (Teil 39): Die vielfältige Museumslandschaft

14.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:43 Uhr

Das Zeiselmairhaus: Eines der wenigen erhaltenen spätmittelalterlichen Handwerkerhäuser im nördlichen Oberbayern. Fotos: Müller

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen verfügt über eine Museumslandschaft, die so vielfältig und lebendig ist, wie der Landkreis selbst. Diese Landschaft gilt es immer wieder neu zu entdecken – ob von den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises oder von den zahlreichen touristischen Gästen, die uns besuchen. Einen Überblick gibt in diesem Teil der DK-Serie zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen Gästeführer Harald Müller (Foto). Über kleinere Heimatmuseen, die überwiegend ehrenamtlich und mit viel Herzblut geführt werden, bis hin zu professionell geführten Galerien – es eine große Vielfalt an kulturellen Ausflugszielen, die hier zusammengefasst werden.



Fürstentum Neuburg im Schloss Neuburg:
Ein großer Bereich im Neuburger Schloss ist dem Fürstentum Pfalz-Neuburg gewidmet. Es erwartet die Besucherinnen und Besicher ein bemerkenswerter Einblick in eine fürstliche Geschichte von der Gründung des Fürstentums 1505 bis zum Ersten Welt. Rund 550 Kunstwerke – Porträts, wertvolle Bildteppiche, Waffen, Möbel und kostbares Kunsthandwerk – veranschaulichen ein ereignisreiches Kapitel pfalz-bayerischer Geschichte. Von den Kunstschätzen des Ottheinrich bis zu seinen nachfolgenden Pfalzgrafen, denen vor allem ihre Heiratspolitik wieder zu neuen Glanz zu verhalf.

Kirchlicher Barock im Schloss Neuburg:
Eine einzigartige Sammlung textiler kirchlicher Kunst gibt es im Neuburger Schloss zu besichtigen. Die meisterhaft bestickten Messgewänder, liturgische Textilien und Altarbehänge entstanden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Kloster der Ursulinen in Neuburg. Die Schwestern stickten prächtige Kirchengewänder und Altarantipendien mit biblischen Szenen in Seide, Silber und Gold. Kunstwerke aus der Zeit der Gegenreformation und religiöse Volkskunst runden die Präsentation ab.

Staatsgalerie flämische Barockmalerei Schloss Neuburg:
Eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gibt es im Schloss Neuburg zu besichtigen. Die Staatsgalerie im Westflügel des Neuburger Residenzschlosses ist mit zirka 120 Bildern ausschließlich der flämischen Barockmalerei gewidmet. Im Zentrum stehen zwei der drei Altargemälde, die Peter Paul Rubens auf Bestellung von Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg für die Hofkirche in Neuburg anfertigte. Der außerordentliche Bilder-Reichtum ist vor allem zwei leidenschaftlichen Sammlern aus dem Hause Wittelsbach Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts zu verdanken - Kurfürst Max Emmanuel von Bayern in München und Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg.

Stadtmuseum Neuburg an der Donau:
In einem prunkvollen Adelspalais, dem Weveldhaus, werden auf vier Etagen Informationen über die Geschichte von Neuburg gezeigt. Diese reichen von der Jungsteinzeit bis in die neue Zeit. Dieses Palais wurde 1517 errichtet und von 1713 bis 1715 zu seiner jetzigen Form umgebaut. Bis in die 1930er Jahre diente das Gebäude der Familie Weveld als Winterresidenz. Seit 2005 beherbergt das Gebäude in der Amalienstraße A 19 das vom Historischen Verein Neuburg betriebene Neuburger Stadtmuseum.

Archäologiemuseum im Residenzschloss Neuburg:

Das Archäologiemuseum im Residenzschloss ist vorübergehend geschlossen. Die Neukonzeption dauert voraussichtlich bis Ende 2023. Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Neuburger Museen findet man unter https://neuburg-donau.info/entdecken/museen-und-ausstellungen Führungen für alle Museen können in der Tourist Information unter (08431) 55400 oder tourismus@neuburg-donau.de erfragt und vereinbart werden.

Europäisches Spargelmuseum in Schrobenhausen:
In einem Turm der Stadtmauer, dem früheren Gefängnis- und Amtsturm, befindet sich seit 1991 das Europäische Spargelmuseum, in seiner Art immer noch einmalig in Europa. Bereits einige Jahre vorher war hier in Schrobenhausen, im Zentrum des bekanntesten bayerischen Spargelanbaugebiets, die erste deutsche Spezialsammlung zum Thema Spargel eingerichtet worden. Das Europäische Spargelmuseum zeigt alles rund um das Thema Spargel: Geschichte, Botanik, Anbau, Kunst und Kuriositäten. Öffnungszeiten April bis September: täglich von 14 bis 17 Uhr. Oktober bis März: Mittwoch, Samstag, Sonntag, Feiertag jeweils von 14 bis 16 Uhr. Gruppen nach Vereinbarung. Adresse: Am Hofgraben 1a 86529 Schrobenhausen.

• Galerie im Lenbach-Geburtshaus in Schrobenhausen: In die Stadtmauer eingebunden finden wir das Lenbachmuseum, das Geburtshaus Franz von Lenbachs (1836-1904), des berühmtesten deutschen Portraitmalers des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1936 von der Witwe Lenbachs zurückerworben und als Museum eingerichtet, zeigt Lenbachs Geburtshaus frühe Arbeiten, zahlreiche Studien, Entwürfe und Bildnisse des Künstlers, aber auch Erinnerungsstücke und Mobiliar. Zu sehen sind außerdem Skizzenbücher des jungen Lenbach aus der Zeit von 1851 bis 1860. Drei Räume im Erdgeschoss sind dem bekannten Tiermaler Johann Baptist Hofner (1832-1913) gewidmet, dem Freund und Förderer Lenbachs. Öffnungszeiten Mai und Juni: täglich von 14 bis 17 Uhr. Juli bis April: Mittwoch, Samstag, Sonntag, Feiertag, jeweils von 14 bis 16 Uhr Gruppen nach Vereinbarung. Adresse: Ulrich-Peisser-Gasse 1 , 86529 Schrobenhausen.

Handwerkermuseum im Zeiselmairhaus in Schrobenhausen:
Nur wenige Gehminuten vom Museumsviertel entfernt befindet sich das Zeiselmairhaus, eines der wenigen erhaltenen spätmittelalterlichen Handwerkerhäuser im nördlichen Oberbayern. Öffnungszeiten Mai und Juni Samstag, Sonntag, Feiertag jeweils von 14 bis 17 Uhr. Juli bis September: Samstag, Sonntag, Feiertag jeweils von 14 bis 16 Uhr. Oktober bis April ist es geschlossen. Gruppen auf Anfrage. Adresse: In der Lachen 1, 86529 Schrobenhausen.

Feuerschützenmuseum im Hartlturm in Schrobenhausen:
Das Feuerschützenmuseum im „Hartl-Turm“ zeigt Schätze des Schießsports aus einer über 600-jährigen Vereinsgeschichte der königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen. Ausgestellt sind historische Schützenscheiben, Waffen und Geräte, Urkunden und Schriftstücke, Schützenmedaillen und Abzeichen. Eine Besichtigung der Sammlung ist nach Terminvereinbarung mit der Königlich privilegierten Feuer Schützengesellschaft Schrobenhausen möglich. https://fsg-sob.de/.

Landknechtsmuseum im Bürgerturm in Schrobenhausen:
Im renovierten „Bürgerturm“, einem der zwölf noch erhaltenen Türme, der mittelalterlichen Befestigungsanlage der Stadt Schrobenhausen, gibt die Landsknechts Gemeinde D´e frommen Rotten 1992. Einblick in das Leben während der Landsknechts Zeit vor fünfhundert Jahren. Eine Besichtigung ist nach Terminvereinbarung mit der Landsknechts Gemeinde D’e frommen Rotten möglich. Kontaktmöglichkeiten sind mit der E-Mail post@fromme-rotten.de, www.fromme-rotten.de und unter der Nummer (08252) 6560, möglich. Aktuelle Information und Auskunft über die Museen in Schrobenhausen erhält man auch im herzoglichen Pflegschloss unter E-Mail: kultur@schrobenhausen.de Telefon: (08252) 902130.

Freilichtmuseum am Haus im Moos in Kleinhohenried:
Vor gut 200 Jahren rief der Bayerische Kurfürst Karl-Theodor Kolonisten ins Donaumoos. In einem groß angelegten Kultivierungsprojekt sollte das 20000 Hektar große Moor entwässert und in fruchtbares Ackerland verwandelt werden. Die Geschichte dazu wird im Freilichtmuseum erzählt. Ab 1990 wurden hier vier der ältesten, noch erhaltenen Donaumooshäuser auf das Museumsgelände versetzt. Das kleine Tagelöhnerhaus und zwei Moosbauernhöfe sind originalgetreu eingerichtet und als Museumshäuser zu besichtigen. Das vierte, der Rosinger Hof, beherbergt die Museumsgaststätte mit historischer Gaststube und Saal. Im Eingangsgebäude, dem Haus im Moos, befindet sich das Heimatmuseum des Kulturhistorischen Vereins Donaumoos. Auf 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche begegnet man den Menschen im Moos. Freilichtmuseum und Umweltstation Öffnungszeiten ab 1. April: Dienstag bis Freitag 8 bis 17 Uhr. Samstag 13 bis 17 Uhr. Sonntag/feiertags 11 bis 17 Uhr. Montag und Karfreitag geschlossen.

Aueninformationszentrum Schloss Grünau Neuburg:
Ständige Ausstellungen zu den Themen „Die Aue – Einführung“, „Donauporträt“, „Ökosystem Aue“, „Regulierung & Renaturierung“ und „Hochwasser“ Öffnungszeiten (1. April bis 31. Oktober) Montag und Dienstag geschlossen, Mittwoch bis Freitag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertagab 10 bis 18 Uhr. Telefon: (08431) 647590 info@aueninformationszentrum.de.

Museum im Keller des Rathauses Burgheim:
Siedlungsgeschichte von Burgheim vom Neolithikum bis zum Mittelalter. Schwerpunkte des ortskundlichen, archäologischen Museums: Siedlungsfunde des Neolithikums von den ausgedehnten Loßflächen südlich von Burgheim, der römische vicus der mittleren Kaiserzeit und das spätrömische Burgheim mit seinem Kastell Parodonum sowie die Entwicklung der Ansiedlung im frühen Mittelalter. Öffnungszeiten nach Vereinbarung: Heimatgeschichtlicher Verein Burgheim, Eschlinger Straße 8a, 86666 Burgheim, Telefon (08432)8081.

Archäologisches Privatmuseum in der Feldmühle bei Hütting:
Ein kleines, schmuckes archäologisches Privatmuseum ist in der ehemaligen Käserei der Feldmühle untergebracht. Hier werden Exponate ausgestellt, die in den Jahren 1982 bis 1985 bei der Anlage eines Fischteiches gefunden wurden und von der Bronzezeit bis ins Mittelalter reichen. Die Ausstellung zeugt von der Geologie und Landschaftsgeschichte des Schuttertals. Herausragende Exponate zwei römische Kalksteinköpfe von fast lebensgroßen Statuen. Besucht werden kann das sehenswerte Museum nur von kleinen Gruppen und nur mit Voranmeldung unter Telefon (08427)223.

DK