Potenzial für CO2-neutrale Energiequellen
Gemeinderat Rohrenfels bekommt Nutzungsplan präsentiert – Die Möglichkeiten sind begrenzt

15.09.2023 | Stand 15.09.2023, 17:57 Uhr

Die Erfahrungen und Anfragen anderer Gemeinden zeigen, dass Windkraftanlagen aufgrund der Flugtätigkeiten der Bundeswehr im nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen schwer bis gar nicht umzusetzen sind. Foto: Peter Leahy/Pexels

Der Gemeinderat Rohrenfels hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstagabend unter anderem mit dem Energienutzungsplan des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen befasst. Dieser war im Auftrag des Landratsamts erstellt worden. Das Papier vom Bifa-Umweltinstitut war bei seiner Präsentation im Kreistag nicht ganz unumstritten, zeigt aber doch das ein oder andere Potenzial für die Nutzung von CO2-neutralen Energiequellen – und das für alle Kommunen im Landkreis.

In Rohrenfels fällt die Bilanz hier eher gemischt aus. Wie Stefan Gößl von der Gemeindeverwaltung gegenüber unserer Zeitung erklärt, sei Rohrenfels aufgrund der Wiesenbrütergebiete und der Donaumoos-Anteile auf Gemeindegebiet etwa bei der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen „stark eingeschränkt“. Und auf den anderen Flächen müsse man sehen, was möglich ist. Denn hier gehe es um die Frage, ob man hierfür landwirtschaftliche Flächen nutzen könne oder auch, ob PV-Anlagen „landschaftlich prägend“ seien.

Bürgermeisterin sieht in Rohrenfels Chancen auf Dächern



Bürgermeisterin Manuela Heckl (Dorfgemeinschaft Rohrenfels) sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, es gebe kleinere Flächen, wo Photovoltaik denkbar wäre. Aber, so die Gemeindechefin, man müsse das noch im Detail anschauen. Sie sieht in Rohrenfels eher Chancen auf Dächern. Derzeit laufen einschlägige Projekte auf dem Dach des Bauhofs. Auch an den Kindergarten und das Rathausdach denkt Heckl. Generell, so beklagt sie aber weiter, fehle es für PV-Anlagen auf Dächern am Netz. „Da sehe ich das große Problem.“

Eine weitere Möglichkeit ist die Windkraft – einst umstritten, heute deutlich akzeptierter. Wobei: Eine richtige Möglichkeit liegt hier am Ende wohl doch nicht. Denn der Energienutzungsplan weist für Heckls Gemeinde zwar mögliche Potenzialflächen aus. Allerdings bremst da Verwaltungsmann Gößl die Erwartungen etwas ein. Die Erfahrungen und Anfragen der anderen Gemeinden zeigten doch, dass Windkraftanlagen aufgrund der Flugtätigkeiten der Bundeswehr im nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen schwer bis gar nicht umzusetzen seien. Bürgermeisterin Heckl sieht es genauso und nennt etwa Berichte aus der Nachbargemeinde Oberhausen.

Tatsächlich bemüht sich auch die Kreisstadt Neuburg – unter anderem in Gestalt von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) – seit Längerem um die Errichtung von Windenergieanlagen auf dem Heimberg. Auch diese Flächen sind im Energienutzungsplan verzeichnet, was bei einigen städtischen Kommunalpolitikerin im Kreistag für Kopfschütteln gesorgt hatte. Denn hier steht die Bundeswehr seit Jahren im Wege. Nicht ausgeschlossen, dass Rohrenfels hier ein ähnlicher Verlauf drohen könnte. Noch habe man keine Rückmeldung, so Gößl.

Im Donaumoos verhindert der Moorschutz Windkraftanlagen



Heckl sagt, vielleicht ergebe sich irgendwann eine Möglichkeit im Donaumoos. Derzeit jedoch verhindert hier der Moorschutz Windkraftanlagen. Sie betont aber, Windenergie und der Naturschutz müssten sich künftig nicht gegenseitig ausschließen. So oder so: Heckl erklärt, ihre Gemeinde möchte ihren Beitrag leisten. In diesem Zusammenhang verweist sie auf die iKommZ, also die interkommunale Zusammenarbeit. In diesem Rahmen werde es Möglichkeiten geben. „Und es wird vielleicht auch etwas in Rohrenfels angesiedelt.“

Wie noch von Stefan Gößl zu hören war, ist zudem eine Wärmeplanung Thema für die Gemeinde. Das müsse betrachtet werden. Hintergrund ist das eben erst vom Bundestag nach langer Debatte verabschiedete Gebäudeenergiegesetz. Die Kommune müsse hier allerdings zunächst noch nicht aktiv werden; der Freistaat ist zunächst am Zug.

Gut für Rohrenfels: Laut dem Verwaltungsexperten Gößl ist die Gemeinde schon „Wasserstoff-ready“, wie es heute so schön heißt. Denn das vorhandene Gasnetz könne demnach auch für erneuerbare Energieträger genutzt werden. Das können laut Gößl unter anderem synthetische Gase oder eben der oft genannte Wasserstoff sein.

DK