Schrobenhausen
An diesem Freitag ab 21 Uhr: Drei Bands im Jugendzentrum

Jörg Weber und das GreenHaus haben Skydrunk, Instrument und die Pawn Painters zusammengetrommelt

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:32 Uhr

Skydrunk. Fotos: privat

Der gesellschaftliche Konsens ist da: Wenn die Ukraine den Krieg, den sie gerade führt, verliert, könnte das unabsehbare Folgen für viele andere Länder haben. Entsprechend groß ist die Unterstützung, auch in Schrobenhausen.



Der designierte Kunstpreisträger Jörg Weber hat schon mehrfach Benefizkonzerte für die Ukraine organisiert, in Schrobenhausen und auch in Aichach. Jetzt hat er drei klasse Bands zusammengetrommelt, um weitere Hilfen für die Menschen im Kriegsgebiet möglich zu machen. An diesem Freitag, 25. November, geht es ab 21 Uhr im Jugendzentrum rund.

Alle Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine lesen Sie auch im Liveticker

Vorverkauf istbereits angelaufen

The Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra, die Pawn Painters und Instrument, die Band um den Mühlrieder Markus Schäfer, die sich überregional längst einen Namen gemacht hat, sind an jenem Freitag allesamt im GreenHaus zu hören. Tickets gibt es im Vorverkauf im Tante-Emma-Laden „Unverpackt“ in der Lenbachstraße.

„Wir fangen etwas später an, um nicht zu sehr mit dem sozialen Weihnachtsmarkt des Verkehrsvereins zu kollidieren“, sagt Organisator Jörg Weber. Der Termin ist dennoch mit Bedacht gewählt. Gegen 21, 22 Uhr klingt der soziale Weihnachtsmarkt – gern auch als Winter-Schrannenfest bezeichnet – bekanntlich allmählich aus, und die Leute sind dann aber in der Stadt. Warum also nicht eben zu einem Einkehrschwung ins Jugendzentrum gehen und dort noch einmal Gutes tun? 20 Euro kostet das Konzert der drei Bands, mit dem die Ukraine-Hilfe von Olga Mayr und der Schrobenhausener Tafel unterstützt wird.

Skydrunk und die Pawn Painters waren zuletzt immer wieder mal hier in der Region zu hören, Instrument allerdings nicht. Markus Schäfers Band hat ein nagelneues Album im Gepäck. Enorm, mit welcher Wucht sich Markus Schäfer in dieses neue Projekt geworfen hat. Draußen stand die Welt still, flatterten Absperrbänder um Spielplätze, blieben die Bühnen der Welt leer und unbespielt und in München-Schwabing saß da einer und schrieb und spielte und tüftelte.

Klar, es war auch eine Flucht, eine Ablenkung davon, dass die gesamte Veranstaltungsbranche, in der nicht nur Markus Schäfer tätig ist, in einen nie dagewesenen Abgrund blickte. Sozusagen ein Hurra auf die Musik und die Kreativität, ohne die sich da wohl ein Schlund aufgetan hätte. Stattdessen wurden Ärger, Frust, Ängste, Solidarität und Hoffnungen schon bald im Instrument-Proberaum zusammen mit Nico Sierig und Hubert Steiner zerpflückt, heruntergebrochen, wieder zusammengesetzt, in einen musikalischen Kontext geschmissen.

Instrumentsfiligrane Klangebilde

Das vierte Album der Münchner Band Instrument zeigt noch einmal eine deutliche Entwicklung. Die Band legt die Finger in die großen und kleinen Wunden der Gesellschaft, besingt die Konsumgeilheit im Angesicht der Klimakatastrophe („Another Man‘s Ruin“), lässt sich über unfreundliche Nachbarn aus („Good Neighbour“) und hadert mit dem Stillstand der Coronapandemie („Home“), was die Band jedoch nicht als Kritik an den Maßnahmen verstanden haben will.

Die Musik der Band, dieses filigrane fast jazzig anmutende, rhythmisch vertrackte Rock-Schlagzeug, dass Sierig in Perfektion beherrscht, Schäfers riff-lastiger Bass und Steiners komplex harmonisierende Gitarre sind von einer Zeitlosigkeit, wie sie ihresgleichen sucht.

Das kann also was werden, am Freitag vor dem ersten Advent im Schrobenhausener Jugendzentrum.

SZ