Wohin mit den Urnengräbern?
Berg im Gauer Gemeinderat will bei Standortsuche Pfarrer und Kirchenverwaltung miteinbeziehen

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:02 Uhr

Der Bereich rund um den Pilgerbrunnen in Berg im Gau ist im Gespräch für den Standort von Urnengräbern. Foto: Dürrmann.

Berg im Gau sucht einen neuen Standort für Urnengräber. Eventuell kommt der Platz um den Pilgerbrunnen im Friedhof dafür in Frage. Auch die Gestaltung stand im Fokus der letzten Sitzung. Der Gemeinderat will sich aber erst noch bei einem Ortstermin beraten und dazu den Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung einladen.

Bereits in den Jahren 2017 und 2018 hatte sich der Berg im Gauer Gemeinderat mit der Lage der Urnengräber auf dem Friedhof beschäftigt. Das Gremium entschied sich damals, für einen Platz in der Nähe der Aussegnungshalle.

Doch nicht die richtige Entscheidung?

In der Sitzung vom letzten Dienstag war aber zu merken, dass dieser Ort doch nicht so die richtige Entscheidung war. Zumindest aus der Sicht einiger Berg im Gau Bürger, die dies in Gesprächen mit dem Gemeindechef deutlich anklingen ließen. „Die Leute sind einfach drüber gelaufen“, erzählte Helmut Roßkopf (FW), der seit 2008 sein Amt als Bürgermeister ausübt. Deshalb hatte ihn der Gemeinderat von Berg im Gau damit beauftragt, sich etwas neues einfallen zu lassen. Roßkopf zeigte nun auf der Leinwand Bilder von Urnengräbern der Gemeinde Karlshuld, die mit Säulen gestaltet waren. Roßkopf wollte es allerdings anders. „Das mit den Säulen sollten wir nicht machen, denn bei uns soll der Pilgerbrunnen im Mittelpunkt stehen“, gab der Bürgermeister die Richtung schon vor und zeigte auf einer Skizze die Möglichkeit, wie an dieser Stelle die Urnengräber konstruiert werden könnten.

Zur Erklärung: Der Pilgerbrunnen wurde im Jahr 2020 anlässlich der 25. Fußwallfahrt zur Schwarzen Madonna nach Altötting errichtet und liegt näher zur Kirche, gegenüber einer großen Grabesstätte. Vizebürgermeisterin Angelika Hecht hatte Bilder der Urnengräber von Untermaxfeld mitgebracht, die sich um einen Baum einfügten. Doch so ein Baum wirft Laub ab und verursache zusätzliche Arbeit, so die allgemeine Meinung der meisten Ratsmitglieder.

Andreas Bichler (FW) sagte, dass es für die Gemeinde schon pflegeleicht sein sollte. Ihm würde die Gestaltung mit Baum schon gefallen, so Peter Finkenzeller (CSU). Bürgermeister Roßkopf sah Probleme für seine Gemeindemitarbeiter bei der Pflege des Rasens bei den Urnengräbern, aber „jeder muss sein Grab schon selber pflegen“, sagte Roßkopf und nahm damit die Verantwortlichen für die Urne in die Pflicht.

Lockere oder strenge Anordnung?

Richard Heinrich (CSU) sagte, dass der Skizzenvorschlag zu streng geordnet sei, er wäre mehr für ein bisschen mehr Auflockerung. Nach weit über einer halben Stunde Diskussion machte Dritter Bürgermeister Andreas Schoderer (CSU) den Vorschlag, einfach mal so den Anfang zu machen. Bürgermeister Roßkopf erklärte, dass als Vorgabe durch die Gemeinde zwölf Platten möglich seien. Peter Finkenzeller meinte, dass wieder eine Besichtigung stattfinden sollte. Andreas Koppold (CSU) brachte vor, dass man den Pfarrer und die Kirchenverwaltung mit einbinden sollte.

Aus all diesen Meinungen kam der Vorschlag von Bürgermeister Roßkopf, sich das Ganze anzuschauen und den Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung dazu mit einzuladen. Dann könne man das Thema Standort und Gestaltung der Urnengräber in einer der nächsten Sitzungen erneut beraten.

SZ