„Dieses Projekt hat mich seit dem ersten Tag meiner Zeit hier in Neuburg begleitet“, sagt Stadtpfarrer Herbert Kohler. Nach dem Neujahrskonzert 2012 hatte ihn Hofkirchen-Organist Josef Götzenberger darauf aufmerksam gemacht, dass das dortige Instrument so nicht bleiben könne.
Die tiefen Töne der 1968 installierten Kirchenorgel klangen zu dumpf. Es galt, Geld aufzutreiben für eine umfangreiche Sanierung. Diese wird am Ende dieser Woche von der Immenstädter Orgelbaufirma Siegfried Schmid nach rund zehnmonatiger Bauphase just in time abgeschlossen. An Mariä Himmelfahrt, also am kommenden Dienstag, wird das Gerät in einem Festgottesdienst geweiht.
Nur zehn Prozent der Summe kam vom Bistum
Der Zuschuss der Diözese halte sich laut Kohler „sehr in Grenzen“ und liege bei zehn Prozent der ursprünglich auf 300000 Euro geschätzten Kosten, also 30000 Euro. Aus dem Stadtsäckel kamen 3000 Euro dazu, erzählt Alfred Hornung, CSU-Stadtrat und Hofkirchen-Administrator. Über 270000 Euro und damit ein großer Teil der Gesamtkosten, die sich am Ende laut Kohler auf „310000 bis 315000 Euro“ belaufen dürften, wurden bereits in den vergangenen Jahren vom Verein „Freunde der Hofkirche“ angesammelt. Allein der beim Gottesdienst in der Hofkirche an Mariä Himmelfahrt 2021 verkündete Spendenaufruf brachte Stand Donnerstagvormittag exakt 93548,38 Euro. „Sieben, acht Leute“ hätten 5000 Euro gegeben, berichtet der Stadtpfarrer. „Aber die 50 Euro von Rentnern waren uns genauso wichtig“, ergänzt Hornung.
Spender zum Empfang erwartet
Um danke zu sagen, hat man die Spender eingeladen. Am kommenden Dienstag werden 115 Personen zu einem Empfang erwartet, sagt Kohler. Dieser findet ab 17 Uhr im Schulhof der Maria-Ward-Realschule gleich neben der Hofkirche statt. „Wir wollen den Verein .Freunde der Hofkirche‘ wieder ein wenig beleben, wollen die Mitglieder“ – man zählte laut Kohler einst derer 1000 – „ein-, zweimal im Jahr einladen zu Führungen und Konzerten“.
Im Hofkirchenrat wird es zum 15. August zwei Änderungen geben. Aus dem vierköpfigen Gremium werden zwei langjährige Mitglieder verabschiedet, dafür stoßen mit Margit Vonhof-Habermayr, Sprecherin der Stadtführer in Neuburg, und Schreinermeister Tobias Kugler zwei neue hinzu. Den Viererrat komplettieren Hornung und qua seines Amtes der Stadtpfarrer.
Zu Beginn des Patroziniums der Hofkirche werde die Orgel schweigen, verrät Kohler. Etwa eine halbe Stunde vor dem um 18 Uhr beginnenden Gottesdienst wird der frühere Neuburger Kaplan und jetzige Augsburger Bischof Bertram Meier das Instrument weihen. Als erster Organist darf an der generalüberholten Orgel Stefan Kling, der Orgelsachverständige der Diözese Augsburg und fachliche Leiter des Projekts, in die Tasten schlagen und „Grand Choeur“ von Théodore Dubois zum Besten geben.
Nächstes Projekt: die Orgel der Heilig-Geist-Kirche
Das Projekt Hofkirchenorgel ist damit abgeschlossen. Künftig wird das hochsensible Instrument einmal jährlich gewartet. Als Nächstes bedürfe die rund 25 Jahre alte Orgel der Heilig-Geist-Kirche einer „richtigen Überholung“, verrät Kohler. Sie ist vom Schimmel befallen. Eine Spendenaktion hierfür ist in vollem Gange.
DK
