Burgheim
Das Ziel nie aus den Augen verloren

Nachgeholte Feierlichkeiten: Schützenfreunde 1870 Burgheim feiern ihr 150-jähriges Bestehen

05.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:56 Uhr

Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festumzug samt Fahnenabordnungen. Fotos: Schmitt

Burgheim – Eigentlich hatten die Schützenfreunde 1870 Burgheim vor zwei Jahren geplant, ein ganzes Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen zu feiern. Mit dem Star-Kabarettisten Wolfgang Krebs und den bayerischen Löwen hätte man da auch ein äußerst anspruchsvolles Rahmenprogramm im Angebot gehabt. Aber wie bei vielen anderen Vereinen, nicht nur in der Marktgemeinde, machte auch hier die Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung.

Mit mittlerweile 152 Jahren Vereinsgeschichte sind die Schützenfreunde Burgheim der älteste Verein der Marktgemeinde. Selbst im Schützengau können nur die königlich privilegierten Schützengesellschaften aus Neuburg und Pöttmes auf eine noch längere Geschichte zurückblicken. Das war auch mit ein Grund dafür, weshalb die Schützen den Jahrestag ihrer Vereinsgründung nicht ganz zu den Akten legen wollten. Am vergangenen Tag der deutschen Einheit fand nun eine abgespeckte Version der Jubiläumsfeierlichkeiten statt.

Obwohl auf nur einige wenige Stunden komprimiert, bot die Veranstaltung alles, was ein richtiges Schützenfest ausmacht. Beginnend mit einem Festumzug samt Fahnenabordnungen und unter den Klängen der Marktmusikkapelle zur Pfarrkirche Sankt Cosmas und Damian. Hier zelebrierte Pfarrer und Dekan Werner Dippel mit Kaplan John Edosomwan den Festgottesdienst für den Jubilar und den Patenverein Winterlust Straß. Dippel lobte die Schützenfreunde, die trotz Pandemie „ihr Ziel nie aus den Augen verloren haben.“ Der Kaplan verwies auf die lange Tradition von Schützenvereinen, die bis ins Mittelalter zurückreicht. „Als Bürgerwehr boten die Schützen damals Schutz vor plündernden Räuberbanden“, erklärte Edosomwan deren Ursprung. Im Rahmen der Messe wurden auch Fahnenbänder, gestiftet vom Patenverein, den Festdamen und Landrat Peter von der Grün (FW), der die Schirmherrschaft übernommen hatte, gesegnet. Nach dem Gottesdienst ging es im Gleichschritt wieder zurück ins Vereinsheim, wo Böllerschützen den Festzug lautstark begrüßten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es einen Wettbewerb: 41 Schützen hatten dazu jeweils einen Schuss auf einen unbemalten Scheibenrohling abgegeben, ohne zu wissen, wo das zu treffende Zentrum liegt. Erst nachdem eine vorher festgelegte Schablone über die Scheibe gelegt wurde, konnten die einzelnen Platzierungen ermittelt werden. Die genaue Rangfolge blieb somit geheim, was die spürbare Spannung zur Siegerehrung erklärte. „Ich freue mich über die rege Beteiligung an diesem Wettbewerb. Der dabei erzielte Erlös kommt ohne Abzug unserer Jugendarbeit zu Gute“, so Bauch, der mit seinen einleitenden Worten die Spannung noch weiter in die Höhe trieb, bevor er, bewusst langsam, zum Wesentlichen kam. Als Drittplatzierte vermeldete Bauch mit Stefanie Förg eine der Burgheimer Festdamen. Etwas näher am Ziel lag Margit Dußmann. Den alles entscheidenden Treffer setzte allerdings Lucy Lichtenstern, deren Name somit auf der von Thomas Bauch gestifteten Glücksscheibe verewigt werden konnte. Abschließend überreichte Schützenmeister Sigfried Schiele eine Urkunde für 40 jährige Mitgliedschaft im Bayerischen Sportschützenbund an Hanna und Winfried Forster, Margit und Hans Dußmann, Hans-Jürgen Wittwer, Peter Mäge sowie Herbert Brendle. Die Marktmusikkapelle unter der Leitung von Silke von der Grün unterhielt im gut besetzten Schützenheim bis in den Nachmittag.

lfs