Schrobenhausen
„Fahrradstraße quer durch die Stadt“

CSU/JU schiebt bei der angedachten Radunterführung am Bahnhof in Schrobenhausen weiter an

28.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:34 Uhr

Die Schrobenhausener Radwege im Blick hat die CSU/JU. Foto: M. Schalk

„Eine Radwegunterführung am Bahnhof schafft aus unserer Sicht die einzig wirklich sichere Möglichkeit, die Stadt von Westen nach Osten und umgekehrt zu durchqueren. Zusammen mit der eventuell möglichen Fertigstellung des Radwegs entlang der Bahnlinie im Bereich der Bürgermeister-Götz-Straße ist dies doch ein nicht alltägliches Projekt“, schreiben Fraktionssprecher Matthias Reisner und CSU-Ortsvorsitzender Andy Vogl.

Zur allgemeinen Radsituation in der Stadt schreiben sie: „Grundsätzlich stehen wir, da wo es bisher möglich war, ganz gut da. Wir haben allerdings ein durchaus nennenswertes Sicherheitsproblem gerade in den Kreuzungsbereichen der Neuburger und Pöttmeser Straße. Ebenso entlang der Pettenkofer und der Hörzhausener Straße.“ Zudem müsse man als Radfahrer einige Umwege in Kauf nehmen um in die Stadt zu kommen.

Der Bahnhof sollte aus Sicht von CSU/JU von allen Seiten sicher und gut mit dem Fahrrad erreichbar sein. „Das Zusammenwirken des Radverkehrs und des ÖPNV ist eminent wichtig. Zudem werden kurze direkte Wege eher mit dem Fahrrad gefahren und dafür aufs Auto verzichtet. Sitzt man erstmal im Auto, ist man gerne geneigt, gleich weiter zu fahren“, heißt es weiter.

Die Schwierigkeit: Oftmals fehle im innerstädtischen Bereich schlichtweg der Platz, um weiter Radwege zu bauen. Die Fertigstellung des Radwegs an der Bürgermeister-Götz-Straße würde aus Sicht der CSU/JU nun allerdings Sinn ergeben, da mit dem Bau der Unterführung Klarheit herrsche über die dortige Situierung. Zusammen mit der Bahnunterführung könnte man „fast von einer Fahrradstraße quer durch die Stadt reden – nämlich von Steingriff bis Mühlried“, so Vogl und Reisner.

Bei den interkommunalen Radwegen fehle bis Oberlauterbach noch ein kleiner Teil. „Da sind wir guter Hoffnung bald weiter zu kommen“, heißt es weiter. Auch hierfür verwies die CSU/JU-Fraktion auf einen mögliche Bewerbung der Stadt um das Förderprogramm Radoffensive Bayern.

Nachgefragt beim Ministerium

Mit den Möglichkeiten von Zuschüssen beschäftige sich die Stadt Schrobenhausen ausführlich, sagt Bürgermeister Harald Reisner (FW) zum Antrag von CSU/JU. Ob die Radunterführung unter dem Aspekt „innovativ“ ein förderfähiges Projekt im Rahmen des Förderprogramms Radoffensive Bayern sein könnte? Diese Frage habe er dementsprechend direkt ans zuständige Ministerium gerichtet. Die Antwort: eher nicht.

Denn Querungsanlagen wie Radwegebrücken oder Radtunnel würden laut Ministerium zu den Standardelementen der Radverkehrsführung gehören, innovativ wären vielmehr Pilotprojekte mit selbstleuchtendem Belag oder Radwege mit einem Solardach, das gleichzeitig als Witterungsschutz diene.

Für Bürgermeister Reisner hat dieses spezielle Förderprogramm noch weitere Haken: Die Kombination mit anderen Förderprogrammen wäre nicht zulässig, wenn man hier Zuschüsse bekomme. Zehn Millionen Euro seien im Topf und Reisner fürchtet, dass das Programm sowieso überzeichnet sein werde. Eine der Voraussetzungen sei zudem eine Umsetzung oder zumindest ein Projektbeginn im Jahr 2022. Ein möglicher Radwegtunnel solle aber frühestens 2026 umgesetzt werden, die Stadt Schrobenhausen lässt aktuell eine Vorplanung erstellen. Die Baukosten betragen nach aktueller Schätzung rund 20 Millionen Euro.

Der Radweg von Schrobenhausen nach Strobenried scheidet aus Reisners Sicht für das Förderprogramm ebenfalls aus. Denn: „Baulastträger ist das Staatliche Bauamt in Ingolstadt, das Projekt ist nicht innovativ und es ist unwahrscheinlich, dass der Freistaat seine eigenen Dienststellen fördert.“

SZ