1. FC Sonthofen kommt
Formstarker Tabellennachbar am 1. Mai zu Gast beim FC Pipinsried

01.05.2024 | Stand 01.05.2024, 0:06 Uhr

Das tut weh: Wegen seiner am Samstag in Gundelfingen erlittenen Schulterverletzung ist Kevin Gutia am Maifeiertag zum Zuschauen verurteilt. Foto: S. Olfen

Auf den ersten Blick gleichen sich der FC Pipinsried und der 1. FC Sonthofen wie die Bender-Zwillinge. Beide haben vor ihrem direkten Duell am 1. Mai (17 Uhr) an der Reichertshausener Straße 40 Punkte auf dem Konto, und beide spielten zuletzt zweimal unentschieden – womit sie aktuell Tabellenplatz zehn respektive elf in der Fußball-Bayernliga Süd belegen.

Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings, dass es darüber hinaus nicht mehr viele Merkmale gibt, die beide Teams gemein haben. Der eine vermeintliche Zwilling – der FC Pipinsried – hat seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen. Der andere – der 1. FC Sonthofen – seit sechs Partien nicht mehr verloren.
Zwar halte er, betont Josef Steinberger, nichts von Statistiken. Nichtsdestotrotz räumt der Trainer des FCP ein: „Sonthofen geht als Favorit ins Spiel.“ Ein bedeutsames Duell ist es obendrein, winkt dem Gewinner doch die Entledigung fast aller Abstiegssorgen. Dass sich der Dorfklub darüber im Saisonendspurt noch Gedanken machen muss, war zur Winterpause nicht absehbar gewesen. Umso schwieriger ist die Situation nun für die Spieler, die zuletzt kaum noch an ihre Leistungen aus dem Vorjahr anzuknüpfen vermochten. „Das Positive“, merkt Steinberger an: „Die Jungs kommen nach frühen Rückständen zurück und brechen nicht zusammen.“ So wie beim 1:1 zuletzt in Gundelfingen und zuvor beim 2:2 gegen den TSV Kottern – in den beiden ersten Partien in Steinbergers Amtszeit.
Fest steht: Der FCP braucht einen Turnaround. Einen, wie ihn sein heutiger Gegner nach dem katastrophalen Jahresabschluss schon schaffte. Sonthofen hatte schließlich den Rucksack von sieben sieglosen Spielen mit in die Winterpause genommen. „Wir haben in vielen Einzelgesprächen die Herbstrunde aufgearbeitet“, sagt Trainer Benjamin Müller, der zum 1. FCS gehört wie die Allgäuer Alpen zur Kulisse des Sonthofener Stadions: „Dann haben wir gemeinsam Ziele gesetzt. Erst waren wir noch immer etwas verkrampft. Dann kam das 3:1 in Heimstetten am dritten Spieltag nach der Pause: Das war die Initialzündung.“
Der Aufsteiger gewann dann unter anderem in Landsberg, ist mittlerweile die viertbeste Auswärtsmannschaft der Liga. „Wir fühlen uns einfach wohl in einer Außenseiterrolle. Und das ist auswärts eher der Fall als zu Hause“, versucht sich Müller an einer Erklärung.
Steinberger bereitet derweilen eine rechte Schulter Sorgen. Nämlich die von Kevin Gutia, der in Gundelfingen schmerzhaft abgeräumt wurde. „Sie ist wohl einmal kurz rausgesprungen und dann wieder rein. Die Bänder wurden hierbei in Mitleidenschaft gezogen. Es sieht nicht gut aus“, diagnostiziert der FCT-Trainer. Für Angelo Mayer könnte es hingegen reichen: Der Gachenbacher, der am Samstag mit dick bandagierten Knöchel das Schwabenstadion in Gundelfingen verließ, ist gegen den 1. FC Sonthofen wohl doch wieder dabei.

David Libossek