Kunstwerk aus tausenden Kleinteilen
Anlässlich des Erntedankfests schmückt ein Körnerteppich das Baringer Münster

01.10.2023 | Stand 01.10.2023, 11:00 Uhr

Der Körnerteppich im Baringer Münster. Foto: Mayer

Landauf, landab ist das Münster Heilig Kreuz in Bergen als ein Bauwerk bekannt, das historisch und baulich von besonderer Bedeutung ist. Gerade deshalb hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke im Jahre 2020 erlaubt, dass die bis dahin als Wallfahrtskirche titulierte Kirche sich wieder als Münster bezeichnen darf.

Zum Erntedanksonntag ist in der Kirche nun ein weiteres Kunstwerk entstanden, welches das Münster als kleine Perle einige Wochen ziert: ein Körnermosaik mit dem Motiv des Guten Hirten, gestaltet von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Maria Gegg und Bernadette Schlampp. „Es stecken sehr viele Arbeitsstunden drin“, sagt Maria Gegg. „Nur zum Legen haben wir zwei Tage gebraucht.“ Dass für die Herstellung eines solchen Kunstwerks viel Zeit nötig ist, kann wohl jeder leicht nachvollziehen, der das Gotteshaus in den nächsten Wochen besucht.

Gehört zum Jahr wie der Christbaum



Für Maria Gegg gehört der Körnerteppich zum Erntedankfest ebenso zum Jahreslauf wie die Christbäume an Weihnachten. Jahr für Jahr lässt sie sich ein neues Motiv einfallen, das dann in ausgefeilter und wohlüberlegter Handarbeit zunächst ausgedacht, geplant und letzten Endes auch umgesetzt wird. Bei einem Sonntagsgottesdienst sei ihr die Idee für das diesjährige Kunstwerk gekommen: der gute Hirte. „Gute Hirten fehlen uns immer mehr. Wir brauchen solche in unserer Gesellschaft“, erklärt die Pfarrgemeinderatsvorsitzende ihren Gedanken.

In Psalm 23, in welchem die Beziehung zwischen Gott und den Menschen verglichen wird, heißt es: „Der Herr ist mein Hirte.“ Gott wird hier als Hirte dargestellt und die Menschen als seine Schafe. Der Hirte liebt seine Schafherde und behütet jedes einzelne Schaf. Deshalb ist es Maria Gegg wichtig, dass die Kinder des Ortes diese Gotteserfahrung machen. Mit Hilfe des Obst- und Gartenbauervereins hat sie mit den Kindern Schafe gebastelt und um den Körnerteppich platziert. Bei der Herstellung des Teppichs wurde zu Beginn das Motiv aufgezeichnet, die groben Ränder wurden mit Raps umrandet und müssen dann getrocknet werden. Erst dann geht es ans Auslegen der Körner.

Raps, Reis, Mohn und Co.



Der Teppich besteht aus natürlichen Körnern und Samen von Raps, Mohn, Reis, Erbsen, Kürbiskernen, Senf, Sesam, Hirse, Amaranth, Grieß, weißen Bohnen, Mungobohnen, Kaffeebohnen, Dattelkernen, Kümmel, Leinsamen, Bucheckern, Hagenbuttenkernen, getrocknete Rosenblüten und Rote Bete. Das Gewand Jesu wurde mit Rote Bete gefärbt. „Mir war es wichtig, dass wir keine künstlich gefärbten Körner verwenden, sondern natürlich gefärbte haben“, sagt Maria Gegg, die als praktizierende Bäuerin ganz auf die Erzeugnisse aus dem Schoß von Mutter Natur setzt.

DK