Neuburg
Ausstellung „Echte Körper“eröffnet – Besucher bekommen Einblicke unter die Haut

06.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:35 Uhr

Dem ganzen menschlichen Körper widmet sich die Ausstellung. Neben Körperteilen sind auch einzelne Organe ausgestellt. Fotos: Gigler

Von Nicole Gigler

Neuburg – Normalerweise werden im Saal der Rennbahn rauschende Feste gefeiert. Von 6. bis 8. Mai sieht das aber ganz anders aus. Die Wanderausstellung „Echte Körper“ hat sich samt ihrer 200 Exponate im Saal einquartiert. Der Name Echte Körper kommt nicht von irgendwoher, denn zu sehen gibt es sie wirklich, und alles was dazugehört: Skelette, Gliedmaßen und Organen.

Besucher fasziniert von Ganzkörper-Exponaten

In Mitten des großen Saals liegen vier Ganzkörperplastinationen, jeweils von vorne und hinten, sowohl von einem männlichen, als auch weiblichen Menschen. Mit kleinen Nummerierungen werden die Bezeichnungen der Körperstellen auf einer Tafel beschrieben. Von eins, Teile der harten Hirnhaut, bis zur Nummer 26, den Schneidermuskel, wird an einem der Exponate die vordere Ansicht beschrieben. An einem anderen sind in der Rückansicht Sehnen und Nerven zu aufgezeigt.



Auf den dazugehörigen großen Informationstafeln bekommen Besucher Erkenntnisse zu den einzelnen Exponaten. Dass sich die Augenmuskeln 100000 Mal am Tag bewegen oder dass das Rückenmark für die Reflexe verantwortlich ist, sind nur zwei Auszüge aus einem Berg an medizinischen Informationen. Zu sehen gibt es aber nicht nur gesunde Körper – auch über Krankheiten will die Ausstellung aufmerksam machen. An einem Tisch hängen für die Besucher zwei Lungen, die eine rot und gesund, die andere schwarz und zerstört durch jahrelanges rauchen. Mit Hilfe eines Blasebalgs können Interessierte sogar Luft in die Lungen hineinblasen. Dabei wird man sich in mehrerlei Hinsicht bewusst, wie sehr die Lunge unter dem Rauchen leidet.

Dem Brust- und Hautkrebs wird sich im Foyer der Rennbahn gewidmet. Zur Veranschaulichung von Hautkrebs gibt es nicht nur Bilder und Informationen. Es liegt die Haut eines ganzen Körpers aus.

Ähnlich, aber nicht wie Körperwelten

Die Ausstellung fesselt schon zu Beginn um 11 Uhr die Besucher. Interessant sei es, hörte man aus vielen Ecken. „Ich finde durch so eine Ausstellung kann man es sich besser vorstellen, wie es in einem selber aussieht. Viel besser als wenn man es in einem Buch sieht“, sagt Besucherin Beate Banzer. Sie fände es zudem faszinierend, dass man Körper so herrichten könne. Auch Besucher Bernd Baumeister findet die Ausstellung „sehr interessant“. „Weil man jetzt weiß wie es unter der Haut aussieht. Es ist auch alles sehr informativ dargestellt mit den Tafeln“, sagt er.

Den ein oder anderen mag diese Ausstellung an die Körperwelten erinnern. Alicia Spindler, Sprecherin der Ausstellungsmacher erklärt: „Wir sind vom Prinzip her dasselbe, aber wir sind nicht die Körperwelten. Bei uns geht es mehr um die Medizin.“

Geöffnet hat die Ausstellung von 11 bis 18 Uhr. Es werden keine Führungen angeboten. Tickets kosten für Erwachsene 15 Euro, für Schüler, Auszubildende und Studenten zehn Euro und für Kinder bis sechs Jahre fünf Euro.

DK