Sie wollen in den Landtag
Eine Übersicht der heimischen Kandidatinnen und Kandidaten

04.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:06 Uhr

Um einen der begehrten Plätze im Landtag zu ergattert, ziehen gerade gar nicht so wenige Menschen aus dem Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen, dem zusätzlich zum Landkreis auch Gerolsbach, Hohenwart und Scheyern angehören, in den Wahlkampf. Foto: Kneffel, dpa

Das Bewerberfeld im Stimmkreis Pfaffenhofen für die Landtagswahl am 8. Oktober steht weitestgehend. Viele bekannte Gesichter treten an, es tauchen aber auch einige neue Namen auf. Hier ein Überblick über die bisher bekannten Kandidaten.

CSU


MATTHIAS ENGHUBER: Bei seiner ersten Landtagskandidatur marschierte er gleich durch, und auch die Tatsache, dass er damals gegen einen amtierenden Landrat der Freien Wähler antrat, konnte ihn nicht bremsen: Matthias Enghuber vertritt den Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen seit 2018 als Direktkandidat und geht sozusagen als Titelverteidiger ins Rennen. „Unser Angebot deckt den Stimmkreis perfekt ab und schafft für die Bürgerinnen und Bürger ein breites thematisches Angebot“, zeigte sich Enghuber schon bei der Nominierung überzeugt. Über die Liste tritt zudem Andy Vogl, aktuell dritter Bürgermeister in Schrobenhausen, an.

Enghuber holte 34,6 Prozent bei der Wahl 2018.

FREIE WÄHLER


ROLAND WEIGERT: Er war Landrat in Neuburg, kandidierte für den Landtag und wurde direkt Mitglied der Regierung Söder/Aiwanger – als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Klar, dass man bei der ersten Regierungsbeteiligung auf sein Know-how zurückgriff; schließlich war Weigert der einzige in der Spitzengruppe der Freien Wähler, der schon einmal eine nicht ganz kleine Behörde geleitet hatte. Auch lokal ist Weigert nach wie vor eng verknüpft, er führt den Kreisverband, engagiert sich für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, das er schon als Landrat zu stabilisieren suchte. Er strebt nun ebenfalls seine zweite Amtszeit im Landtag an.

Bei der 2018er Wahl kam er auf 28,7 Prozent und zog über die Liste in den Landtag ein.

AfD


CHRISTIN GMELCH: Für die AfD, die bei den Direktstimmen der 2018er Wahl im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen souverän auf Platz drei landeten, bewirbt sich Christin Gmelch für den Landtag, und nachdem die Partei zurzeit einen Höhenflug hinlegt, stehen ihre Chancen womöglich gar nicht schlecht den beiden anderen über die Liste ins Maximilianeum zu folgen. Bei der Nominierungsversammlung wurde die Landwirtin aus Königsmoos schon mal einstimmig gewählt.

2018 hatte Christina Wilhelm für die AfD kandidiert und 11,1 Prozent geholt.

GRÜNE


MARINA ABSTREITER: Die Grünen gehen mit einer Nachwuchspolitikerin ins Rennen, die gerade ihre erste Amtszeit als Schrobenhausener Stadträtin absolviert, und die zurzeit ihren eigentlichen Beruf als Gymnasiallehrerin ruhen lässt, um im Team des grünen Bundestagsabgeordneten Leon Eckert mitzuarbeiten. Eines ihrer Schwerpunktthemen im Falle einer Wahl wäre freilich gesetzt: Bildung. Daran ließ sie auch bei ihrer Nominierung keinen Zweifel. Schülerinnen und Schüler müssen dabei unterstützt werden, die Persönlichkeit frei zu entfalten, Stärken und Interessen zu entdecken und diese zu nutzen fordert sie.

Für die Grünen war 2018 Karola Schwarz angetreten und kam mit 10,1 Prozent auf Platz vier im Stimmkreis.

SPD


SIEGFRIED SIBINGER: Bisher war er jemand, der sich eher leise, dafür überaus engagiert für sein Umfeld einbrachte, jetzt hat sich Siegfried „Siggi“ Sibinger entschieden, in die erste Reihe zu gehen. Sibinger ist ein erfahrener Kommunalpolitiker, seit über 20 Jahren wirkt er im Aresinger Gemeinderat mit, und inzwischen führt er den gemeinsamen SPD-Ortsverein Schrobenhausen-Aresing. Wofür er im Falle seiner Wahl im Maximilianeum eintreten will, ist unter anderem dies: weg von fossilen Brennstoffen, weil es wirtschaftlicher und ökologischer sei. Und: attraktivere Angebote für den Öffentlichen Personennahverkehr sowie bezahlbaren Wohnraum schaffen. „Es gibt viele Dinge, die man machen kann“, ist Sibinger überzeugt.

2018 holte Andreas Fischer 5,4 Prozent für die SPD im Stimmkreis.

FDP


THERESA LEY: Sie will Wähler über alle Generationen hinweg begeistern. Das hat sich Theresa Ley vorgenommen, die in diesem Jahr für die FDP kandidiert. Sie engagiert sich seit vielen Jahren nicht nur in der FDP, sondern auch bei den Jungen Liberalen, aktuell ist sie Co-Bezirksvorsitzende. Nach ihrem Bachelor- und Masterstudium in Betriebswirtschaftstlehre hat sie zusätzlich Jura in München studiert. Derzeit arbeitet sie im Bereich der Unternehmenskommunikation in Gaimersheim. Sie lebt in Lenting im Landkreis Eichstätt. „Neben Mobilitätskonzepten, insbesondere für den ländlichen Raum, und der Digitalisierung werden Klimaschutz und Energiesicherheit große Themen im Wahlkampf werden“, sagt sie.

2018 holte Michael Freiherr von Gumppenberg für die FDP 3,0 Prozent.

BAYERNPARTEI


ANTON WEIGL: Der Landwirt Anton Weigl aus Tettenagger ist der Kandidat der Bayernpartei in diesem Jahr. Weigl gehört dem Gemeinderat Mindelstetten an und er ist Vorsitzender mehrerer örtlicher Vereine. Er engagiert sich auch aktiv für den Förderverein Bayerische Sprache und Dialekte. Er setzt sich dafür ein, dass im täglichen Umgang miteinander und auch an den Schulen Mundarten wieder einen höheren Stellenwert bekommen und respektiert werden. Ein großes Anliegen ist es dem Landwirt, seinen Berufsstand vor negativen Entwicklungen zu bewahren und die Nachhaltigkeit ohne Gentechnik zu sichern. Weigl trat schon bei diversen Wahlen für die Bayernpartei an.

2018 holte Christian Ferstl im Stimmkreis 2,5 Prozent.

DIE LINKE / mut


RUDOLF RIEDELSHEIMER: Auch für Neuburg-Schrobenhausen hat inzwischen die örtliche Linke entschieden, wer für die Landtagswahl antritt: Rudolf Riedelsheimer für den Landtag. Riedelsheimer gehört der Partei mut an. Er ist gebürtiger Neuburger und wuchs in Rennertshofen auf. Viele Jahre war er Mitglied der Grünen, die er auch im Gemeinderat von Neuried vertrat. Der Rentner war in der Softwareentwicklung tätig und ist heute Schatzmeister der Partei mut. Die Linke und mut bestreiten den Landtagswahlkampf in diesem Jahr gemeinsam. Riedelsheimer sieht einen politischen Schwerpunkt im konsequenten Umwelt- und Klimaschutz.

2018 holte Gabriele Nava 2,0 Prozent für die Linken.

ÖDP


HOLGER GEISSEL: Kreisvorsitzender Holger Geißel probiert es heuer selbst. Der Rohrenfelser wurde von seiner Partei einstimmig gewählt, wie auch Monika Bichler aus Ehekirchen als Listenkandidatin. Die ÖDP sei die einzige Partei, die sich dazu bekenne, „dass wir unsere Ansprüche an unseren Planeten einschränken müssen“, sagt Geißel. Auf einem eingeschränkten Planeten mit immer mehr Menschen könne es kein unbegrenztes Wachstum geben. „Wir müssen mit unseren Ressourcen haushalten.“

2018 kam Franz Hofmaier für die ÖDP auf 1,0 Prozent

DIE BASIS


ECKHARD REINEKE: Der Schrobenhausener Urologe im Ruhestand Eckhard Reineke, der bei der Bundestagswahl einen Achtungserfolg für die Partei die Basis einfuhr, tritt nun für seine Partei auch für den Landtag an. Eines seiner erklärten Ziele ist die Machtbegrenzung der Politiker. Reineke fordert eine Entflechtung von Politik, Medien und Justiz. Der Bürger müsse ein Mitspracherecht bekommen, denn er hätte letztlich die Lasten der Entscheidungen zu tragen. Bezahlbare Energie als Grundlage des Wohlstands erfordere eine Änderung der aktuellen Klima- und Wirtschaftspolitik. Nicht auf Ideologie, sondern auf Wissenschaft müssten politische Entscheidungen beruhen, sagt er.

2018 gab es die Basis noch nicht, sie wurde erst im Juli 2020 gegründet.

VOLT


DAMIAN WILFLING Die Europapartei Volt tritt mit Damian Wilfling aus Gerolsbach an. Das politische Engagement des Studenten für Luft- und Raumfahrttechnik fußt aus Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik. Wilfling interessiert sich für Themengebiete wie Erneuerbare Energien oder auch die Zukunft der Mobilität auf dem Land und in der Stadt. Wichtig ist ihm auch die Rolle Europas im Gesamtgefüge. Deutschland alleine könne als winziger Player zu wenig ausrichten, sagt er.

Die Volt-Partei wurde 2017 gegründet, bei der Landtagswahl 2018 trat sie noch nicht an. Deshalb hängt die Kandidatur noch davon ab, ob die nötigen Unterstützerunterschriften zusammenkommen.

DIE PARTEI


GABRIELE KÄSLER: Die Partei, die durch den Europaabgeordneten und Ex-Titanic-Chef Martin Sonneborn bekannt wurde, schickt Gabriele Käsler ins Rennen. Sie hatte sich 2019 schon um das Amt der Neuburger Oberbürgermeisterin beworben – damals (typisch Satirepartei) mit der Merkel-Raute auf dem Foto.

2018 holte Christian Blei als Direktkandidat der Partei 0,9 Prozent der Stimmen.

SZ