Vorweihnacht der guten Herzen
Die Awo-Frühförderstelle Schrobenhausen arbeitet interdisziplinär

03.12.2023 | Stand 04.12.2023, 11:53 Uhr

Eine Schaukel und bunte, riesige Bauklötze: Cornelia Schmid und Isabel Kutka zeigen einen der Räume in der Awo-Frühförderstelle in Schrobenhausen. Fotos: Röder

Seit 1981 gibt es die Frühförderstelle der Awo in Schrobenhausen. Die Hauptstelle befindet sich in Neuburg, in Eichstätt gibt es seit 2018 eine deutlich kleinere zweite Außenstelle.



Isabel Kutka und ihre Kolleginnen bieten hier in Schrobenhausen eine interdisziplinäre Förderung an für kleinere Kinder, die in verschiedenen Bereichen in ihrer Entwicklung noch Unterstützung benötigen.

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„Diese Bereiche können motorisch oder körperlich sein, aber auch sprachlich und geistig, kognitiv, emotional“, erklärt Kutka. Weil die Bereiche so vielfältig sind, benötigt ein Kind auch Förderung in den verschiedensten Bereichen. Kutkas Kollegin Cornelia Schmid etwa ist die einzige Logopädin im Schrobenhausener Team. „Da bemerken wir den Fachkräftemangel“, sagt Kutka, „wir könnten tatsächlich einen weiteren Logopäden oder eine Logopädin brauchen.“ Außerdem gibt es zwei Ergotherapeutinnen, eine Psychologin, eine Physiotherapeutin und acht Fachkräfte im heilpädagogischen Bereich. „Was unsere Arbeit besonders macht, ist, dass wir fachübergreifend zusammenarbeiten“, erläutert Kutka. Das heißt, man versuche immer möglichst für das individuelle Kind eine entsprechende individuelle Lösung zu finden und eben zu gucken, wo der Bedarf liege. Entsprechend sei auch das Angebot für die verschiedenen Kinder und deren Familien sehr vielseitig.

Geholfen wird ab der Geburt

Die Förderung der Kinder fängt oftmals bereits mit der Geburt an. „Wir haben gerade im Säuglingsalter zum Beispiel die Frühchen, die wir betreuen“, erzählt Kutka. Da werde dann etwa körperlich gearbeitet und die Physiotherapeutin begleite diese Kinder in ihrer körperlichen Entwicklung, die oft im Vergleich zu anderen Babys verzögert ist. Aber auch die Heilpädagoginnen seien da sehr versiert in der Arbeit mit den bis zu Dreijährigen. „Die werden dann zum Beispiel auch auf der emotionalen Seite betreut“, erzählt Kutka. Dabei gehe es vor allem auch um die Bindung zwischen Eltern und Kind. Das Thema Regulation spiele hier in der Frühförderstelle ebenso eine wichtige Rolle. Da tauchten dann Fragen auf wie: Wie kann sich ein Kind beruhigen? Eine Kollegin etwa betreut hier Familien mit Schreibabys.

Bei den etwas größeren Kindern im Kindergartenalter kommen dann Vorschulthemen zur Sprache wie etwa Aufmerksamkeit und Konzentration oder auch Fein- und Grobmotorik. „In dem Alter schauen wir uns auch die Sprache an“, ergänzt Logopädin Cornelia Schmid.

Dass Kinder in dem Alter einen besonderen Förderbedarf haben, wird oft bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt festgestellt. Auch im Kindergarten oder in der Kinderkrippe werde die Entwicklung der Kinder dokumentiert. „Die sehen natürlich die Kinder viel und stellen dann auch recht schnell fest, falls sich die Kinder in einem Bereich verzögert entwickeln“, sagt Kutka.

Aber auch Eltern selbst, die vielleicht von anderen Eltern eine Information über die Förderstelle bekommen haben, melden sich bei Kutka und ihren Kolleginnen. „Wir haben ja ein sehr niederschwelliges Aufnahmeverfahren“, sagt sie, „das ist, denke ich, auch ganz wichtig.“ Bei diesem offenen Beratungsangebot melden sich die Eltern an und bekommen dann in der Regel recht zügig einen Termin für ein erstes Gespräch, um den Förderbedarf abzuklären. Es sei ein freiwilliges und kostenfreies Angebot, so Kutka. Die Eltern entschieden dann, ob sie es nutzen möchten oder nicht. Wenn die Eltern sich für Frühförderung entscheiden, wird ein sogenannter Förder- und Behandlungsplan ausgestellt, der die Grundlage für die Genehmigung der Kostenübernahme bildet.

Das Geld für Spielzeug ist oft Knapp

Die Kosten für die medizinischen Leistungen werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auch der Bezirk, je nach Wohnort der Eltern der Bezirk Oberbayern oder der Bezirk Schwaben, übernehme die Kosten für die Heilpädagogik, so Kutka. „Wenn Eltern privat versichert sind und entsprechend die Kinder auch, dann ändert sich das ein bisschen und dann sprechen wir die Eltern auch an“, ergänzt sie.

Spenden werden vor allem für Materialien gebraucht. Seien es nun Therapie-Materialien oder auch Spiel-Materialien und Tests. In der Frühförderstelle gehe es viel darum, dass sich die Kinder hier wohlfühlten. „Und verschiedene Spiele helfen einfach dabei, dass die Kinder hier Spaß haben“, sagt Kutka. Nur fehle dafür dann in der Neuanschaffung leider oft das Geld.



Interdisziplinäre Frühförderung Schrobenhausen, Regensburger Straße 20, Telefon: (08252) 5029, E-Mail: fruehfoerderung@awo-neuburg.de, Webseite: www.awo-schwaben.de.