Gerade erst haben sie ihren 100. Geburtstag gefeiert und schon steht ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte an: Die Schützen der Einigkeit Steingriff dürfen auf dem berühmten Trachten- und Schützenzug mitgehen, der immer am ersten Wiesn-Sonntag in München stattfindet.
Dadurch werden die Steingriffer sogar einen Fernsehauftritt haben, denn der Zug wird am Sonntag ab 10 Uhr live im ARD übertragen. „Das ist Glück und eine große Ehre“, freut sich der Schützenmeister der Einigkeit, Christian Streber, „und es ist einmalig in unserer Vereinsgeschichte“. Seit 1950 findet der Trachten- und Schützenzug immer am ersten Wiesn-Sonntag auf dem Münchener Oktoberfest statt. Dabei sind 60 Zugnummern und laut offizieller Wiesn-Internetseite rund 9000 Mitwirkende von Trachtenvereinen, Sport- und Gebirgsschützen, Spielmannszügen und Musikkapellen aus der ganzen Welt.
Steingriffer waren die glücklichen Gewinner
Und warum sind nun ausgerechnet die Steingriffer Schützen auf dem traditionellen und weltbekannten Umzug dabei? Da muss Streber drei Jahre zurückblicken: „2019 hat der Gau Schrobenhausen den Bezirksschützentag ausgerichtet und wo der ist, da darf ein Verein mitgehen“, erklärt er. Die Lustigen Brüder Adelshausen und die Einigkeit Steingriff hatten sich damals als Interessenten gemeldet. Dann entschied das Los und die Steingriffer waren die glücklichen Gewinner. Weil in den vergangenen zwei Jahren kein Oktoberfest stattfand, sind die Schützen nun also heuer dabei.
Im Vorfeld musste dafür natürlich einiges organisiert werden: „Da gibt es 1000 Vorschriften, was man anziehen darf oder muss“, erzählt Streber. Die Männer im Verein sind dank des Geburtstagesfestes mit Janker, Lederhose und Hut perfekt ausgestattet. Die Dirndl bei den Damen passen auch, aber „sie brauchten alle noch einen Hut und passende Kniestrümpfe“. Außerdem muss jede Frau einen Blumenstrauß in der Hand halten.
Sieben Kilometer lang ist die Strecke
47 Steingriffer Schützen und Schützinnen werden bei dem Zug mit dabei sein – 50 hätten es laut Streber maximal sein dürfen. „Wenn es regnet, brauchen wir 47 gleiche Regenschirme und da darf kein Werbelogo drauf sein“, erzählt er weiter. Natürlich hofft er wie alle Beteiligten und Wiesn-Fans auf gutes Wetter. Tatsächlich müssen die Regenschirme für 30 Sekunden während des Zuges so oder so geschlossen bleiben: „Wenn es an den Fernseh-Kameras vorbeigeht, darf kein Schirm offen sein“, weiß der Schützenmeister.
Sieben Kilometer lang ist die Strecke, rund zwei Stunden laufen die Teilnehmer. An der Maximilianstraße wird vom Bayerischen Rundfunk gefilmt und live übertragen. So werden auch die Steingriffer Schützen am Sonntagvormittag ab 10 Uhr im BR zu sehen sein: „Da können sich die Leute zu Hause gut vor den Fernseher setzen“, meint Streber. Vor allem aber freut er sich, dass mit der Teilnahme am Trachten- und Schützenzug heuer nach dem 100. Geburtstag ein weiterer, ganz besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte stattfinden wird.
hbu
