Neuburg/Schrobenhausen
Erzieher-Zulage in Ingolstadt: „Viel Geld falsch investiert“

Landrat Peter von der Grün hält wenig von Christian Scharpfs Plänen

18.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:13 Uhr

Landrat Peter von der Grün befürchtet, dass die Erzieher-Zulage in Ingolstadt eine Wellenbewegung auslöst. Foto: Janda

Von Thorsten Stark

Neuburg/Schrobenhausen – Die Stadt Ingolstadt will, wie berichtet, zum 1. September eine Zulage für Erzieherinnen und Erzieher einführen – was gerade in den drei umliegenden Landkreisen großen Unmut hervorgerufen hat. Bei einem Gespräch am Mittwoch äußerten Neuburg-Schrobenhausens Landrat Peter von der Grün (FW) sowie seine Amtskollegen Alexander Anetsberger (CSU, Eichstätt) und Albert Gürtner (FW, Pfaffenhofen) ihre Bedenken gegenüber Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) deutlich – allerdings vergeblich. Scharpf will an den Plänen festhalten.

„Es ist aus meiner Sicht der falsche Weg“, sagte von der Grün nach dem virtuellen Treffen der vier Politiker. „Es wird eine Wellenbewegung auslösen, die Millionen kostet – aber wir bekommen keinen einzigen Erzieher und keine einzige Erzieherin mehr.“

Wenn die Stadt Ingolstadt die Zulage, die befristet bis September 2025 gelten soll, einführt, ist laut von der Grün zu befürchten, dass die Städte und Gemeinden im Umland nachziehen müssen. „Wir sitzen ja alle im selben Boot.“ Nicht nur in Ingolstadt gebe es Probleme, genügend Fachkräfte zu finden. Womöglich könnten die Kommunen aber, anstatt Ingolstadt finanziell nachzueifern, versuchen, mit anderen Stärken zu punkten, etwa mit Wertschätzung und geringerer Arbeitsbelastung.

Er könne den Ingolstädter Oberbürgermeister ja verstehen, sagte von der Grün. Dieser sei politisch und rechtlich getrieben. „Er muss ja Betreuungsplätze vorhalten.“ Und kurzfristige andere Optionen hätten sich nicht ergeben. Trotzdem findet der Landrat: „Ich denke, das ist viel Geld falsch investiert.“

DK