Die Geburtstagsausstellung des Vereins Pennello im Gerolsbacher Rathaus sorgt seit einer Weile schon für Aufsehen bei den Besuchern. Laut Liste werden 74 Werke betitelt, tatsächlich sind rund 180 Bilder zu sehen, da es sich teilweise um Serien handelt. Schon allein die Vielfältigkeit der Werke macht die Ausstellung sehenswert.
Lächelnde Feen und muntere Filzfiguren
Neben einer Stempeluhr und dem Türschild „Bürgerbüro“ wird nun von kleinen, fröhlich lächelnden Feen begrüßt, wer das Gerolsbacher Rathaus betritt. Die munteren Filzfiguren laden die Besucher dazu ein, sich auf den Weg durch das Gebäude bis in das zweite Obergeschoss zu machen, denn auf allen Fluren, bis in den letzten Winkel neben Drucker und Sicherheitstafeln, sind die Kunstwerke der Pennello-Kursteilnehmer zu finden. Dabei ist nicht nur die Palette der Techniken breit, auch das, was die jungen, jugendlichen und erwachsenen Künstler damit herstellen, ist vielfältig.
Da sind zum Beispiel die bunten Collagen der Kinder, die nebeneinander aufgehängt wie eine riesige, bunte Patchwork-Arbeit wirken und aufgrund der lebendigen Farbigkeit einfach Freude machen. An anderer Stelle hängen Werke in zarten Farben und wer etwas mit seinem Blickwinkel ausprobiert, kann darauf funkelnde Glitzermomente entdecken. Auf den Fensterbänken stehen bunte Kunstwürfel, bei denen es keine unbearbeiteten Seiten gibt, sondern die aus jeder Perspektive ihre Einmaligkeit präsentieren.
Es gibt eine Eule als Zuckerkreide-Werk auf Papier, viele Acrylarbeiten auf Holz, Leinwand, MDF-Platten oder Packmaterial, Aquarelle, Drucktechniken, Gouache, Trockenfilzen oder Keramik. Und dann sind da noch die Kettensäge-Werke – nur kleinere, wie Kunstschul-Gründerin Andrea Koch betont, denn in den Kursen entstünden nicht selten auch solche, die man aufgrund Größe und Gewicht kaum transportieren kann. Spannend, wie Details in den Hölzern herausgearbeitet wurden und wie ausdrucksstark die Arbeiten sind.
Ebenso vielfältige Namen haben die Künstler für ihre Werke gefunden: Da gibt es den „Bad Bird“, die „Monstera“, ganz schlicht nur die „Landschaft“ oder den „Tiger“, aber auch solche, mit metaphorischem Klang: „Traumstuhl“, „Freiheit“ oder „Was vom Leben übrig bleibt“ laden den Betrachter zu Gedankenspielen ein. So betont Friedhelm Koch, Vorsitzender des Vereins, bei der Vernissage, dass die Jahresausstellung wichtig für die Kursteilnehmer und Dozenten ist: „Zeigen, was man aussagen möchte und das auch verteidigen – Kunst muss nicht immer schön sein. Kunst soll anregen, kreativ zu sein, Gefühle hineinzulegen und dies dann auch zu vertreten.“ Jeder, der ein Bild in einer Ausstellung zeige, habe etwas zu sagen.
Charakter kommt im Bild zum Ausdruck
So sieht er eine besondere Aufgabe von Verein und Kunstschule: „An einer Linie in einem Bild kann man viel erkennen – nämlich den Charakter.“ Man sehe, ob die Linie gerade und mit Kraft gemalt sei oder eher zart und schüchtern. „Wir wollen in Pennello auch den Charakter eines jeden Kursteilnehmers ausbilden“, unterstrich Friedhelm Koch.
Ideengeberin und Gründerin der Kunstschule, Andrea Koch, begrüßte die Gäste der Vernissage ebenfalls und betonte: „Wir sind dankbar und stolz, dass unsere Künstler ihre Werke zeigen und diese drei Monate zur Verfügung stellen.“ Zuhause in den Familien gebe es nun teils weiße Flecken an den Wänden, wo zuvor ein Bild gehangen habe, aber „wir freuen uns, dass wir so etwas präsentieren können.“
„20 + 1“, Jahresausstellung des Vereins Pennello, bis zum 15. Januar kommenden Jahres im Rathaus Gerolsbach.
SZ
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