Riedenburg
Vor 60 Jahren von Gott berufen

Prälat Josef Schweiger feiert Priesterjubiläum in der Stadtpfarrkirche St. Johannes

20.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:58 Uhr

Seltenes Jubiläum: Gemeinsam mit Stadtpfarrer Edmund Bock (von links) und Domvikar Harald Scharf (rechts) zelebrierte Prälat Josef Schweiger den Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes.

Von Sabine Dräger

Riedenburg – Im Kreise seiner Familie hat der gebürtige Riedenburger und Ehrenvorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge, Prälat Josef Schweiger, seine Priesterweihe vor 60 Jahren in der Stadtpfarrkirche St. Johannes gefeiert. Ihm zur Seite standen Domvikar Harald Scharf, Stadtpfarrer Edmund Bock und Diakon Michael Rupprecht, der hauptberuflich ebenfalls für die Katholische Jugendfürsorge (KJF) Regensburg tätig ist.

Unter den Gottesdienstbesuchern fanden sich zudem die beiden Ruhestandspfarrer Karl-Heinz Memminger und Horst Mally, Pfarrvikar Franklin Mboma Emboni, die ehrwürdigen Schwestern vom Kloster St. Anna, Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) sowie Michael Eibl, Direktor der KJF in Regensburg.

Blick zurückvoller Dankbarkeit

„Der Mensch denkt, Gott aber lenkt.“ Mit diesen Worten begrüßte Prälat Schweiger seine Gäste. Er blicke voller Dankbarkeit auf sein priesterliches Leben und Wirken zurück, vor allem für die Arbeit im Auftrag der KJF, besonders auch hier in Riedenburg. Er sei Gott seinem Herrn dankbar, dass er ihn vor 60 Jahren ins Priesteramt berufen habe. Prälat Schweiger dankte aber auch den Menschen, die seinen bisherigen Lebensweg begleiteten, seinen Eltern und Geschwistern, aber auch insbesondere seiner Haushälterin Agnes Kirschke, die mittlerweile seit über 50 Jahren ihn und den Haushalt bestens versorgt.

Der Gottesdienst war geprägt vom Mitwirken seiner Familie. Die Lesung übernahm als langjähriger Lektor sein Neffe Willi Schindler, die Fürbitten wurden vorgetragen von Schweigers Nichten Ursula Ketterl und Gabi Schindler-Rast. Auch die beiden Ministrantinnen waren Großnichten des Jubilars.

Die Akklamation vor der Verkündigung des Evangeliums wiederum hätte nicht passender für den ehemaligen Direktor und Vorsitzenden der KJF der Diözese Regensburg sein können: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben für andere hingibt.“ So handelte das Johannes-Evangelium, vorgetragen von Diakon Rupprecht, von der Liebe Gottes. „Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.“

Domvikar Harald Scharf betonte in seiner mitreißenden und unterhaltsamen Festpredigt, dass dieses Evangelium mit solch einer Größe seiner Worte eigentlich erschüttern müsste, wenn, ja wenn der Mensch nicht schon so abgestumpft wäre. Denn wer geliebt werde, werde gebraucht. „Wobei Gott eigentlich niemanden braucht, aber weil er uns liebt, braucht er jeden von uns. Wir werden gebraucht und sind nicht umsonst in dieser Welt.“ Dieses Gebrauchtwerden, so Scharf weiter, gebe jedem einzelnen von uns einen tieferen Sinn. „Gott hat Josef Schweiger in den priesterlichen Dienst hineinberufen. Dazu reichen nicht ein paar Augenblicke vor 60 Jahren, sondern in der Geduld reifen die Liebe und das Bleiben.“

Hohe Auszeichnungen von Staat und Kirche

Es sei ein Bleiben trotz zermürbender Personalentscheidungen, langwierigen Gesprächen und Vertragsverhandlungen mit Ämtern gewesen. Die Sorge um Kranke und Behinderte habe sich Prälat Schweiger zur Aufgabe gemacht und dafür hohe Auszeichnungen von Staat und Kirche verliehen bekommen. „Auszeichnungen und Erfolge wurden aber immer in Zusammenarbeit und engem Kontakt zu allen Mitarbeitern der KJF gefeiert. Aber die schönste Auszeichnung“, wie Scharf betonte, „hat sich Josef Schweiger selbst gegeben. Er konnte nie Nein sagen, wenn er gebraucht wurde.“

Eng an seiner Seite sei stets Schweigers Haushälterin Agnes Kirschke gewesen, so Scharf. Ihr gratulierte der Domvikar im Namen aller mit frischen Kirschen zum kürzlich gefeierten 80. Geburtstag. Prälat Schweiger wiederum bekam als Geschenk ein Papamobil in Spielzeuggröße von Scharfs jüngster Romreise. Er überreichte es in guter Hoffnung, dass KJF-Direktor Michael Eibl für den passenden Chauffeur sorgt.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Prälat Schweiger bei seinen Konzelebranten dafür, dass die Liturgie ohne große Fehler über die Bühne gegangen ist, und bei allen Gästen, die zum größten Teil vom Herrgott eingeladen worden seien und nur ein bisserl von ihm selbst.

Ein ganz besonderer Dank galt zuletzt KJF-Mitarbeiter Georg Deisenrieder, der den Riedenburgern als ehemaliger Pastoralreferent bestens bekannt ist, für die Unterstützung bei der Vorbereitung der Jubiläumsfeier. Bürgermeister Zehetbauer überreichte eine Urkunde der Stadt Riedenburg sowie die Chronik von Riedenburg, das neueste Buch von Maximilian Halbritter. Nach dem Gruppenfoto spielten Mitglieder der Stadtkapelle die Festgesellschaft von der Stadtpfarrkirche zum gemütlichen Teil der Feier ins Wirtshaus.

DK