Jazz-Feeling in Riedenburg
Wirtshauskonzert: Trio Danube in blue überzeugt mit einem musikalischen Crossover

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 17:32 Uhr

Die Band Danube in blue: Keyboarder Johannes Roithmeier (von links), Bassist Hermann Kobl und Sängerin Daniela Mirwald. Foto: Erl

Eine etablierte Jazzkneipe hat ihr ganz eigenes Flair. In so einem lässigen Jazzer-Lokal vermengen sich Musik mit den Plaudereien der Gäste und natürlich darf da auch was gegessen werden. Schweiger’s Bar in Riedenburg ist natürlich keine solche ausgewiesene Jazzkneipe, aber am Samstagabend war die Bar beim dritten Teil der Wirtshauskonzerte schon recht nahe dran an diesem Feeling.

Für das Jazz-Trio „danube in blue“ ist so eine Konstellation dagegen nichts Ungewöhnliches, es hat Erfahrung in diesem Metier.

Obwohl Johannes Roithmeier am Keyboard, Hermann Kobl am Bass und die Sängerin Daniela Mirwald erst seit gut einem Jahr in dieser Formation gemeinsam auftreten, sind alle drei erfahrene Musiker mit einer Vorliebe für Jazz, Funk und Latin. Und sie wissen, wie so ein musikalischer Abend aufzubauen ist. „Wir lassen es erst mal etwas ruhiger angehen“, stimmt die aus Jachenhausen stammende Sängerin ihr Publikum im voll besetzten Gastraum auf die erste Abendsequenz ein. Während sich die Gäste ihre Speisen auftragen lassen, zupft Kobl relaxte Jazz-Rhythmen aus den Bass-Saiten und Roithmeier steuert entspannte Pianotöne zum Frank-Sinatra-Ohrwurm „The Sunny Side Of The Street“ in der Interpretation von Daniela Mirwald bei.

Evergreens mit eigenem Touch



Wer genau hingehört hat, konnte bereits den eigenständigen Touch und die individuellen Akzente heraushören, mit denen die drei den Evergreen für ihre Setliste würzten. „Als Trio fällt es viel leichter als in einer Bigband, die Freizügigkeit des Jazz in die Songs einzubauen“, verriet Bassist Hermann Kobl im Pausengespräch mit unserer Zeitung. Für die Interpretation des Bossa-Nova-Klassikers „Girl from Ipanema“ legten die Gäste zum verdienten Applaus sogar Messer und Gabel aus der Hand.

„Die Leute wollen Livemusik, sich dabei aber auch unterhalten. Das ist für uns total akzeptabel. Wir sind sehr flexibel im Programm und haben uns auf die Bar-Atmosphäre in dieser Reihe der Wirtshauskonzerte eingestellt“, versichern sie vorbehaltlos.

Drei Stunden lang musikalische Unterhaltung



Der Sound und die musikalische Qualität von Danube in blue stehen dabei auf drei gleichberechtigten Beinen: den empathisch gezupften Basssaiten von Hermann Kobl, den irrwitzig flinken Tastenspielereien von Pianist Johannes Roithmeier und der sensibel bis lasziv variierenden, präzise ausgebildeten Stimme von Daniela Mirwald. „It’s Raining Men“ von den Weathergirls war dabei eine ihrer Glanznummern. Drei Stunden lang bot das Trio ein reizvolles Crossover aus unterschiedlichen Musikrichtungen, zu denen das Publikum nach markanten Instrumental-Soli sogar Zwischenapplaus spendierte.

Alle drei sind keine Berufsmusiker, ungeachtet aller musikalischen Professionalität. Vielmehr ist Musik für sie der Ausgleich zum alltäglichen Berufsleben, zumal sie zwischen den Liedzeilen immer für ein paar jazzige Instrumentalphantasien einen Platz finden.

Wirtshauskonzerte kommen gut an



Nicht nur die Musiker und die Gäste sind offensichtlich von dem Konzept der Wirtshauskonzerte angetan, auch Wirt und Stadtrat Tobias Schweiger (CSU) ist davon überzeugt. „Meine Eindrücke und die der Kollegen sind durchwegs positiv. Die Wirtshäuser sind voll und die Stimmung ist immer spitze. Und vor allem nach Corona und in der herbstlich-ruhigen Jahreszeit ist es wichtig, dass das öffentliche Leben wieder Fahrt aufnimmt“, betont er. „Ich denke, da wird man ein positives Resümee ziehen und wir hoffen auf eine Fortsetzung“, ergänzt Tobias Schweiger.