Brunnen
Die Lachmuskeln fordernd

Premiere von „Endlich san d‘Weiber furt“ – Theatergruppe der DJK Brunnen erntet viel Applaus

30.11.2022 | Stand 19.09.2023, 0:59 Uhr

Sogar ein „erotischer Leckerbissen“ in Person einer Bauchtänzerin besucht die Männerrunde. Fotos: Engl

Brunnen – Hoch her ging es jetzt im voll besetzten Winklersaal in Brunnen. Kein Wunder, schließlich hatte die DJK-Theatergruppe Premiere mit „Endlich san d‘Weiber furt“, einer Komödie in drei Akten von Marianne Santl.

„Es war für uns nicht ganz einfach, die Zeit für die Proben war recht knapp bemessen“, berichtete Bürgermeister Thomas Wagner, der auch im Stück in der Rolle eines Pfarrers mitwirkt, gleich zur Begrüßung. Der Titel deutete dann schon im Vorfeld auf die oft unterschiedlichen Interessen der Geschlechter hin – und hielt auch, was man dahinter vermuten konnte.

Wenig oder − im Falle von Pfarrersköchin Theres (Laura Mayr) – gar kein Verständnis für die oft ausgeprägte männliche Vorliebe auf einen gemütlichen Abend mit ausreichend Bier und klaren Getränken haben die Damen des kleinen Dorfes Ampfelfing. Logisch, dass einige Männer – Schreinermeister Bert (Erwin Kreil), Bäckermeister Kare (Ernst Kurzhals) und Mesner Lorenz (Thomas Schmidt) – durchaus erfreut sind, als ihre Ehefrauen Renate (Claudia Fottner) und Irmi (Martina Tyroller, sie führte auch zusammen mit Thomas Wagner und Ernst Kurzhals Regie) einen Wochenendausflug mit dem Frauenbund machen wollen. Dies nutzen die Männer natürlich und planen schon einen feucht-fröhlichen Abend mit einem kleinen erotischen Leckerbissen obendrein. Simon (Michael Hermann), Sohn des Schreiners, und seine Freundin Eva (Christina Schmidmeier) können sich ein sturmfreies Wochenende allerdings ebenso gut vorstellen.

So planen die Frauen ihren Ausflug, die Männer suchen nach allen möglichen Gründen, um daheimbleiben zu können, und das Geschehen nimmt allmählich Fahrt auf. Der Pfarrer, einem Bierchen und einem Schnapserl auch nicht ganz abgeneigt, muss schließlich auch noch abgewimmelt werden – ein schwieriges Unterfangen, mischt doch auch die „Sodom und Gomorra“ fürchtende Schwester und Pfarrersköchin mit. Eine Stripperin oder zumindest eine Bauchtänzerin soll dann der Höhepunkt des Männerabends werden. Über das Internet will man eine Dame sozusagen „bestellen“, quasi in den Warenkorb legen und so ins heimische Wohnzimmer holen. Von zu weit weg soll die „Super-Sexy-Partyüberraschung“ aber ja auch nicht kommen. „Vielleicht aus Mühlried“ ruft – spontan und nicht im Drehbuch stehend – Bäcker Kare in die Männerrunde hinein. Viele Verwicklungen und Probleme nehmen immer mehr ihren Lauf.

Zu viel soll hier aber auch nicht verraten werden, schließlich folgen ja noch zwei weitere Aufführungen: am Freitag, 2., und am Samstag, 3. Dezember. Da können sich Theaterfreunde dann selbst von der Spielfreude der Brunnener überzeugen. Köstlich ist auch der von allen Darstellen gesprochene Dialekt des Schrobenhausener Lands, nicht gekünstelt, sondern absolut authentisch. Zwischendurch: immer wieder kräftige Lacher und Szenenapplaus aus dem Publikum, Alt und auch Jung amüsieren sich prächtig.

Die auf der Bühne agierenden Personen beherrschen ihre Rollen ja auch so perfekt, dass Souffleuse Martina Leinweber offensichtlich nicht eingreifen muss. Michael Prummer und Herbert Mayr haben ein gemütliches Wohnzimmer als Bühne hingestellt, Max Ahle zeichnet wiederum für die Technik verantwortlich und Andrea Kneilling und Petra Müller kümmern sich um die Maske.

Es winkt ein Ende mit Überraschungen; ein Stück, das die Lachmuskeln der Besucher fordert; und nach tosendem Applaus gab es bei der Premiere dann auch noch die Ehrungen für die DJK-„Urgesteine“ Erwin Kreil umd Max Ahle durch Bürgermeister und „Pfarrer“ Thomas Wagner.

SZ