Wie Bauern und Bürger miteinander reden
Bernhard Reitberger spricht bei BBV-Kreisversammlung Kommunikation

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 19:00 Uhr
Alfons Mayr

Rupert Omasreiter (Vorsitzender vlf), Martin Waldinger (Geschäftsführer vlf), Martin Wendl (Kreisobmann BBV), Nadine Angermeier (Kreisbäuerin), Markus Ziegler (Vizekreisobmann BBV), Stephanie Ziegler (Vizekreisbäuerin), Erika Mayer (BBV-Geschäftsführerin) und Referent Bernhard Reitberger (v.l.). Foto: Mayr

Um „Dreiste Dorfleit und schwierige Stodara“ ging es bei der jüngsten gemeinsamen Kreisversammlung des Bayrischen Bauernverbandes (BBV) in Winkelhausen. Kreisbäuerin Nadine Angermeier und Kreisobmann Martin Wendl war es gelungen für den Tag ein spannendes Thema zu finden. Den Vortrag zum Thema hielt Bernhard Reitberger.

Sie haben haben offenbar ein Händchen für die Auswahl interessanter Themen und Vorträge – Kreisbäuerin Nadine Angermeier und Kreisobmann Martin Wendl. Bei der vorangegangenen Zusammenkunft hatten sie das Thema Burnout beackern lassen. An diesem Tag hörten auch die Ehrengäste Rupert Omasreiter, Vorsitzender des Verbandes für landwirtschaftliche Fortbildung (vlf), und dessen Geschäftsführer Martin Waldinger (auch Vertreter des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten) gebannt zu.

Hinter jedem Essen stecken Landwirte

In Bernhard Reitbergs Vortrag mit dem Titel „Dreiste Dorfleit und schwierige Stodara“ ging es in erster Linie um die Kommunikation zwischen den Landwirten und der übrigen Bevölkerung. Dazu hatte Reitberger einen kurzen Filmausschnitt mitgebracht. In der Szene wurde eine Urlauberin in den Bergen in ein Streitgespräch mit einem Bergbauern verwickelt. „Wir brauchen doch keine Bauern“, meinte die Frau, „ihr macht doch alles kaputt und es gibt doch alles zu kaufen bei Aldi, Lidl oder in den sonstigen Discountern.“ Aber da hatte sie die Rechnung ohne den Landwirt gemacht. „Ja, und wo bekommen diese ihre Waren her?“, meinte der Bauer. „Genau von den Landwirten, egal ob aus China, Indien, Brasilien, Italien oder Deutschland. Es stehen immer Landwirte dahinter, dass wir etwas zum Essen haben.“

Farbenspiele und Selbsteinschätzung

Reitberger kam schnell der Frage, welcher Typ von Mensch jeder selber sei. Dazu forderte Reitberger die Zuhörer auf, sich selbst zu bestimmen. Es wurden 20 Begriffe wie bestimmt, optimistisch, geduldig, reserviert auf die Videowand geworfen. Diese Begriffe wurden in vier Gruppen – rot für dominant, gelb für initiativ, grün für stetig und blau für gewissenhaft – eingeteilt. Nun galt es für die Zuhörer drei Begriffe aus den 20 auszuwählen, woran jeder merke, das könnte auf einen passen. Wer dann mindestens zwei seiner Begriffe in einem der farbigen Felder vorfand, konnte sehen, was für ein Typ von Mensch derjenige selber sei. Wie verschieden dann ein Typ beim Kauf einer Waschmaschine reagiere, zeigte Reitberger auf.

Augen zu und durch: eine beliebte Antwort

Eine weitere Frage des Tages hieß: „Sie sind zum Geburtstag beim Nachbarn eingeladen, mit dem sie allerdings kein besonders gutes Verhältnis haben, wie reagieren sie?“ Es gab vier Antwortmöglichkeiten: Ja, Augen zu und durch; Ich bin krank; Ich habe keine Zeit; Ich mag nicht. Die meisten Zuschauer votierten für die Antwort „Augen zu und durch“.

Ein weiterer Punkt in Reitbergers Vortrag war die Frage: „Wie kommuniziere ich in einer größeren Gruppe, wo eventuell alle der farbigen Charaktere vorhanden sind?“ Hier sei es wichtig betonte Reitberger, alle Charaktertypen ins Gespräch einzubeziehen.

SZ