Innenstadtsanierung beginnt
Die Geschäfte in Neuburg sind weiter erreichbar

Am Montag beginnen die viereinhalb Monate dauernden Arbeiten in der Schmidstraße

10.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:22 Uhr

„Neue Wege für Neuburg“, unter dieses Motto haben Stadtverwaltung und Stadtmarketing die Innenstadtsanierung gestellt. Am Montag geht es mit den Baumaßnahmen in der Schmidstraße los. Foto: S. Hofmann

Von Sebastian Hofmann

Neuburg – Startschuss für die Sanierung in der Neuburger Innenstadt: Am Montag beginnen die Arbeiten für die Aufwertung der Schmidstraße. Insgesamt rund viereinhalb Monate werden die Maßnahmen dauern und etwa 700000 Euro kosten. Alle Läden, und das betonen Stadtverwaltung sowie Stadtmarketing deutlich, sind währen der gesamten Bauphase uneingeschränkt fußläufig erreichbar. Um die Unannehmlichkeiten für die Geschäftsleute etwas abzumildern, sind zahlreiche Aktionen geplant.

„Baustelle betreten ausdrücklich erwünscht“, das steht nicht nur in einer Informationsbroschüre, die Stadt und Stadtmarketing anlässlich des Sanierungsbeginns in der Schmidstraße herausgebracht haben. Diesen Slogan sagte auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) bei einem eigens anberaumten Informationstermin für die Medien am Freitag. „Ich hoffe, dass es nachher heißt, dass die Einkaufsstadt Neuburg ein gutes Stück attraktiver geworden ist“, meinte das Stadtoberhaupt. Gmehling wünschte der Maßnahme, dass die Baustelle unfallfrei bleiben und zügig voranschreiten solle.

Rund ein Jahr Vorbereitung liegt hinter der Ertüchtigung der Infrastruktur und Rundumerneuerung der Oberflächen: Im Juni 2021 hatte sich die Stadt zu einer Bewerbung für das bayerische Förderprogramm „Innenstädte beleben“ entschlossen, im September dann fand die dazu notwendige Bürgerbeteiligung bei der der Aktionsnacht „Neuburg leuchtet“ statt – mit herausragender Beteiligung. 1200 Bürgerinnen und Bürger machten bei der Umfrage mit. „Ein erfreuliches und durchaus repräsentatives Ergebnis“, wie Gmehling am Freitag noch mal betonte. Dabei stellte sich auch heraus, dass über 50 Prozent der Menschen, die in der Neuburger Innenstadt einkaufen oder Dienstleistungen nutzen, aus den umliegenden Gemeinden stammen. „Deshalb lautet die Botschaft: Kommen Sie weiterhin in unsere Innenstadt.“

Am kommenden Montag beginnt die Großbaustelle mit dem Rückbau des alten, roten Pflasters aus den 80er-Jahren und dem Abbruch der Asphaltschicht. Bevor es danach an die sichtbaren Neuerungen gehen kann, ist erst die Infrastruktur dran. Die Stadt wird Trinkwasserleitungen und Abwasserkanäle in der Schmidstraße austauschen, außerdem wird das Glasfasernetz für Telekommunikation ausgebaut. Diese Teilmaßnahmen werden sich über die kommenden eineinhalb Monate ziehen, Ende August sollen dann die Straßenbauarbeiten nahtlos anschließen.

Als optisches Vorbild für die neue Schmidstraße wird die vor einigen Jahren erneuerte Weinstraße herangezogen, nach deren Charakteristika ja auch schon die Gärtnerstraße neugestaltet worden war. Diesem Vorhaben hatte der Stadtrat im März mit großer Mehrheit zugestimmt. Politiker und Verwaltung versprechen sich für den aktuellen Abschnitt allein schon durch das neue Pflaster eine deutliche optische Aufwertung. Nur bei frischen Farben und moderner Gestaltung soll es aber nicht bleiben.

Die Planung sieht vor, dass alle Bäume entlang der Schmidstraße erhalten und sogar noch durch zusätzliche ergänzt werden sollen. Zudem werden durch Pflanztröge mit Sitzgelegenheiten mehrere kleine Platzsituationen, die zum Verweilen einladen, geschaffen. Noch dazu sind mehrere Abstellplätze für Fahrräder geplant. Froh zeigte sich Oberbürgermeister Gmehling, dass fast alle Parkplätze, die den Einzelhändlern sehr wichtig seien, erhalten werden können, lediglich zwei Stellflächen gehen durch die Umgestaltung letztlich verloren.

Beim Medientermin betonten sowohl Gmehling als auch Stadt-Pressesprecher Bernhard Mahler und Michael Regnet, Geschäftsführer des Stadtmarketings, dass weiterhin alle Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger, Rad- und Autofahrer, in der Innenstadt willkommen seien. Durch die Baumaßnahmen werde man Ende des Jahres aber flexibler sein, denn in die Straßenzüge werden versenkbare Poller eingelassen. „Wir könnten eine Fußgängerzone per Knopfdruck entstehen lassen, wenn das gewünscht ist“, so Mahler. Er gab als Beispiel, dass etwa nach 18 Uhr ein Café die Straße als Außengastronomie nutzen könnte, wenn dies abgesprochen und machbar ist.

Die Arbeiten, die sich auf die Werktage Montag bis Freitag beschränken, sollen schließlich Ende Oktober abgeschlossen sein. Für die Maßnahme gibt die Stadt Neuburg etwa 700000 Euro aus, von denen aber laut OB Gmehling zwischen 50 und 60 Prozent als Fördergelder vom Freistaat wieder hereinkommen. Wohl mit einer viereinhalb Monate langen Baustelle vor der Tür ist den Geschäftsleuten freilich nicht. Viele haben sich noch nicht von den zwei harten Corona-Jahren erholt, da stehen schon wieder Einschränkungen bevor. „Wir können nichts dagegen machen, also akzeptieren wir es “, sagt beispielsweise Elke Schubert vom Teekandl. Sie möchte, genau wie ihre Nachbarin Bianca Fichtbauer (Modetreff), aber nicht unerwähnt lassen, wie toll die Betreuung seitens der Stadt und des Stadtmarketings ist. „Die machen wirklich alles möglich“, ist sich Schubert sicher.

Die Sanierung der Schmidstraße ist nur ein Mosaikstein bei der Umgestaltung der Innenstadt. Im kommenden Jahr soll nach dem gleichen Konzept die Färberstraße ertüchtigt werden, für 2024 visiert die Stadt dann die Rosenstraße an. Zur Unterstützung der Geschäftswelt sind zahlreiche Aktionen in den kommenden Monaten geplant, die nach und nach bekannt gegeben werden. Aktuelle Informationen zum Vorhaben gibt es unter www.neuburg-donau.de/schmidstraße und www.stadtmarketing-neuburg.de im Internet.

DK