Schrobenhausen
„Ein schwieriges Haushaltsjahr“

Delle bei der Gewerbesteuer und die allgemeinen Kostensteigerungen machen der Stadt zu schaffen

01.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:43 Uhr

Das etwas ausgedünnte Stadtratsgremium tagte zum ersten Mal in großer Runde im Sitzungssaal des Rathauses. Foto: M. Schalk

Von Isabel Ammer

Schrobenhausen – Wenig erfreuliche Zahlen hatte Schrobenhausens Stadtkämmerer Manfred Haiplik dem Stadtrat am Dienstagabend mitgebracht. Der städtische Haushalt sei sehr belastet, für dieses Jahr hat man bereits vier Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen, was laut Haiplik ungewöhnlich sei. „Es ist ein schwieriges Haushaltsjahr.“ Der Grund: eine Delle bei der Gewerbesteuer und die allgemeinen Kostensteigerungen.

Im Verwaltungshaushalt seien die Einzelpläne alle sehr belastet, so Haiplik. „Man merkt die Kostensteigerungen.“ Als Beispiel nannte er die Treibstoffkosten und die Papierbestellung – das Druckerpapier für das man in anderen Jahren 7000 Euro ausgegeben habe, habe heuer 14000 Euro gekostet. „Wir werden noch mit vielen überplanmäßigen Ausgaben zu rechnen haben“, blickte der Kämmerer voraus.

Die höchsten Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind heuer bislang in den Neubau des Servicetrakts am Freibad geflossen, in Beschaffungen für die Grundschulen und Grunderwerb, außerdem gab es noch Restzahlungen für Innenstadtumgestaltung und Rathaussanierung.

Auch die Steuereinnahmen machen gerade kein gutes Bild. Das erste Quartal sei noch super gelaufen, doch seit zwei Monaten sei die Gewerbesteuer unter Plan. Ein großer Gewerbesteuerzahler habe seine Vorauszahlungen auf null Euro gestellt, was die Stadt drei Millionen Euro gekostet habe. „Wir müssen abwarten, wie das restliche Haushaltsjahr läuft, wir können die weitere Entwicklung nicht einschätzen“, sagte Haiplik.

Insgesamt lautete sein Appell, strenger zu sein bei überplanmäßigen Ausgaben und eventuell Ausgabeansätze zu streichen. „Es kann sein, dass wir einen Kredit aufnehmen müssen“, aber noch sei man im Haushaltsplan. Und es könne sich auch wieder drehen.

„Wir müssen uns zurückhalten mit außerplanmäßigen Ausgaben und an die Nase fassen“, bekräftigte Rudi Koppold (FW). Dem widersprach Matthias Reisner (JU) nicht – auch er plädierte dafür, mit Maß und Ziel vorzugehen, aber dennoch „nicht immer den Kopf in den Sand zu stecken“.

SZ