Schrobenhausen
Caritas: Weihe nach zwei Jahren Betrieb

Über 1300 Quadratmeter Nutzfläche im Herzen der Altstadt – Erste Restaurierungsarbeiten

18.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:15 Uhr

Seit zweieinhalb Jahren läuft der Betrieb im Schrobenhausener Caritas-Komplex in der Bartengasse. Jetzt wird eingeweiht. Foto: Petry

Von Mathias Petry

Schrobenhausen – Es war eine lange Reise: 2011 hatte sich die Caritas zu einem Neubau in Schrobenhausen entschieden, Ende 2019 wurde das Gebäude bezogen. Dass – natürlich wegen Corona – weitere Jahre ins Land zogen, ehe es zur Einweihung kommen konnte, passt dazu.

„Es war mühselig“, sagt denn auch die Kreisvorsitzende der Caritas, Elisabeth Teschemacher (kleines Bild). Weil ja zu allem Überfluss die Altstadtsanierung und der Hausbau exakt zusammenfielen. „Aber auch das haben wir überstanden.“ Sagt sie. Ehe das Grundstück in der Bartengasse gleich neben dem Gefängnisturm erworben wurde, war über Jahre hinweg schon an anderer Stelle verhandelt worden. 2015 kam dann der Kaufvertrag zustande, 2017 konnte endlich gebaut werden. Mit Verzögerungen. Allein wegen archäologischer Grabungen auf dem Areal gingen viele Monate verloren.

Es war ein großes Glück für die Caritas, da sind sich die Beteiligten einig, dass die Caritas in dieser Phase jemanden vom Fach an der Spitze hatte; schließlich hat Elisabeth Teschemacher Architektur studiert. „Das war mit Sicherheit bitter nötig“, sagt sie selbst, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, „weil uns eh schon mehr Knüppel in den Weg geworfen wurden, als ich es gerne gehabt hätte.“

Damit spielt sie auf so manchen Wunsch aus dem Schrobenhausener Rathaus und dem Landratsamt an, wie zum Beispiel den Einbau von Holztüren. „Es war von vornherein klar, dass das nicht praktikabel ist“, sagt Elisabeth Teschemacher und verweist auf die Folgen: Jetzt, nach zwei Jahren Betrieb und noch vor der Einweihung, waren schon erste Renovierungen nötig.

So etwas wiederum geht nicht gut mit der Idee der Caritas zusammen, solide, aber günstig zu bauen. „Wir haben keine Kühldecken“, sagt Elisabeth Teschemacher, und wer sich ein wenig in Schrobenhausen auskennt, weiß, worauf sie anspielt: auf die Rathaussanierung. „Wir haben hier in etwa dieselbe Nutzfläche – für rund 3,5 Millionen Euro“, so die Caritas-Chefin.

Und das Gebäude funktioniert in der Praxis, wie die ersten beiden Jahre im Betrieb gezeigt haben, wie Elisabeth Teschemacher und Caritas-Geschäftsführer Hans-Peter Wilk übereinstimmend berichten. Wobei sie beide einen Wunsch teilen: dass das Gebäude nach den Caritas-Jahren endlich ein offenes Haus werden kann, so, wie es ja von Anfang an geplant war. Bis Corona kam.

Am Freitag kommt es nun zum Festakt für geladene Gäste, die sich dann ein Bild davon machen können, was das Caritas-Haus im Herzen der Schrobenhausener Altstadt sein will und sein kann. Vielleicht wird dann auch von dem As im Ärmel die Rede sein, das man bei der Caritas noch hat.

Denn es ist nicht selten vorgekommen, dass Gebäude bei der Einweihung schon wieder zu klein waren. „Das kann bei uns nicht passieren“, sagt Elisabeth Teschemacher. Denn die Caritas hat einen weiteren Bauabschnitt bereits durchgeplant, der weitere Optionen schaffen würde. „Es gibt dafür keinen bestimmten Termin, wir haben es uns mehr oder minder offen gelassen“, sagt sie. „Aber wenn wir feststellen sollten, dass unsere Räume zu klein sind, dann haben wir die Möglichkeit für eine Erweiterung.“ Im Moment aber passt’s. Die Einweihung kann also kommen.

SZ