Mighty Folk Festival
Amber Rubarth, David Hope und One Boy Army verzücken 250 Gäste

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 17:15 Uhr
Andreas Schilling

Ein bequemer Sessel, etwas Kerzenlicht im Hintergrund: Auf der Bühne im Herzog-Filmtheater fühlte sich die New Yorkerin Amber Rubarth bei ihrem x-ten Besuch wieder extrem wohl. Fotos: Andy Schilling

Wenn Konzerte in einem besonders gemütlichen Rahmen stattfinden, spricht man ja gerne mal von Wohnzimmeratmosphäre. Und Wohnzimmer-mäßiger als beim Mighty Folk Festival im stimmungsvollen Herzog-Filmtheater geht es ja (außer bei „echten“ Wohnzimmerkonzerten) kaum. Ein Sessel, etwas Kerzenlicht: Da kommt die richtige Atmosphäre auf. Zum Musikmachen und zum Plaudern.

Beides gehört beim Mighty Folk Festival ja zusammen. Schon zwischen den Songs werden an den beiden Abenden immer wieder Geschichten erzählt, in den gemütlichen Gesprächsrunden mit Moderator Maximilian Rauh zwischen den Auftritten dann sowieso. Da geht es mal ernster und emotionaler zu – wenn David Hope beispielsweise über den Tod seines Vaters spricht, der vor einigen Jahren noch selbst im Herzog-Filmtheater dabei gewesen ist –, gleichzeitig aber auch locker, humorvoll und entspannt.

Ernst und Entspannung



Entspannung: Das ist sowieso eines der wichtigsten Worte für das kleine Festival im alten Filmtheater. Den Gästen in ihren bequemen Kinosesseln (insgesamt 250 Musikfans an den beiden Abenden) geht es da nicht anders als den Künstlern auf der Bühne. Denn: Alle fühlen sich in diesem Ambiente wohl, alle – auch die New Yorkerin Amber Rubarth und der Ire David Hope – haben eine besondere Verbindung zu diesem Ort. Und noch was verbindet die Künstlerinnen und Künstler: Sie füllen diesen Raum mit ihrer ganz besonderen Ausstrahlung. Der fast zwei Meter große Hüne David Hope mit seinem sanften Kern und seiner humorvollen Art; die bezaubernde Amber Rubarth mit ihrem Charme und ihren (musikalischen) Erzählungen von Reisen und Naturerfahrungen. Und natürlich Lokalmatador und Organisator Andi Baierl, dem alle Schrobenhausener (und auch einige Gäste von außerhalb der Stadt) sowieso dankbar für Abende wie diese sind. Er steht als One Boy Army nach etwa vier Jahren Pause – auch mit einigen neuen Songs – wieder selbst auf der Bühne, genießt es sichtlich. Als Verstärkung hat Baierl wieder Virginia Götze an seiner Seite, die eine weitere wunderbare Klangfarbe in den Abend bringt.

Vier Künstler vor dem Winterschlaf



Vier Künstler, ein paar Gitarren, besondere Stimmen und Geschichten: Mehr braucht es eigentlich nicht, um mit diesen eher leisen Tönen für lautstarke Begeisterung beim Publikum im Herzoganger-Kino zu sorgen. Andi Baierl wünscht allen Gästen dann noch ein schönes Restjahr und frohe Weihnachten. In Sachen Konzerte gehe es für ihn persönlich erst mal in einen kleinen Winterschlaf. Das hört sich nach heimeliger Wohlfühlatmosphäre an. Also eigentlich nicht anders als beim Mighty Folk Festival im Herzog-Filmtheater.

SZ