Grünes Licht für Waldkindergarten
Gemeinderat beschließt Bebauungsplan einstimmig

14.10.2023 | Stand 14.10.2023, 19:15 Uhr

Bei Hohenried soll ein Waldkindergarten entstehen. Das 1500 Quadratmeter große Areal befindet sich in der Nähe der Bavariastraße in Richtung Kleinhohenried. Landschaftsarchitekt Eckhard Emmel (l.) besprach das Projekt mit Bürgermeister Thomas Wagner und dem Gemeinderat. Foto: Preckel

Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der Gemeinde Brunnen wächst und wächst. Zwei Kindergärten, in Brunnen mit Kinderkrippe an der Schule und in Hohenried nahe der Kirche, reichen nicht mehr aus. Schon lange machte sich der Gemeinderat deshalb Gedanken, wie man dem reichen Kindersegen entgegen treten könne, um den Bedarf an Anmeldungen zu decken. Einen zusätzlichen Neubau könne sich die Gemeinde vorerst nicht leisten, hieß es, eine Erweiterung des Kindergartens in Hohenried sei zwar geplant, doch das ziehe sich hin. Ein Waldkindergarten wurde ins Gespräch gebracht – und der hat jetzt bei der jüngsten Gemeinderatssitzung alle Hürden genommen. Einstimmig genehmigte das Gremium den Bebauungsplan dafür und auch die Änderung des gemeindlichen Flächennutzungsplans. In der Hohenrieder Flur, nähe der Bavaria-Straße in Richtung Kleinhohenried, wurde man fündig und hier könne bald eine Gruppe errichtet werden.

„Nach dem Bau einer Schutzhütte könnten wir im Frühjahr starten“, freute sich Bürgermeister Thomas Wagner (CSU), nachdem die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange durchgearbeitet wurden. Und das dauerte dann doch eine Weile, bis am Ende der Satzungsbeschluss zum „Sondergebiet Waldkindergarten“ gefasst werden konnte. Schon im April hatte das Gremium die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen, bis aber aus dem Vorentwurf ein Satzungsbeschluss wurde, verging eine Zeit.

Kaum Einwände von Behörden



Gekommen zur Sitzung war der Landschaftsarchitekt Eckhard Emmel aus Landshut, der das umfangreiche Werk mit dem Gemeinderat durchgesprochen hat. Große Einwände von den insgesamt 27 Behördenstellen waren nicht mehr zu erwarten, hatte es doch bereits im Juli die ersten Abwägungen gegeben. Nachdem aus der Öffentlichkeit keine Einwände oder Anregungen vorgebracht wurden, stellten die Stellungnahmen der Behördenstellen keine größeren Probleme mehr dar. Meist hieß es bei den einzeln gefassten Beschlüssen: „Die Stellungnahmen werden zur Kenntnis genommen“, eine Änderung der Planung brauchte nicht mehr vorgenommen werden.

Mangelnde Trinkwasserversorgung?



Knackpunkte bei den Einwänden kamen von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, die für eine Eingrünung der rund 1500 Quadratmeter großen Fläche plädierte, und vom Staatlichen Gesundheitsamt, das die mangelnde Trinkwasserversorgung anmahnte. „Eine dauerhafte Zapfstelle ist im Nutzungskonzept für den Waldkindergarten bisher nicht vorgesehen“, sagte dazu Bürgermeister Wagner. Geplant seien Wasserbehälter, befüllt von der Alten Schule in Brunnen, die auch als alternativer Schutzraum zur Verfügung stehe. Das werde, so Wagner, als ausreichend erachtet. Nachdem über die Zufahrtswege und Stellplätze gesprochen wurde, war der Weg für die Aufstellung des Bebauungsplans frei. Noch aber müsse das Landratsamt auch der Änderung des Flächennutzungsplans zustimmen, dann könne es mit den Arbeiten losgehen, sagte Wagner abschließend. Für den Bau einer Schutzhütte liefen bereits die Ausschreibungen.

SZ