Neuer Eintrittspreis inklusive Gutschein
43. Auflage des Neuburger Töpfermarkts unter neuer Führung

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 19:52 Uhr

Stab- beziehungsweise Topfübergabe: Manuel Bedynek veranstaltet in diesem Jahr zum ersten Mal den Neuburger Töpfermarkt, seine langjährige Vorgängerin Claudia Unger unterstützt ihn mit Rat und Tat. Foto: Ziegler

Das Fortbestehen des Töpfermarkts hing am seidenen Faden, nachdem die langjährige Verantwortliche Claudia Unger zur Eröffnung im September vergangenen Jahres verkündete, den Markt nicht mehr organisieren zu wollen. Fünf Monate später war mit Manuel Bedynek ein Nachfolger gefunden. Am Donnerstagmittag informierten der 44-Jährige und seine Vorgängerin in einer Presserunde im Café am Theater über den Stand der Dinge.

Bisher 30 Anmeldungen für die 43. Auflage des Töpfermarkts



Stattfinden wird die 43. Auflage des Töpfermarkts am 21. und 22. September in den Räumen des Marstalls und in der Oberen Altstadt. Zugesagt haben laut Bedynek bisher circa 30 Aussteller, „darunter auch schon drei neue“. Unger rechnet mit weiteren 20 bis 25 Anmeldungen bis zum Start. Es kämen viele junge Töpfer nach, sagt sie. Bei den Bewerbungen lege man Wert auf Qualität. „Der Gesellenbrief sollte es mindestens sein“, sprich eine dreijährige Ausbildung, beispielsweise an der Keramikschule in Landshut. Im Vorjahr seien etwa 70 Aussteller vertreten gewesen.

Die Stadt Neuburg, so Unger, hätte den Töpfermarkt nicht übernehmen wollen. „Kein Personal, kein Geld.“ Der Verkehrsverein hätte „knapp abgesagt“; der Aufwand wäre in Jahren, in denen auch das Schlossfest stattfindet, zu groß gewesen. An einen interessierten „auswärtigen Eventmanager“ wollte sie den Markt nicht weitergeben. Es war ihr wichtig, dass dieser in Neuburger Händen bleibt.

Durch einen Zufall stieß sie schließlich auf ihren Nachfolger. Unger fragte an bei mema Keramik in der Rosenstraße, ob Interesse am Töpfermarkt bestehe. „Das können wir nicht, aber der Mann einer Mitarbeiterin hätte Interesse“, bekam sie zu hören. Und das war Manuel Bedynek, geboren 1979 in der Ottheinrichstadt, im Premierenjahr des Töpfermarkts. „Vielleicht Schicksal“, sagt er.

Der 44-Jährige war Gründer und bis 2009 Geschäftsführer der Firma Planet Tuning in der Stadt, wechselte dann in das mittlere Management bei Audi. Derzeit arbeitet er halbtags bei einem Ingenieurbüro in Oberhausen und kümmert sich im Nebenerwerb um seine mehr als 70 Bienenvölker daheim in Bittenbrunn. Er ist verheiratet und Vater eines 17-jährigen Sohnes und einer 13-jährigen Tochter.

„Ich möchte mindestens auf diesem Level bleiben“



„Ich bin gelernter Kaufmann und habe Organisationstalent“, sagt Bedynek. „Ich habe das Gefühl, den Töpfermarkt in gute Hände zu geben“, meint Unger. „Manuel hat Ideen und hört auf mich, ich helfe ihm gern.“ Bedynek ist es wichtig, die Tradition zu wahren. Man müsse nichts Neues erfinden, sagt er, die Basis sei da. „Ich möchte mindestens auf diesem Level bleiben“. Die Homepage sei bereits überarbeitet, wichtig ist ihm das Marketing über soziale Medien. „Ich lasse den Markt auf verschiedenen Seiten listen.“

Allzu sehr lässt sich der 44-Jährige noch nicht in die Karten blicken. Was bereits feststeht, ist der neue Eintrittspreis für den Töpfermarkt. Waren es im Vorjahr noch 2,50 Euro, so sind heuer fünf Euro fällig – inklusive zwei Euro Verzehr- oder Wertgutschein. Das soll dergestalt ablaufen, dass es rein für den Eintritt weiterhin einen Stempel gibt und den Gutschein in Form einer kleinen Karte obendrein. Bedynek spricht von einem „Mehrwert“. „Er hat jetzt die Möglichkeit, Umstrukturierungen vorzunehmen“, sagt Unger. „Ich hätte es mich nicht getraut, aber man muss es einfach ausprobieren.“

Welche Tipps gibt sie ihrem Nachfolger mit auf den Weg? „Die Qualität muss bleiben, eine gute Organisation ist das A und O, und die Werbung ist wichtig.“ Ein Drittel der Besucher, so Unger, käme aus dem Landkreis, der Rest teilweise aus ganz Süddeutschland. Was das Finanzielle angeht, beruhigt sie ihren Nachfolger. „Ich habe eigentlich nie draufgezahlt.“

DK