Die Fahrradstation mit Toilettenhaus am Ufer des Main-Donau-Kanals war lange Jahre eine Problemzone für Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) und die Stadtverwaltung. Primitive Schmierereien und Vandalismus hatten die Wände zu einer unappetitlichen Schmuddelecke für die Dreiburgenstadt an markanter Stelle gleich an der Auffahrt zur Stabbogenbrücke werden lassen. Nun soll Kunst dazu beitragen, die Schmierer von den Wänden fernzuhalten.
Die Künstlergruppe um die Kulturbeauftragte der Stadt, die CSU-Stadträtin Karin Dachs, hat sich auf ihre Anregung hin der Thematik angenommen und ein buntes Konzept entwickelt, wie die grauen und niveaulos verschmierten Wände zu einem Blickfang für Stadtbürger und Touristen werden können. „Im Bauausschuss kam die Idee auf, diese Wände sowohl bunt und modern als auch künstlerisch und jugendnah zu gestalten und die Künstler haben diese Anregung dankenswerterweise gerne aufgegriffen. Das Projekt wurde dann im Bauausschuss so vorgestellt und einstimmig beschlossen“, erinnerte sich Bürgermeister Zehetbauer bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung. Auch die Leiterin der Riedenburger Tourist Info, Tanja Roithmeier, verspricht sich davon eine Verbesserung. „Selbst wenn wir alles neu streichen würden, eine weiße Wand würde nur wieder Sprayer animieren, ihre Schmierereien dort zu hinterlassen. Aber ein Kunstwerk zu zerstören – davor schrecken sie dann vielleicht doch zurück“, ist ihre Hoffnung.
Das interne Rennen in der Künstlergruppe machten die Entwürfe von Sabine Rebenich. Sie spiegelte die abstrahierten Silhouetten der Stadthäuser und möchte sie in bunten Farben auf die grauen Betonwände der Radlstation und der öffentlichen Toiletten übertragen. Über die Vorgaben und Anforderungen aus dem Stadtrat musste sie nicht lange brüten. „Die Idee dazu ist ganz schnell im Kopf gewesen. Die Gebäudekonturen unserer Stadt samt Schiffsanlegestellen sollen sich hier als Begrüßungsbild für die Radfahrer wiederfinden“, erzählte sie.
Die Grafikerin Marion Rufert von der Künstlergruppe hatte Rebenichs Entwürfe bereits digital auf die Wände gezaubert und Ausdrucke davon zum Treffen mit dem Bürgermeister mitgebracht. „Die Ideen von Sabine Rebenich sind in der Umsetzung durch unsere Künstlergilde auch machbar und im nächsten Frühjahr werden wir das Projekt in einer Gemeinschaftsaktion an diesen Wänden entstehen lassen“, blickte Karin Dachs in die Zukunft. Der Bürgermeister zeigte sich im Gespräch mit den Künstlerinnen froh, dass nun ein Konzept vorliegt, das umsetzbar ist und sehr ansehnlich wirkt. „Ich hoffe, dass wir dann vor den Schmierereien Ruhe haben“, unterstrich er.
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