Rennertshofen
Der Kabarettist Vogelmayer teilt im Kleinkunstraum aus

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 7:00 Uhr
Rainer Hamp

Der niederbayerische Musik-Kabarettist Vogelmayer gastierte in Rennertshofen und unterhielt sein Publikum mit Anekdoten, Zoten und auch nachdenklichen Geschichten. Foto: Hamp

„Früher hab’ ich auch politisches Kabarett gemacht, mache ich aber nimmer“, meint der Kabarettist Vogelmayer. Eigentlich heißt er Thomas Mayer und stammt, wie viele Kabarettisten, aus Niederbayern, er aus Straubing, wo er 1981 geboren wurde. Seit 2003 tritt er als Sänger, seit 2010 als sogenannter Musik-Kabarettist in Süddeutschland in Wirtshäusern, bei Festen und Veranstaltungen auf; und nun füllte er den Kleinkunstraum in Rennertshofen.

Und dort brachte er Witze, witzige G’schichten und Kurioses auf die Bühne. Dass der Abend nicht eintönig wurde und die rund 80 Besucherinnen und Besucher sich prächtig unterhalten fühlten, lag klar an der Person Vogelmayer und seinen schauspielerischen Künsten. Ein mehr oder minder gespieltes „Trumm Mannsbild“ in Lederhose kann leicht selber zur Witzfigur werden, wenn man es nicht gescheit auf die Bühne bringen kann. Vogelmayer konnte es. Und gleich zu Beginn sowie immer wieder bezog er das Publikum mit ein, das bereitwillig mitging. Er nahm seine Gitarre, stimmte ein paar Akkorde, setzte zum Singen an und man glaubte, jetzt geht’s los. Wie einst Willy Michl es gerne tat, verzögerte aber auch Vogelmayer immer wieder, indem er noch kurz einen Witz oder sonst was Unterhaltsames einstreute – etwa dass Junggesellen sich nicht vermehren, aber trotzdem nicht aussterben würden; oder einen Wortwitz wie etwa: Am Tag sehe man den Weizen und das Korn auf dem Feld, abends aber den Korn und das Weizen in der Kneipe.

Witz und Gesellschaftskritisches



Mit zungenbrecherischen Liedern wie „Dahoam“ oder über den „schwarz-weißen Ritter“, der noch einer Reihe andersfarbiger Ritter und sogar einem unsichtbaren begegnet, und einem Füllhorn voll anderer G’sangl begeisterte er das Publikum in Rennertshofen.

Zwischendurch blitzte aber doch immer wieder ein gesellschaftskritischer Gedanke auf. So zum Beispiel, als er nach dem Lied „Dahoam“, in dem er sein Gefühl zum Thema Heimat darstellt, auch bayerische Klischees bedient, darauf verweist, dass auch andere Menschen ihre Heimat lieben, aber durch Kriege oder Hunger daraus vertrieben werden. Ein anderes Beispiel: „Was ist größer als Gott? – Die Reichen brauchen es, die Armen haben es und wenn du es isst, dann stirbst du“. Die Antwort: „Nichts!“ Man muss statt dem „es“ nur „nichts“ einsetzen.

Mit Zugaben knapp zwei Stunden lang unterhielt Vogelmayer das Publikum mit humorigen, teilweise aber auch grenzwertigen Geschichten, Anekdoten und Witzen. Am Ende aber wurde er noch einmal nachdenklich. Wichtig sei nicht, ob der Nachbargarten schöner sei, sondern ob man sich glücklich fühle. Dazu habe er beitragen wollen. Mit dem Lied „’S Leb’n is’ schee“ endete ein unterhaltsamer Abend.

DK