Schönesberg
Buntes Gardetreffen der Euphoria

In Schönesberg zeigten mehrere Faschingsvereine ihr Können und begeisterten die Zuschauer

16.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:22 Uhr

Als Accessoire hatten die Weidorfer Showtänzer ein riesiges Schachbrett dabei – die Scheinwerfer tauchten die Auftritte der Vereine in bunte Effekte. Fotos: Budke

Von Heidrun Budke

Schönesberg – Mit ihrem „Let’s play“ scheint der Faschingsclub Euphoria Weidorf nicht nur sich selbst heuer ein passendes Motto gegeben zu haben – der Aufruf zur unbeschwerten Lust am Spielen färbt bei den Veranstaltungen auf die Gäste ab. So wurde das Gardetreffen am Wochenende im Schönesberger Gasthaus Daferner ein voller Erfolg, denn alle Showgruppen waren voller Begeisterung dabei und rissen die Zuschauer mit.

„Jetzt möchte ich noch wissen, ob ihr alle unseren Schlachtruf könnt“, fragte Hofmarschallin Ramona Fendt in den Saal, bevor der Auftritt ihres Faschingsclubs am späten Abend das letzte Drittel des Treffens einläutete. Konnten sie: Beim folgenden dreifachen „Euphoria Olá“ machten alle Gäste mit. Jede Show der insgesamt zwölf Gruppen wurde beklatscht, besonders gelungene Figuren wurden bejubelt und zuletzt wurden die Tänzer und Tänzerinnen jeweils mit viel Applaus aus dem Saal geleitet.



Das ist typisch für die Vereine, die sich der fünften Jahreszeit verschrieben haben: Es sei einfach ein tolles Miteinander. „Wir sind eine große Familie“, stellte Patricia Müller, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Weidorfer Clubs zuständig ist, fest. Dabei hatte der Samstag für den Faschingsverein mit keiner guten Nachricht begonnen: Eine der bekanntesten Gruppen im Faschingszirkus des Landkreises, die „Hot & Crazy“ aus Waidhofen, sagte die Teilnahme am Gardetreffen aufgrund eines Unglücksfalls im nahen Umfeld ab. Also standen zunächst elf statt der geplanten zwölf Auftritte auf dem Programm.

Doch dann sprang spontan die Faschingsgesellschaft „Zell ohne See“ ein. Zwar würfelte das den Programmablauf nach dem ersten Drittel des Gardetreffens ziemlich durcheinander, denn die Garde aus Griesbeckerzell musste rechtzeitig zur nächsten Veranstaltung weiter, aber ihr gelungener Auftritt kam beim Publikum sehr gut an. Besonders bezauberte hier der Walzer des charmanten Prinzenpaares.

Eröffnet worden war das Gardetreffen durch den Kleinen Hofstaat der Euphoria Weidorf. Hier eroberten die Weinbergschneggies in ihren schwarzen Kostümen mit weißen Röckchen gleich die Herzen der Zuschauer: Ihre Choreografie zu dem Lied „So ist das Spiel, so ist das Leben“ klappte ausgesprochen gut. Auch die Showteens brachten zu ihrem Thema „Mario-Kart“ viel Schwung in den Saal, ebenso wie die Kleine Garde der Euphoria. So hoffte Hofmarschallin Fendt, dass die Kinder und Jugendlichen dem Verein treu bleiben und bald in der großen Garde dabei sind.

Was in diesen Tanzgruppen alles möglich ist, davon konnten sich die circa 150 Zuschauer – plus Mitglieder der Garden, die sich nicht auf den Weg zum nächsten Auftritt machen mussten – vom späten Nachmittag bis weit in die Nacht beeindrucken lassen. Dem Ideenreichtum der Faschingsvereine scheinen kaum Grenzen gesetzt zu sein. Der FFC Augsburg etwa begeisterte mit seiner Piratenwelt. Bei der Songauswahl durfte natürlich „Der Fluch der Karibik“ nicht fehlen, als Accessoires hatten die Augsburger unter anderem Steuerräder, Piratenflaggen und ein Gummiboot dabei. „Ich bin schon stolz, dass dieser Verein immer zu uns kommt“, meinte Fendt, denn „sie sind ja viel in München und Ingolstadt unterwegs.“

Die weiteste Anfahrt hatte wohl die Garde der „Narrneusia“. Der Club überraschte mit einer Vielzahl an Kostümen: Geschätzt alle zwei Minuten zogen sich die Aktiven während ihres halbstündiges Programmes um. Die überwiegende Anzahl der Garden kam allerdings aus dem Landkreis oder aus der Nachbarschaft Aichach und Rain – Weidorf liegt ja nahe der Kreisgrenzen.

Zum Motto der Fidelitas Rennertshofen kommentierte Hofmarschallin Fendt: „Von Null auf 100 – nach Corona passt das ganz gut“, auch für das Gardetreffen in Schönesberg. Den Tänzern und Tänzerinnen war bei allen Auftritten die große Freude an den strahlenden Gesichtern abzulesen. Akrobatisch sorgte die Gruppe der REB aus Baar-Ebenhausen für kurze Schockmomente, in denen die Zuschauer vor Spannung den Atem anhielten: Da flogen die Tänzerinnen durch die Luft, es gab viele Hebefiguren und gewagte Würfe.

Zum Toben kam der Saal, als die Gastgeber der Euphoria Weidorf auftraten. Äußerst stimmungsvoll setzten die Showtänzer ihr Motto „Schach“ in Szene. Die schwarzen und weißen Kostüme und die gelungene Choreografie, die den Aktiven viel Koordination abverlangt, trafen beim Publikum auf große Begeisterung. Sehr pfiffig auch die Idee, „Tetris“ in bunten Kostümen und mit Schaumstoffwürfeln lebensgroß nachzuspielen. Gemeinsam mit der großen Garde lieferten die Showtänzer dann zum Abschluss noch einige tolle Hebefiguren.

Jetzt steht bei der Euphoria Weidorf noch der Hausball am 11. Februar im Landgasthaus Brummer in Reicherstein an und natürlich der inzwischen schon beinahe berühmte Faschingsumzug, bei dem am 18. Februar der kleine Ehekirchener Ortsteil wohl wieder aus allen Nähten platzen dürfte.

DK