Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
Berg im Gauer Durststrecke hält an – Jubel in Langenmosen und Steingriff – TSV Hohenwart verpasst große Chance

07.04.2024 | Stand 07.04.2024, 21:51 Uhr

Ausgetanzt: Fabian Siegl (l.) war in dieser Szene einen Schritt eher am Ball als der Rohrenfelser Keeper Andreas Fischer (r.) und vollendete dann mühelos zum 4:2-Endstand für seinen SV Steingriff. Foto: M. Schalk

Erneuter Führungswechsel in der Kreisklasse Aichach: Nach seinem 2:1-Heimsieg gegen die DJK Stotzard und dem gleichzeitigen 3:3-Remis der SF Bachern gegen den TSV Schiltberg steht nun wieder der TSV Inchenhofen ganz oben. Und auch die Neuburger Gruppe vermeldet einen neuen Spitzenreiter: Hier belegt jetzt der TSV Burgheim den ersten Tabellenrang.

Kreisklasse Neuburg

FC Zell/Bruck - BSV Berg im Gau 0:0: Auch in ihrem vierten Punktspiel nach der Winterpause schafften es die Berg im Gauer nicht, einen Dreier einzufahren. „Uns gelingt es einfach nicht mehr, vor dem gegnerischen Tor für ausreichend Gefahr zu sorgen“, berichtet BSV-Fußballchef Wolfgang Seel: „Aber an was das genau liegt? Weshalb wir im neuen Jahr nicht mehr in Tritt kommen? Ich kann’s mir selbst nicht erklären.“ Und in Zell/Bruck war’s am Ende nicht nur das dürftige Resultat, das im Berg im Gauer Lager für lange Gesichter sorgte. Zudem galt es die Rote Karte zu verdauen, die ihr Spielertrainer beziehungsweise Toptorjäger Martin Froncek kurz vor dem Schlusspfiff sah. „Er sagte etwas zum Schiedsrichter, was dieser dann als Beleidigung auslegte“, berichtet Seel: „Und das war leider nicht die einzige Szene, in der es der Referee nicht wirklich gut mit uns meinte.“ So blieb das Rot für Froncek nicht der einzige Feldverweis für den BSV an diesem Sonntag, bereits fünf Minuten zuvor hatte Co-Spielertrainer Michael Kuxhausen Gelb-Rot gesehen. Vielleicht ein kleiner Trost für die Berg im Gauer: Obwohl sie erneut ihren ersten Punktspielsieg 2024 verpassten, verringerte sich ihr Rückstand auf den Relegationsrang auf drei Punkte. Aber trotzdem haben sie beim BSV zurzeit keine große Lust, irgendwie vom Aufstieg zu sprechen.

SV Grasheim - DJK Langenmosen 1:4: Auf dem ersten Blick sieht es nach einem standesgemäßen DJK-Erfolg beim immer noch sieglosen Tabellenschlusslicht aus. „Aber ganz so einfach war’s nicht für uns“, berichtet Alexander Langen: „So mussten wir die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl spielen, was bei den sommerlichen Temperaturen wahrlich nicht angenehm war. Dementsprechend ein großes Lob an meine Mannschaft, die vor allem in Sachen Kampf eine Superleistung ablieferte.“ Zunächst passierte in Grasheim genau das, was sich die Langenmosener und ihr Spielertrainer erhofft hatten: nämlich, dass die Blauweißen früh in Führung gingen. Der Torschütze zum 1:0 hieß Tobias Baierl (2.) – und der 38-Jährige war es dann auch, der unfreiwillig für die Unterzahl der DJK nach dem Seitenwechsel sorgte, denn unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sah er Gelb-Rot wegen Meckerns. „Trotzdem wollten wir im zweiten Durchgang nicht zu passiv werden, sondern sehr wohl noch nach vorne spielen“, erzählt Langen. Und dieser Plan ging auf. Dank eines Eigentors von Michael Beck (55.) kamen die Langenmosener zum 2:0, ehe Langen persönlich mit seinem mittlerweile dritten Saisontreffer für die Vorentscheidung sorgte (59.). Michael Eisenhofer brachte den SVG zwar nochmals heran (66.), zudem verschossen die Grasheimer einen Elfmeter – aber nach dem 4:1 der DJK durch Lukas Krammer (87.) war die Sache endgültig gelaufen. Dank ihres ersten Auswärtssieges in der laufenden Saisonverbesserten sich die Langenmosener auf Tabellenrang acht – mit nun bereits zehn Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

SV Steingriff - SC Rohrenfels 4:2: Schaffen es die Lilaweißen sogar noch, am Ende der beste Altlandkreisklub in ihrer Spielklasse zu werden? Dank ihres zweiten Heimsiegs innerhalb von neun Tagen gelang es ihnen schon einmal, bis auf sechs Punkte an den BSV Berg im Gau heranzurücken – und zudem auf den vierten Tabellenrang hochzuklettern. Gegen den bislang fünftplatzierten SC Rohrenfels leisteten sich die Steingriffer zunächst den Luxus, gleich zweimal einen Vorsprung herzuschenken. So hatte das 1:0 durch Spielertrainer Andreas Brumm (16.) lediglich vier Minuten Bestand – und über das 2:1 durch Fabian Siegl (45.) durften sich die Platzherren gar nur 120 Sekunden freuen. Die jeweiligen Ausgleichsschützen der Gäste hießen David Ibraimovic (20.) sowie Georg Brandner (45.+2/Foulelfmeter). Nach dem Seitenwechsel war der SVS aber klar der Chef im Ring. Folgerichtig fiel in der 52. Minute sein 3:2, Enes Bektas erzielte es per Kopf nach einer butterweichen Flanke von Siegl. Apropos Siegl: Mitte der zweiten Halbzeit kürte sich der 21-Jährige endgültig zum „Man of the Match “, als er einen Steckpass von Moritz Kydal eiskalt zum 4:2 verwertete – und somit auch allerletzte Zweifel am Steingriffer Heimsieg zerstörte.

Kreisklasse Aichach

FC Gundelsdorf - SC Mühlried 5:0: Ferdinand Hofmann ist normalerweise ein durch und durch optimistischer Mann. Das Wort „Aufgeben“: In seinem Sprachschatz schlichtweg nicht vorhanden. Aber nach dem Debakel in Gundelsdorf musste auch der Mühlrieder Co-Spielertrainer erst einmal tief durchatmen. „Man sah an diesem Sonntag leider sehr deutlich, dass es bei uns noch an sehr vielen Ecken und Enden fehlt“, so der 36-Jährige – kopfschüttelnd, traurig und niedergeschlagen. Dass es zur Halbzeitpause nur 1:0 für den FCG (durch Philipp Kestel) stand: „Es lag weniger an uns denn am Gegner. Hätte er seine Chancen besser verwertet und hätte Nico Pechmann nicht mehrmals gut pariert, wären wir bereits da deutlich ins Hintertreffen geraten“, so Hofmann. Nach dem 2:0 der Platzherren, das Tobias Funk schon kurz nach dem Seitenwechsel erzielte (49.), gingen die Mühlrieder Köpfe komplett nach unten. Irgendein großes Aufbäumen gegen die sich immer mehr abzeichnende Pleite: nicht erkennbar. Die Gundelsdorfer ließen sich da nicht zweimal bitten und erhöhten durch Jannik Westermeier (71.), Fabian Forster (78.) sowie Tobias Knauer (89./Elfmeter) auf 5:0. Der SCM-Rückstand auf den Relegationsrang wuchs dadurch wieder auf drei Punkte an. „Aber abgestiegen sind wir deshalb noch lange nicht. Wir haben immer noch acht Partien vor uns, da kann noch viel passieren“, betont Hofmann: „Andererseits kann es bei uns nicht so weitergehen wie an diesem Sonntag. Das muss uns bewusst sein.

Kreisklasse Donau/Isar II

SV Oberstimm - TSV Hohenwart 2:1: Am 20. Spieltag in der Kreisklasse Donau/Isar II hat es nun auch den TSV Lichtenau erwischt: Mit einem 1:2 zu Hause gegen den FC Tegernbach kassierte er seine allererste Saisonniederlage. Aber der zweitplatzierte TSV Hohenwart konnte die Gelegenheit, bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer heranzurücken, nicht nutzen. Er unterlag stattdessen mit 1:2 (0:1) beim SV Oberstimm. Dabei waren die Paartaler durchaus gut in die Partie gekommen, hatten über weite Strecken der ersten Halbzeit auch die größeren Spielanteile besessen. Aber das einzige Tor vor dem Pausenpfiff wurde trotzdem von den Platzherren erzielt – nämlich durch Jonas Weidinger, der die Kugel unhaltbar in den Winkel zimmerte (36.). „Den Ball trifft er nicht oft so gut“, sagt TSV-Cheftrainer Patrick Spieler. Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann keine vier Minuten, bis den Hohenwartern der Ausgleich gelang – und zwar durch Leon Sedlmair, der damit bereits zum 22. Mal in der laufenden Saison einnetzte. Bloß das letzte Wort in Sachen Toreschießen hatte an diesem Sonntag doch der SV Oberstimm: 2:1 für ihn durch Butrint Iberdemaj, der einen unnötigen Ballverlust der Paartaler in ihrer eigenen Hälfte eiskalt ausnutzte (66.). „Zugegeben, der TSV Lichtenau hat diesmal auch verloren. Aber ich schaue weniger auf den Tabellenersten, sondern lieber in den Rückspiegel, wer hinter uns kommt“, sagt Spieler.

SZ