Hütting
Große Premiere: Das „Loveboot“ sticht in See

18.01.2024 | Stand 18.01.2024, 15:30 Uhr
Ralf Schmitt

Da wird sogar der Wein sauer, denkt sich Chefstewardess Beatrice (Katharina Wünsch) bei dem Blick, den Ramon (Jorge La-Salette) Amanda (Andrea Schlosser, v.l.) zuwirft. Foto: Schmitt

„Volles Haus, spielerisch alles bestens, ich bin stolz auf meine Crew“, fasst die glückliche Spielleiterin Martina Weigl bei der After-Show-Party nach der Premiere am vergangenen Samstag zusammen. Anscheinend hatten die Verantwortlichen mit dem lustigen Dreiakter „Loveboot sticht in See“ von Claudia Ott ein Stück so ganz nach dem Geschmack des Publikums ausgewählt.

„Schon von der ersten Szene an gingen die Zuschauer kräftig mit und haben uns dadurch total geflasht“, so die Spielleiterin euphorisch. Der Grundstein zu diesem Mitgehen wurde schon am Eingang zum Saal im Hüttinger Schützenheim gelegt. Da die romantisch-exotische Kreuzfahrt der MS Loveboot nach Hawaii geht, erhielt jeder Besucher einen dafür typischen Blumenkranz.

Als Chefstewardess Beatrice überzeugt Katharina Wünsch sehr facettenreich als listige Barkeeperin oder als freundlichen Empfangsdame bis hin zum Organisationstalent in Seenot. Schon beim Einchecken wird klar, dass sich eine äußerst illustre Reisegesellschaft an Bord begibt.

Luigi Roßkopf, er spielt den rustikalen, wohlbeleibten Patriarchen Hermann Gruber, unterdrückt mit äußerst ausgeprägtem Machogehabe seine Ehefrau Elfriede. Hier mimt Stefanie Schmalzl das „Heimchen am Herd“ perfekt. Mit schweren Koffern bepackt, hechelt sie unterwürfig hinter ihrem Göttergatten her, ist sich aber „Manns genug, um ihre Meinung für sich zu behalten“. Im Laufe der Reise kommt sie ganz schnell darauf, „was Alkohol aus einem Menschen machen kann“. Nach ein paar Gläschen Prosecco zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite. Christina Bauch als Jaqueline Schniedel wartet derweil gekonnt schüchtern und verschämt auf einen Heiratsantrag von ihrem Verlobten Torsten Wutz (Valentin Feigl). Der wartet, ständig an seinem Äußeren arbeitend und mit dem Ring schon im Gepäck, nur noch auf den richtigen Zeitpunkt für einen Antrag.

David Hermann als der Junggeselle Klaus-Dieter Reinsch will einfach einmal ein paar ruhige Tage auf einem schwimmenden Hotel verbringen. Leider ist ihm diese Erholung nicht vergönnt, da seine nervigen Nachbarinnen Amanda und Bianka ebenfalls an Bord eingecheckt haben. Hier gelingt es Andrea Schlosser traumhaft leicht in verschiedene Charaktere zu schlüpfen.

Als Stewart, Mechaniker, Koch und Fitnesstrainer versucht Allroundtalent Ramon Rodruigez-Alvarez alias Jorge La-Salette die Passagiere in allen Situationen bei guter Laune zu halten. Das ist bei dem Kapitän Janson auch dringend nötig. Manfred Mertl spielt diesen Kommandanten, der schon einmal den Anker einfach so auf hoher See auswirft und eigentlich an Land besser aufgehoben wäre.

Damit ist das plötzlich ausbrechende Chaos eigentlich schon vorprogrammiert. Das Bühnenensemble wird ergänzt durch die „Special Guests“ Josef Spenninger, Stefan Mertl und Lara Burkert. Die Aufgabe, ein Kreuzfahrtschiff in ein Schützenheim zu bringen, oblag Adolf Schlosser und seinem Team. Für den guten Ton war Carolin Baier verantwortlich. In der Maske sorgte Annika Mertl für ein rollengerechtes Outfit. Die Souffleuse Eva Roßkopf hatte fast keine Arbeit.

Ob es ein Happy End gibt, und ob Jacqueline Schniedel bei einer eventuellen Hochzeit mit Torsten Wutz einen Doppelnamen annehmen wird, soll hier noch nicht verraten werden, da an diesem Freitag, 19. Januar, und am Samstag, 20. Januar, jeweils um 19.30 Uhr, noch zwei weitere Vorstellungen ausstehen.

DK