Neuburg
Gameshow der besonderen Art

Jugendtheater verspricht Abend voller Überraschungen: Zwei Aufführungen im Studienseminar

11.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:42 Uhr

Lukas Asam (rechts) ist der Hauptspielleiter. Seine Aufgabe ist es, die Kandidaten der Gameshow zu bewerten. Regisseur Christoph Kessler ist auch auf der Bühne zu sehen – er liefert Hintergrund-Informationen. Fotos: Kessler, Werner

Von Miriam Werner

Neuburg – Es wird ein besonderer Abend werden, so viel steht fest: Nicht nur für die Besucherinnen und Besucher des Theaterstücks „Spielleiter“ – sondern auch für die Schauspieler und Regisseur Christoph Kessler selbst. Zwei Aufführungen des Stücks wird es im Oktober im Studienseminartheater in Neuburg geben.

Statt der üblichen Improvisations-Show wollte Kessler etwas Neues erschaffen. Und so kam ihm die Idee, eine Art Gameshow auf die Theaterbühne zu bringen. Die Schauspieler müssen verschiedene Aufgaben lösen, dabei ist vor allem Kreativität gefragt. Das Problem: Die Schauspieler können sich vorab nicht auf die Herausforderungen vorbereiten, sonst gehe die „Spontanität und auch der Witz an der Sache verloren“, sagt Kessler. „Ich bin der einzige im Team, der alle Aufgaben kennt. Die anderen wissen nicht, was auf sie zukommt.“

Einen Teil der Aufgaben haben die Schauspieler bereits im Vorfeld gestellt bekommen und versucht zu lösen; eine Kamera hat sie dabei begleitet. Die Aufnahmen werden dem Publikum dann im Neuburger Seminartheater gezeigt. Lukas Asam ist der Hauptspielleiter, seine Aufgabe ist es, die einzelnen Kandidaten zu bewerten. Kessler versorgt ihn auf der Bühne mit notwendigen Hintergrund-Informationen. „Die Spieler haben nachträglich noch die Möglichkeit, mit dem Spielleiter um Punkte zu feilschen.“ Von den sechs Kandidaten könne am Ende nur einer die Gameshow gewinnen.

Welche Aufgaben die Schauspieler lösen müssen, soll freilich noch nicht verraten werden. Es sei künstlerisches Geschick gefragt, es gibt auditive Herausforderungen sowie Aufgaben, die den Tastsinn oder die Sprache betreffen.

Gemeinsam mit seinem Kreativteam hat Kessler die Aufgaben entwickelt. Als Grundinspiration nutzte der Regisseur Gameshows jeglicher Art: „Vor allem der Witz in britischen Shows hat es mir angetan. Daran wollte ich mich orientieren.“

Es entstand eine Liste mit rund 70 verschiedenen Aufgaben; letztlich hat sich Kessler für fünf entscheiden müssen. „Sämtliche Szenarien, die auftreten könnten, haben wir vorab durchgespielt“, sagt Kessler.

Entstanden ist die Idee des neuen Theaterprojekts schon vor rund eineinhalb Jahren – mitten in der Pandemie, als die Welt der Kunst und Kultur zum Erliegen kam. „Jetzt findet es tatsächlich statt“, freut sich Kessler, „ich bin froh, dass ich wieder ein aktiver Teil davon sein darf.“

Der 26-jährige Regisseur des Theaterstücks kommt aus Königsmoos; lebt aber inzwischen in Leipzig und hat kürzlich den Masterstudiengang in Wirtschafts-

ingenieurwesen im Bereich der Elektrotechnik abgeschlossen. Seine große Leidenschaft gehört jedoch dem Theater: Vor rund zehn Jahren stand er mit „Die drei Musketiere“ das erste Mal im Neuburger Schloss auf der Freilichtbühne. „Damals war ich 15 Jahre alt und durfte vor rund 700 Menschen auftreten.“ Ein Auftritt, an den er sich heute noch gerne erinnert – und der Beginn seiner Bühnenzeit. Später folgte die erste Hauptrolle im Stück „Arsen und Spitzenhäubchen“.

Der nächste logische Schritt für Kessler? Ein eigenes Regieprojekt, etwas Neues erschaffen, das es so vorher nicht gegeben hat. „Bei dem Theaterstück ist alles dabei – eine Sinuskurve der Gefühle.“

Karten können im Vorverkauf auf der Website unter https://nvt-tickets.de/ erworben werden. Das Ticket kostet sieben Euro. Das Theaterstück „Spielerleiter“ wird zweimal aufgeführt. Am Freitag, 14. Oktober, und am Samstag, 15. Oktober, hebt sich der Vorhang um 20 Uhr; Einlass ist bereits um 19.30 Uhr.

DK