Von Anna Sonnenmoser
Wer hätte das am Anfang gedacht? – Anita Schaller aus dem beschaulichen Neustadt hatte es in die Finalshow von „Germany’s next Topmodel“ geschafft. Der Titel war für die ehrgeizige Anita am Donnerstagabend in den MMC-Studios in Köln zum greifen nah - aber leider nicht lange.
Zu Beginn ihrer Show ließ es sich Model-Mama Heidi Klum natürlich nicht nehmen sich ausgiebig zu inszenieren – ihren Ehemann Tom neben sich am weißen Flügel drapiert, seufzte sie den Titelsong der diesjährigen Staffel „Chai Tea with Heidi“ ins Mikrofon. Etwas später durften die ausgeschiedenen Models gut gelaunt mit ihr zusammen über die Bühne hüpfen – ganz im Zeichen der glücklichen Model-Familie. „Wir haben viel Lob für unseren diversen Cast bekommen“, moderierte Heidi Klum die Show an, das Wort „Diversity“ wird an diesem Abend noch diverse Male wiederholt werden.
Der erste Auftritt der fünf Finalistinnen folgte. Zunächst wurde von jeder eine Metamorphose, zusammengestückelt aus Fotos vom Kindesalter bis zum Halbfinale, auf der Leinwand übertragen. In knappen schwarzen Outfits, die mit Goldketten behängt waren, traten sie schließlich auf die Bühne. „Sie hat bewiesen, dass die Welt einem offen steht, wenn man nur einfach an sich glaubt“, moderierte eine Stimme aus dem Off Anita an, als sie zum Song „I‘m bringing sexy back“ selbstbewusst unter dem Jubel ihrer Fans über den Catwalk schritt. Als Unterstützung hatte Anita „ganz viel family und friends“ dabei, darunter natürlich auch ihre beste Freundin Amelie, die man bereits als Videocall-Partnerin in der Show gesehen hat.
Models als Stehlampe, Kerzenständer und Sessel
Während die Models ihren ersten Outfitwechsel vornahmen erklärte Heidi Klum den Ablauf des Abends: Bei jedem der Entscheidungs-Walks würden die Models von einem anderen Stardesigner ausgestattet. Als erstes begrüßte Heidi Klum Jeremy Scott, Kreativdirektor von Moschino, bei sich auf der Couch – wer wird seine extravaganten Kreationen am besten tragen? Die Kleider erinnerten an Einrichtungsgegenstände: Martina ging als Stehlampe mit riesigem Schirm auf dem Kopf, Luca trug Vogelkäfig, auf Lou-Annes Kopf war ein Kerzenständer drapiert und Noella hatte Ähnlichkeit mit einem opulenten Sessel. Anita war mit zwei riesigen Schweizer Kuckucksuhren, die auf ihren Schultern thronten, ausgestattet worden. Diese oder das enge Kleid, schienen ihr jedoch zum Verhängnis zu werden – sie stolperte bei der ersten Bewährungsprobe.
Wie ein Gentleman verlor Jeremy Scott dann aber kein Wort über Anitas Stolperer. „Du siehst so elegant aus und hast eines der schwierigsten Outfits so gut zur Geltung gebracht“, lobte er die Neustädterin. Heidi Klum war da direkter: In wenigen Augenblicken wird die erste Kandidatin gehen müssen, kündigte sie dramatisch an. Nachdem sie Noella, Luca und Lou-Anne weitergeschickt hatte, musste Anita zusammen mit Martina zittern. Die Spannung war greifbar: „Weiterhin vom Titel Germany’s next Topmodel träumen darf – Pause – Martina.“
Damit brachte Heidi Klum automatisch den Traum von Anita Schaller zum Platzen, die Neustädterin musste die Finalshow als erste verlassen. Immerhin hat sie es auf Platz fünf der 17. Staffel der Modelshow geschafft. Und die Kolleginnen im Backstage waren sich durch die Bank sicher, dass Anita ihren Weg als Model weiter gehen wird.
Der Titel Germany’s next Topmodel ging am Ende des Abends an die 19-jährige Österreicherin Lou-Anne.
DK
